Karl Pfankuch

Karl Pfankuch (* 4. Juni 1883 in Melsungen; † 21. Dezember 1952 in Braunschweig) war ein deutscher Buchhändler, Verleger und Antiquar.

Leben und Werk

Nach einer Buchhandelslehre in Braunschweig war Pfankuch dort ab 1907 zunächst als Verleger tätig. 1919 eröffnete er eine Buchhandlung und ein Antiquariat sowie ein Briefmarken-Geschäft. Aus den letzten beiden gingen Auktionshäuser hervor, die noch heute bestehen.

Antiquariat und Auktionshaus Klittich-Pfankuch

Nasenschild des Antiquariats Klittich-Pfankuch, Kleine Burg 11/12

1922 zog Karl Pfankuch mit seinem Buchantiquariat in eines der Ende des 15. Jahrhunderts errichteten Stiftsherrenhäuser in der Straße Kleine Burg 11/12, in der Innenstadt. 1928 erwarb er zusätzlich das Nebengebäude Kleine Burg 13. Diese Geschäftsräume wurden bis in die 2010er Jahre genutzt.

Die Tochter Adelheid betrieb das Auktionshaus zusammen mit ihrem Ehemann Roger Klittich († 2015) weiter. Heute leitet der Sohn das Unternehmen. Das Auktionshaus ist auf historische Schachliteratur, Schachfiguren sowie Schach-Zubehör und -Memorabilien spezialisiert.[1] Antiquariat wie Auktionshaus befinden sich heute Theaterwall 17.[2]

Briefmarkenhandlung und -auktionshaus Karl Pfankuch & Co.

Logo von Karl Pfankuch & Co.

1921 traten zwei Teilhaber in die Pfankuchsche Briefmarkenhandlung ein. In den schwierigen 1920er Jahren verließen Karl Pfankuch und einer der Teilhaber das Unternehmen, das der verbliebene Teilhaber allein weiterführte. Dieser eröffnete 1935 ein Ladengeschäft in der Schützenstraße, das aber bei dem verheerenden Bombenangriff auf Braunschweig am 15. Oktober 1944 vollständig zerstört wurde.

Nach Kriegsende wurde das Geschäft auf der Kastanienallee wieder eröffnet. Neben Briefmarken wurde nun auch mit Münzen gehandelt. Nach einer Zwischenstation in der Kuhstraße befindet sich das Geschäft nun seit 1970 Hagenbrücke 19.[3]

1976 verstarb der Eigentümer auf einer Geschäftsreise und sein Neffe übernahm das Unternehmen, das er 1987 an einen Nachfolger übergab, der es wiederum zum 1. Januar 2019 an den derzeitigen Inhaber verkaufte.

Buchhandlung Pfankuch

Die Buchhandlung wurde 1975 verkauft und befand sich ab Eröffnung der Burgpassage 1983 und bis 2018 dort sowie im Gebäude Kleine Burg 10. Heute befindet sich die Buchhandlung an der Ecke Vor der Burg/Domplatz, direkt gegenüber dem Westwerk des Braunschweiger Doms.

Literatur

  • Heinz Mollenhauer: Der Braunschweigische Buchhändler und Antiquar Karl Pfankuch aus Melsungen. In: Der Freundeskreis Heft 7, 1953, Waisenhaus-Buchdruckerei, Braunschweig 1953.
  • N.N.: Tradition verpflichtet. In: Deutsche Briefmarken-Revue Nr. 6/1995, S. 63.
  • Norman-Mathias Pingel: Pfankuch, Karl. In: Manfred Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. Ergänzungsband. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 1996, ISBN 3-926701-30-7, S. 102–103.
  • Wolfgang Maassen: Wer ist wer in der Philatelie?, Band 4, M–R, Phil Creativ, Schwalmtal, 3. Auflage, 2021, ISBN 978-3-928277-26-6, S. 239

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Dombrowsky: Zum 100sten: Herr Klittich schlägt zu vom 4. Juli 2019 auf chessbase.com.
  2. A. Klittich - Pfankuch GmbH + Co.@1@2Vorlage:Toter Link/www.klittich-pfankuch.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf klittich-pfankuch.de
  3. Jörn Stachura: Internet rettet Braunschweiger Traditionsunternehmen. In: Braunschweiger Zeitung vom 21. August 2020.

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Nasenschild des Antiquariats Klittich-Pfankuch in Braunschweig, Kleine Burg 11/12
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Braunschweig: Logo der Briefmarkenhandlung und des -auktionshauses Karl Pfankuch & Co., gegründet 1919.