Karl Schlögl (Politiker)

Karl Schlögl (2015)

Karl Schlögl (* 28. Jänner 1955 in Wien) ist ein österreichischer Politiker (SPÖ). Schlögl war rund 40 Jahre in der Politik tätig. Er war Mitglied des Bundesrates, Abgeordneter zum Nationalrat, Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Innenminister, niederösterreichischer Landesparteivorsitzender der SPÖ sowie für wenige Monate auch Landeshauptmannstellvertreter von Niederösterreich. 2018 legte er sein letztes politisches Amt als Bürgermeister der niederösterreichischen Stadtgemeinde Purkersdorf nieder.[1]

Leben

Karl Schlögl verbrachte seine ersten Lebensjahre in Pyhra und übersiedelte mit fünf Jahren nach Purkersdorf.

Im Jahr 1987 wurde er Bundesrat und 1989 Bürgermeister in Purkersdorf. Er blieb dies bis zu seiner Berufung in die Regierung durch Franz Vranitzky. Vom 6. April 1995 bis zum 28. Jänner 1997 war er Staatssekretär im Bundeskanzleramt in den Bundesregierungen Vranitzky IV und Vranitzky V. Anfangs war er als Staatssekretär für den öffentlichen Dienst, ab 27. Oktober 1995 auch für Europa, ab 12. März 1996 zusätzlich für Sport zuständig.[2] Im Kabinett des Bundeskanzlers Klima war von 1997 bis 2000 Innenminister. In die Amtszeit Schlögls als Innenminister fiel auch der Fall Marcus Omofuma. Dabei erntete Schlögl Kritik – auch aus der eigenen Partei. Ihm wurde vorgeworfen, von rechtswidrigen Praktiken gewusst zu haben und die später verurteilten Verantwortlichen in Schutz genommen zu haben. Rückendeckung bekam Schlögl in diesem Fall von der ÖVP, FPÖ sowie der Kronen Zeitung.

Nach dem Ende der SPÖ/ÖVP-Koalition wurde Karl Schlögl am 2. Mai 2000 wieder Bürgermeister in Purkersdorf. Nach dem Rücktritt von Johann Bauer rückte er am 5. Oktober 2000 als neuer Landeshauptmannstellvertreter von Niederösterreich nach, nachdem er schon seit 21. November 1998 den Landesparteivorsitz der SPÖ innehatte. Mit 19. April 2001 trat er aber von dieser Position zurück und legte mit 5. Mai 2001 auch seine Funktion als Landesparteiobmann nieder. Danach ging er in die Privatwirtschaft. Bei den Bürgermeisterwahlen in Purkersdorf im Jahr 2005 war Schlögl neuerlich erfolgreich. 2010 wurde seine Partei mit 63,2 % der Wählerstimmen wieder zur stärksten Vertretung im Gemeinderat gewählt. 2015 wurde er mit rund 67 % an Wählerstimmen als Bürgermeister wiedergewählt. 2018 zog er sich aus dem Purkersdorfer Bürgermeisteramt und der Politik insgesamt zurück.[3][4]

Von 2004 bis 2011 war Schlögl Mitglied des Aufsichtsrats der Novomatic AG, einem der größten integrierten Glücksspielkonzerne der Welt. Ende 2008 wurde er in den Aufsichtsrat der niederösterreichischen HYPO Investmentbank berufen.

Ab 2016 war er im Aufsichtsrat der österreichischen Baufirma Swietelsky tätig.

Auszeichnungen

Sonstiges

Karl Schlögl ist seit 1991 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Purkersdorf mit dem Dienstgrad Löschmeister.[9] Mit Erreichen des 65. Lebensjahres wurde er am 28. Jänner 2020 in die Reserve versetzt.[10]

Einzelnachweise

  1. Schlögl zieht sich aus Politik zurück auf ORF-Niederösterreich vom 30. August 2018, abgerufen am 30. August 2018.
  2. Abgeordneter Karlheinz Kopf, Rede, 24. April 1996, in: Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 175 f.
  3. Ex-Innenminister Karl Schlögl zieht sich aus der Politik zurück. In: Kleine Zeitung. 30. August 2018, abgerufen am 30. August 2018.
  4. Ablöse in Purkersdorf: Steinbichler ist neuer Bürgermeister. Artikel vom 6. November 2018, abgerufen am 15. November 2018.
  5. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
  6. Hohe Ehrenzeichen des Landes NÖ für Schlögl und Knotzer vom 10. Dezember 2012, abgerufen am 10. Dezember 2012.
  7. meinbezirk.at
  8. Ritterspiele: Norbert Hofer und seine elitären Freunde im Profil vom 26. September 2016, abgerufen am 24. April 2018.
  9. Mitgliederinfo der Freiwilligen Feuerwehr Purkersdorf, abgerufen am 11. Juli 2010
  10. meinbezirk.at

Weblinks

Commons: Karl Schlögl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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Autor/Urheber: Franz Johann Morgenbesser from Vienna, Austria, Lizenz: CC BY-SA 2.0
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