Karl Klein (Parteifunktionär)

Karl Klein (* 7. Dezember 1886 in Erfurt; † 14. April 1960 ebenda) war ein deutscher Parteifunktionär (SPD/Spartakusbund/KPD/SED), Gewerkschaftsfunktionär und Kaderleiter eines Großhandelsunternehmens.

Leben

Klein entstammte einer Arbeiterfamilie. Sein Vater war Schuharbeiter in einer Erfurter Fabrik. 1904 trat er in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein. 1909 nahm er eine Arbeit als Handlungsgehilfe auf. 1914 wurde er als Heeressoldat im Ersten Weltkrieg eingezogen. 1918 engagierte er sich in der „Bewegung der revolutionären Obleute“ und kam mit Spartakusaktivisten in Berührung, in deren Folge er eine Ortsgruppe des Spartakusbundes in Erfurt gründete. Klein war Erfurter Delegierter auf dem Gründungsparteitag der KPD und wurde anschließend Vorsitzender der KPD Thüringen in Erfurt. Ab 1920 arbeitete er als politischer Leiter der KPD von Ostpreußen. In den Jahren 1922 und 1923 war er Sekretär der KPD in Bremen. 1924 wurde er Mitarbeiter der „Arbeiter-Illustrierten Zeitung“ (AIZ) innerhalb des Münzenberg-Konzerns.

Nach der Machtübertragung an die NSDAP 1933 verdiente er sein Geld mit Inseratengeschäften. 1938 wurde er in Haft genommen, wurde aber 1941 wegen einer Erkrankung an Flecktyphus entlassen und lebte danach in Langensalza.

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus engagierte er sich im April 1945 für den Neuaufbau einer KPD-Ortsgruppe. Von 1945 bis 1947 war er Vorsitzender des FDGB-Kreisvorstands von Langensalza, danach Referent im Landes- und Bundesvorstand der Gewerkschaft. Zuletzt war er Kaderleiter einer Großhandelsfirma in Erfurt.

Klein wurde mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet.

Literatur

  • Klein, Karl. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
  • Berichte der Parteiveteranen Karl Reimann und Karl Klein, Anlagen VII und VIII, in: Gutsche, Willibald, Die revolutionäre Bewegung in Erfurt während des 1. imperialistischen Weltkrieges und der Novemberrevolution, Erfurt 1963, S. 214–217, sowie Schulze, Gerhard, Die Novemberrevolution 1918 in Thüringen, Erfurt 1976, S. 149.
  • Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 557.