Karl Hisserich

Karl Hisserich (* 30. November 1926 in Homberg (Ohm); † 21. Oktober 2011 in Marburg) war ein deutscher Politiker (SPD) und Abgeordneter des Hessischen Landtags.

Leben

Karl Hisserich machte nach der Mittleren Reife eine Ausbildung als Rechtspfleger und arbeitete zuletzt am Amtsgericht Alsfeld. Er war ab 1956 Mitglied der SPD und war von 1960 bis 1997 Vorsitzender der SPD in Homberg (Ohm). Zwischen 1956 und 1997 war er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und dort 30 Jahre lang von 1960 bis 1990 Stadtverordnetenvorsteher.

In der Zeit von 1960 bis 1997 war er auch auf Kreisebene aktiv. Zunächst von 1960 bis 1964 als Kreistagsabgeordneter des Landkreises Alsfeld, 1964 bis 1972 als hauptamtlicher erster Beigeordneter. Ab 1972 war er Kreistagsabgeordneter im neuen Vogelsbergkreis.

Vom 1. Dezember 1970 bis zum 4. April 1987 war er Mitglied des Hessischen Landtags.

1979 und 1984 war er Mitglied der Bundesversammlung.

Karl Hisserich war verheiratet und hatte zwei Kinder.

NSDAP-Mitgliedschaft

In einer 2011 im Auftrag der Fraktion Die Linke im Hessischen Landtag vom Historiker Hans-Peter Klausch veröffentlichten Studie wird Karl Hisserichs Mitgliedschaft in der NSDAP offenbart. Laut dieser Studie war er am 20. April 1944 unter der Mitgliedsnummer 10.105.669 als Mitglied der NSDAP aufgenommen worden. Die Studie weist darauf hin, dass Hisserich den Aufnahmeantrag im Alter von 17 Jahren gestellt hatte und zu denen gehörte, die „wohl als jugendliche Opfer jahrelanger Indoktrination gesehen werden [können], aus denen sie sich spätestens nach dem Krieg gelöst haben“.[1]

Literatur

  • Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984). Insel, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-458-14213-4, S. 448.
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 284 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 188.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011 (Download [PDF; 4,2 MB]).