Karl Heinz Bolay
Karl-Heinz Bolay (* 23. November 1914 in Saarbrücken; † 1993 in Schweden) war ein deutscher Schriftsteller und Dichter.
Leben
Nach dem Studium der Geschichte, Literatur und Sprachen war er von 1934 bis 1936 Bankbeamter, von 1936 bis 1939 Journalist und von 1940 bis 1943 Redakteur und Gaukulturstellenleiter in Magdeburg. Zum 1. Mai 1933 war er der NSDAP beigetreten (Mitgliedsnummer 2.709.140).[1] Er lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in Celle.
Aus Protest gegen die deutsche Wiederbewaffnung wanderte er 1951 nach Helsinki aus, wo er bis 1957 als Socionom und Diplombibliothekar lebte. Karl-Heinz Bolay organisierte für ländliche Regionen fahrende Bibliotheken, da er bemerkte, dass in vielen Haushalten außer der Bibel kaum weitere Literatur vorhanden war. Von 1957 bis 1959 arbeitete er als Journalist und Kritiker in Norrköping und seitdem als Hauptbibliothekar und Journalist in Malung/Schweden. Er übersetzte Bücher ins Deutsche, Schwedische, Finnische und Französische.
Bolay war Mitglied der Jungentrucht und der Jugendbewegung und ist dort unter dem Fahrtennamen Rokka bekannt. Er wurde häufig von durchreisenden deutschen Pfadfindergruppen besucht und unterhielt zu Gruppen der Deutschen Freischar, Grauen Reitern und BdP enge Kontakte. Er starb nach langer Krankheit in Schweden.
Werke (Auswahl)
- Deutsche Weihnachten. Ein Wegweiser für Gemeinschaft und Familie (1941)
- Kathrin. Ein kämpferisches Frauenschicksal (1941)
- Gesänge des Südens. Gedichte (1944)
- Krone des Lebens. Gedichte (1944)
- Dies ater (1949)
- Ja aurinko pysähtyi (1952)
- Aber die Stunde bleibt … Gedichte aus meinem finnischen Tagebuch (1954)
- Roter Granit. Neue finnische Gedichte (1956; als Herausgeber)
- Finnen und Finnländer (1959)
- Mullvadsmusik (1962)
- Ö utan hav (1963)
- Der Fall René Merlin. Die Erlebnisse des Dr. René Merlin in der Zelle unserer Zeit (1964)
- Poppoesi (1964)
- Haiku-poesi (1965)
- Den fyr-kan-tiga månen. Parabler i poesi och prosa (1968)
- Reise in die vierte Dimension (1974)
- Auf der Flucht vor uns selber (1976)
- Nödbroms. Roman (1977)
- Auf der Suche nach mir selber. Ausgewählte Gedichte 1929–1979 mit 10 Arbeiten verschiedener Künstler (1979)
- Frei noch im Winde. Begegnungen im mittleren Europa (1979)
- Feuervogel. Parabeln (1980)
- Mein toter Freund. Kurzgeschichten aus unmenschlicher Zeit (1982)
- Reise in die Kaschubei. Gedichte (1982)
- Hörst du mein Warten (1983)
- Blumen und andere Menschen. Gedichte (1983)
- Vår „vän“ atomen. Dikter, parabler, bilder mot krig och atomvapen (1983)
- Reise nach Wienhausen. Lyrik-Anthologie (1985; als Herausgeber)
- Sfärenmusik und Mathematik. Gedichte (1986)
Literatur
- Bolay, Karl Heinz, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 66
- Carl Heinz Kurz: Poetenbilder. Verlag Das Viergespann, Frankfurt am Main 1977
- Uta Lehr-Koppel (Hrsg.): Tangenten. Begegnung mit Karl H. Bolay. Verlag Graphikum Mock, Bovenden 1984, ISBN 3-88996-044-8
- Hans-Christian Harten: Weltanschauliche Schulung der SS und der Polizei im Nationalsozialismus: Zusammenstellung personenbezogener Daten, bei Pedocs, 2017 PDF, S. 52
Einzelnachweise
- ↑ Bundesarchiv R 9361-VIII KARTEI/3341205
Personendaten | |
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NAME | Bolay, Karl Heinz |
ALTERNATIVNAMEN | Bolay, Karl-Heinz; Hartmut, Gunter (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und Dichter |
GEBURTSDATUM | 23. November 1914 |
GEBURTSORT | Saarbrücken |
STERBEDATUM | 1993 |
STERBEORT | Schweden |