Karl Semper

Karl Semper

Karl Gottfried Semper oder Carl Semper (* 6. Juli 1832 in Altona; † 29. Mai 1893 in Würzburg) war ein deutscher Naturforscher, Zoologe und Forschungsreisender. Er war der Neffe des berühmten Architekten Gottfried Semper.

Leben

Karl Semper war ein Sohn des Fabrikanten Johann Karl Semper (* 14. März 1796 in Hamburg; † 5. Februar 1881 in Altona) und dessen erster Ehefrau Elisabeth geb. Heyne (* 6. April 1803 in Altona; † 2. Oktober 1834 ebenda). Aus dieser Ehe stammte der Bruder Otto Semper. Aus der zweiten Ehe des Vaters mit Louise, geborene Reincke (* 1. Februar 1811 in Altona; † 28. April 1877 ebenda), kamen der Stiefbruder Georg Semper, die Stiefschwester Johanna Marie (1845–1918), die 1878 den Philosophen Richard Avenarius heiratete, sowie der Stiefbruder Carl August (1849–1915) hinzu.[1]

Semper studierte an der Technischen Hochschule in Hannover, wo er 1852 Mitglied des Corps Visurgia wurde. Als Zoologe und Ethnograph bereiste er 1859/64 die Philippinen und die Palauinseln und kehrte im November 1865 über Hongkong, Saigon und Ceylon nach Europa zurück.[2] 1866 habilitierte er an der Universität Würzburg in Zoologie und wurde dort 1868 auch Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie. Verdient machte er sich namentlich durch zahlreiche Studien über die in den Tropen lebenden niederen Tiere, die er durch seinen langjährigen Aufenthalt in der Südsee kennengelernt hatte.

Semper hatte am 13. April 1863 in Manila die Hamburgerin Anna Herrmann (* 28. Oktober 1826; † 25. August 1909) geheiratet.[3] Die Ehe blieb kinderlos.[4] Sie hat einige wissenschaftliche Zeichnungen angefertigt.

Ehrungen

Semper war ab 1870 korrespondierendes Mitglied der Griechischen philologischen Gesellschaft in Konstantinopel. 1891 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.[5]

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • The History of the Collections Contained in the Natural History Departments, herausgegeben vom Britischen Museum, 1906
  • Wilhelm HeßSemper, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 315 f.
  • August Schuhberg: Carl Semper, Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an der Universität Würzburg. Stahel, Würzburg 1893.
  • August Schuberg: Carl Semper. In: Reisen im Archipel der Philippinen. Band 2, Nr. 1. C.W. Kreidel, 1870, S. VII–XVIII [21–42] (harvard.edu [abgerufen am 7. April 2017] Nekrolog seines (letzten) Assistenten an der Universität Würzburg; anschließend ein „Verzeichnis von Semper's Schriften“).
  • Charles Coulston Gillispie: Dictionary of Scientific Biography, Verlag Charles Scribner's Sons, 1980
  • Herbert Weidner: Semper, Carl Gottfried. In: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 2. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1971, ISBN 3-529-02642-5, S. 215–218.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Herbert Weidner: Semper, Carl. in: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 2. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1971, S. 215–216
  2. Genaue Angaben zu dieser Reise und denen, die vor Ort stattfanden, siehe August Schuberg: Carl Semper, S. VIII–XI.
  3. August Schuberg: Carl Semper, S. IX und X.
  4. Herbert Weidner: Semper, Carl. in: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 2. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1971, S. 216.
  5. Mitgliedseintrag von Carl Semper bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 6. September 2022.

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