Karl Kajetan von Gaisruck

Karl Kajetan Graf von Gaisruck, Kardinal-Erzbischof von Mailand (Porträtgemälde von Giuseppe Sogni, 1843)
Grab des Kardinals im Dom zu Mailand

Karl Kajetan von Gaisruck (italienisch Carlo Gaetano II. di Gaisruck) (* 7. August 1769 in Klagenfurt, Österreich; † 19. November 1846 in Mailand) war Erzbischof von Mailand und Kardinal.

Leben

Karl Kajetan von Gaisruck war der Sohn des Johann Jakob Reichsgrafen von Gaisruck, Gouverneur von Obergalizien. Seine Mutter war Maria Anna Antonia, geb. Freiin von Valvasor zu Galleneck (auch Antonia dei Valvassori), eine adelige Italienerin. Er studierte in Salzburg und Passau und wurde durch seine Diakonenweihe am 23. Dezember 1797 in den Klerus der Diözese Passau inkardiniert. Am 6. Juli 1800 empfing er in Passau die Priesterweihe.

Am 20. Juli 1801 wurde er zum Titularbischof von Derbe und zum Weihbischof in der Diözese Passau ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 23. August desselben Jahres der Passauer Bischof Leopold Leonhard von Thun, der ihn bereits zum Priester geweiht hatte. Nach der Säkularisation des Fürstbistums Passau 1803 und seiner damit verbundenen Amtsenthebung als Bischofsvikar arbeitete er als Priester in Kallham in der Diözese Linz und bemühte sich dort, die verheerenden Folgen der Napoleonischen Kriege zu lindern.

Durch den Einfluss der Habsburger wurde Graf Gaisruck am 1. März 1818 Erzbischof von Mailand. Am 27. September 1824 wurde er von Papst Leo XII. zum Kardinal ernannt, ab 1829 war er Kardinalpriester mit der Titelkirche San Marco.

Nach dem Tod von Papst Gregor XVI. reiste Kardinal von Gaisruck zum Konklave nach Rom, mit dem vermuteten Auftrag des Kaisers, die Exklusive, ein umstrittenes Veto, gegen den als liberal geltenden italienischen Kardinal Giovanni Maria Mastai-Ferretti auszusprechen. Nach anderen Quellen soll die Exklusive jedoch Kardinal Pasquale Gizzi gegolten haben. Doch Kardinal Gaisruck reiste ohne Hast und kam zu spät in Rom an. Das Konklave hatte vor seiner Ankunft bereits am 16. Juni 1846 Graf Mastai-Ferretti zum Papst gewählt, der sich Pius IX. nannte.

Fünf Monate nach dem Konklave, am 19. November 1846, starb der beim Volk sehr beliebte Kardinal von Gaisruck. Er wurde im Mailänder Dom beigesetzt.

Literatur

  • Art. Karl Kajetan Graf von Gaisruck (1769–1846). In: Anton Kreuzer: Kärntner. Biographische Skizzen, Bd. 3: 18. – 20. Jahrhundert. Kärntner Druck- und Verlagsgesellschaft, Klagenfurt 1996, ISBN 3-85391-139-0, S. 32–33.

Weblinks

VorgängerAmtNachfolger
Giovanni Battista CapraraErzbischof von Mailand
1818–1846
Bartolomeo Carlo Romilli

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IMG 6916 - Milano - Duomo - Lapide Carlo Gaetano II Gaisruck - 1769-1846 - Foto Giovanni Dall'Orto - 21-Feb-2007.jpg
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Cathedral in Milan, Italy. The grave for cardinal Karl Kajetan Graf von Gaisruck (1769-1846), archbishop of Milan, in the right-hand nave. Picture by Giovanni Dall'Orto, February 21 2007.
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Wappen Bistum Passau
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Cardinal Karl Kajetan von Gaisruck archbishop of Milan