Karl von Konstanz

Karl(mann) von Konstanz (1069 erstmals erwähnt; † 27. Dezember 1071 in Magdeburg) war von 1070 bis 1071 Bischof von Konstanz.

Leben und Wirken

Karls Geburtsdatum und seine familiäre Herkunft sind unbekannt. Bevor er den Konstanzer Bischofsstuhl bestieg, war er zunächst Domherr zu Magdeburg, Propst auf der Harzburg und vermutlich auch Stiftsherr von St. Simon und Juda in Goslar.[1]

1069 wurde er von Heinrich IV. zum Bischof von Konstanz bestimmt und trotz des Protests des Konstanzer Domkapitels im Februar 1070 vom König in sein Amt eingesetzt. Die Konstanzer Domherren weigerten sich jedoch hartnäckig, den ihnen vom König aufgezwungenen Karl als ihren Bischof anzuerkennen und wählten stattdessen den Konstanzer Domkanoniker Siegfried zum Nachfolger von Bischof Rumold von Konstanz. Auch Erzbischof Siegfried von Mainz verweigerte dem unter dem Verdacht der Simonie stehenden Karl die Bischofsweihe. Die Konstanzer Domherren griffen den Vorwurf der Simonie auf und wandten sich damit an Papst Alexander II., der den Fall jedoch an eine Reichssynode verwies, die auf päpstliche Anordnung im August 1071 in Mainz zusammentrat.[2][1] Karl bestritt auf der Mainzer Synode zwar vehement die ihm zur Last gelegten Verfehlungen, verzichtete jedoch freiwillig auf sein Amt und gab dem König Ring und Stab zurück.

Nach seiner Resignation kehrte er in die Diözese Magdeburg zurück und verstarb dort am 27. Dezember 1071.

Literatur

  • Helmut Maurer: Die Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1206 (Germania sacra, NF 42,1. Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Konstanz, 5). Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017664-5, S. 202–207 (Digitalisat).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Helmut Maurer: Die Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1206 (Germania sacra, NF 42,1. Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Konstanz, 5). Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017664-5, S. 202–207 (Digitalisat)
  2. Josef Fleckenstein: Heinrich IV. und der deutsche Episkopat in den Anfängen des Investiturstreites. Ein Beitrag zur Problematik von Worms, Tribur und Canossa. In: Josef Fleckenstein (Hrsg.): Adel und Kirche. Gerd Tellenbach zum 65. Geburtstag dargebracht von Freunden und Schülern. Verlag Herder, Freiburg [u. a.] 1968, S. 221–237, hier S. 228.
VorgängerAmtNachfolger
RumoldBischof von Konstanz
1070–1071
Otto I.