Karl Stein (Widerstandskämpfer)
Karl Stein (* 30. Januar 1902 in Dresden; † 5. Juni 1942 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Widerstandskämpfer.
Leben
Im Jahr 1921 trat Karl Stein in die Kommunistische Partei Deutschlands und später in den Rotfrontkämpferbund ein.[1] Als Elektriker verlor er seine Arbeit, als er an dem Streik der Straßenarbeiter teilnahm.[1] Karl Stein wurde im Juni 1933 verhaftet und erhielt eine Gefängnisstrafe von mehreren Monaten. Zusammen mit Albert Hensel und dem Künstlerehepaar Fritz Schulze und Eva Schulze-Knabe gründete er 1934 in Dresden eine Widerstandsgruppe, die gleichzeitig eine illegale Organisation der KPD war. Gemeinsam hörten sie „feindliche“ Sender aus dem Ausland ab, was damals unter Strafe stand.[2] Zu den frühen Aktionen dieser Widerstandsgruppen gehörten das Verteilen von Flugblättern wie auch das Anbringen von Spruchbändern an schwer zugänglichen Stellen und das Schmuggeln verbotener Literatur. Sie unterstützten aber auch Verfolgte und Opfer der Nationalsozialisten.[3]
Im Januar 1941 wurde Karl Stein auf der Arbeit verhaftet. Der Volksgerichtshof wertete die Treffen dieser Widerstandsgruppe 1942 als Wiedereinrichtung der KPD und damit als Hochverrat.[3] Am 11. März 1942 wurde er zusammen mit Fritz Schulze, Albert Hensel und Herbert Bochow zum Tode verurteilt.[4] Das Urteil wurde am 5. Juni 1942 in Berlin-Plötzensee vollstreckt. Sein symbolisches Grab befindet sich im Ehrenhain des Heidefriedhofs.
Ehrungen
- In Dresden wurden im Stadtteil Gittersee eine Straße und im Stadtteil Johannstadt ein Stadion nach ihm benannt.[5][6]
- Die Selbstversorgerhütte Karl-Stein-Hütte der Sektion Leipzig bei Rathen im Elbsandsteingebirge in Sachsen ist nach ihm benannt.[7]
Darstellung Steins in der bildenden Kunst
- Fritz Schulze: Porträtstudie Karl Stein (1938, Kohlezeichnung, 40,5 × 31 cm)[8]
Siehe auch
- Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen
- Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege
- Ungesühnte Nazijustiz
Weblinks
- Berichte zum antifaschistischen Widerstand im Kreis Pirna ( vom 7. Mai 2014 im Internet Archive)
- Erwähnung im Artikel Gertrud Neroslow im Frauenwiki
Einzelnachweise
- ↑ a b Monika Zorn: Hitlers zweimal getötete Opfer. Ahriman-Verlag, Freiburg im Breisgau 2001, ISBN 3-89484-401-9, S. 282.
- ↑ Der gemeinsame Lebensweg von Fritz Schulze und Eva Knabe ( vom 19. November 2001 im Internet Archive)
- ↑ a b PDF Fritz Schulze der Linksfraktion im Dresdner Stadtparlament S. 5 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2016. Suche in Webarchiven)
- ↑ Urteil des Volksgerichthofes als Foto in der Deutschen Fotothek
- ↑ Straßen und Plätze in Gittersee: Karl-Stein-Straße ( vom 16. Mai 2022 im Internet Archive)
- ↑ Chronik. SSV Turbine Dresden, abgerufen am 17. Februar 2016.
- ↑ 150 Jahre Bergsteigen in Leipzig, von Hartmut Halang, Seite 319
- ↑ Porträtstudie Karl Stein | Fritz Schulze | Bildindex der Kunst & Architektur - Bildindex der Kunst & Architektur - Startseite Bildindex. Abgerufen am 10. März 2023.
Personendaten | |
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NAME | Stein, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Widerstandskämpfer |
GEBURTSDATUM | 30. Januar 1902 |
GEBURTSORT | Dresden, Königreich Sachsen, Deutsches Kaiserreich |
STERBEDATUM | 5. Juni 1942 |
STERBEORT | Berlin-Plötzensee, Freistaat Preußen, Deutsches Reich |
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Karl-Stein-Straße in Dresden-Gittersee
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Symbolische Gräber, u.a. der ermordeten Antifaschisten Alfred Althus und Heinz Steyer, auf dem FIR (Fédération Internationale des Résistants)-Ehrenhain des Heidefriedhofs Dresden. Der Namensblock ist einer von dreien des Ehrenhains, der ausschließlich symbolische Gräber zeigt.