Karl Otto Uhlig
Karl Otto Uhlig (* 12. April 1872 in Neuwelschhufe bei Dresden; † 27. April 1950 in Radebeul) war ein SPD-Politiker, Landtagsabgeordneter und in den Jahren 1919 und 1920 sächsischer Innenminister.
Leben und Wirken
Der Sohn eines Bergmannes absolvierte eine Lehre als Schriftsetzer und besuchte bis 1890 die Buchdruckerfachschule in Dresden. Schon drei Jahre später wurde er Mitglied des Gauvorstandes des Buchdruckerverbandes in Dresden. Von 1899 bis 1902 gehörte er dem Gemeinderat von Nöthnitz an, ab 1900 außerdem der Zeitungskommission der Sächsischen Arbeiterzeitung. 1902 wurde sein Sohn Otto Uhlig geboren.
1903 bis 1905 war er Vorsitzender der SPD Dresden-Altstadt, 1905 bis 1908 Stadtverordneter in Dresden, danach bis 1913 Redakteur der Zittauer Volkszeitung. Ab 1909 gehörte er dem Sächsischen Landtag an. 1913 bis 1918 war er Landessekretär der SPD Sachsen. Im Jahr 1918 saß Uhlig kurzfristig als Abgeordneter der SPD Bautzen für den Reichstagswahlkreis Königreich Sachsen 3 im Reichstag, danach wurde er Präsident des Landesarbeiter- und -soldatenrates und Redakteur der Dresdner Volkszeitung. Er gründete 1919 die Sächsische Gemeindezeitung. Uhlig war von 1919 bis 1920 Mitglied der Sächsischen Volkskammer. Von März 1919 bis Mai 1920 war er Innenminister im Freistaat Sachsen, gleichzeitig stellvertretender Ministerpräsident und Mitglied des Reichsrats.
Von 1920 bis zu seiner gewaltsamen Amtsenthebung durch die Nationalsozialisten am 9. März 1933 war Uhlig Erster Bürgermeister in Radeberg. Sein Stellvertreter (Zweiter Bürgermeister) ab 1923 war der Jurist Dr. Erich Weise, der ebenfalls am 9. März 1933 in Abwesenheit seines Amtes enthoben wurde.[1] Uhlig hatte außerdem zahlreiche weitere Funktionen, unter anderem im Aufsichtsrat des Sächsischen Giroverbandes und als Mitarbeiter des Landeswohlfahrt- und Jugendamtes inne.
Ehrungen
In Radeberg wurde Uhlig 1948 zum Ehrenbürger ernannt. Hier existiert auch heute noch eine Otto-Uhlig-Straße.
Werke
- Die Volksschule. Eine Materialsammlung zur Schulreform. Dresden 1913.
- Die letzten Wettiner auf dem sächsischen Königsthron. Hochschul-Verlag, München 1920
Literatur
- Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Ein biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 482–483.
Einzelnachweise
- ↑ Helfried Wehner und Autorengruppe: Radeberger Land unter dem Hakenkreuz. Herausgeber: Bund der Antifaschisten, Region Dresden e.V. Selbstverlag 1999. Online-Ressource PDF, 7,4 MB. Abgerufen am 17. Februar 2023
Weblinks
- Andreas Reichel: Otto Uhlig (1872–1950). In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
- Literatur von und über Karl Otto Uhlig in der Sächsischen Bibliografie
- Biografie von Otto Uhlig. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Die sächsischen Innenminister im Überblick: Karl Otto Uhlig (mit einem Foto)
- Biografie von Otto Uhlig. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)
Personendaten | |
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NAME | Uhlig, Karl Otto |
ALTERNATIVNAMEN | Uhlig, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), Innenminister von Sachsen (1919–1920), MdR |
GEBURTSDATUM | 12. April 1872 |
GEBURTSORT | Neuwelschhufe |
STERBEDATUM | 27. April 1950 |
STERBEORT | Radebeul |
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Karl Otto Uhlig, SPD-Politiker, Landtagsabgeordneter, 1919 und 1920 sächsischer Innenminister, 1920 bis 1933 Erster Bürgermeister von Radeberg
Ansichtskarte Die sozialdemokratische Fraktion des sächsischen Landtags (einzige Aufschrift auf der Rückseite)
Ernst Castan, Karl Demmler, Karl Heinrich Drescher, Hermann Fleißner, Julius Fräßdorf,
Max Heldt, Richard Illge, Alfred Keimling, Max Manilius Krauße, Heinrich Lange,
Albin Langer, Hermann Linke, Bruno Mehnert, Robert Müller, August Emil Nitzsche,
Otto Richter, Gustav Riem, Gustav Schmidt, Ernst Schulze, Karl Sindermann,
Reichsadler des Preußisch-Deutschen Kaiserreiches ab 1889.