Karl Felix (Sardinien-Piemont)

König Karl Felix I. von Sardinien-Piemont
König Karl Felix im vollen Ornat
Grabstätte in Hautecombe

Karl Felix Josef Maria, italienisch: Carlo Felice Giuseppe Maria (* 6. April 1765 in Turin; † 27. April 1831 ebenda) war von 1821 bis 1831 König von Sardinien und von 1824 bis 1831 Herzog von Savoyen.

Leben

20-Lire-Münze von 1823 unter Karl Felix

Karl Felix, der fünfte Sohn von König Viktor Amadeus III. von Sardinien und dessen Gemahlin Maria Antonia von Spanien, war von 1799 bis 1806 und von 1817 bis 1821 Statthalter von Sardinien. In dieser Zeit ging er mit Erfolg gegen Räuberbanden vor, wurde aber auch mit einer Hungersnot konfrontiert. Am 21. März 1821 dankte sein älterer Bruder Viktor Emanuel I. infolge einer Erhebung des Geheimbundes Carbonari als König von Sardinien ab. Weil Karl Felix sich zu diesem Zeitpunkt in Modena aufhielt, ernannte Viktor Emanuel I. vorübergehend seinen Neffen Karl Albert zum Regenten. Dieser war zu Konzessionen gegenüber den Aufständischen bereit und setzte eine liberale Verfassung in Kraft.

Der reaktionäre Karl Felix schaffte diese nach seiner wenige Tage später erfolgten Ankunft am Hof jedoch wieder ab und herrschte streng absolutistisch. Eine kleine Gruppe Bewaffneter, die für die Aufrechterhaltung der neuen Verfassung kämpfe, wurde am 8. April 1821 bei Novara von einem österreichischen Heer, das mit Karl Felix auf Sardinien eingezogen war, geschlagen; die Beteiligten wurden vor Gericht gestellt und verurteilt.

1824 wurde Karl Felix nach dem Tode von Viktor Emanuel I. auch Herzog von Savoyen und blieb ein konservativer Herrscher. So erließ er 1825 ein königliches Edikt, dass das Erlernen von Lesen und Schreiben nur denen, welche ein Vermögen von 1500 Lire besaßen, ermöglichte und erteilte die Erlaubnis für ein Studium nur denen, die ein Einkommen von mehr als 1500 Lire ausweisen konnten.[1] Mit großem Aufwand ließ er die in den Revolutionswirren stark beschädigte Abtei Hautecombe, die traditionelle Grablege der Dynastie in Savoyen, restaurieren.

Ehe

Karl Felix I. heiratete am 6. April 1807 in Turin Prinzessin Maria Christina von Neapel-Sizilien, eine Tochter von Maria Karolina von Österreich und König Ferdinand I. von Neapel-Sizilien. Die Ehe blieb kinderlos. Mit ihm starb die Hauptlinie des Hauses Savoyen aus; sein Nachfolger, Karl Albert stammte aus der Nebenlinie Savoyen-Carignano.

Nachwirkung

1824 erwarb Karl-Felix vom Konsul Bernardino Drovetti eine große Sammlung altägyptischer Artefakte, welche den Grundstock des Museo Egizio in Turin bilden. Das Opernhaus Teatro Carlo Felice in Genua ist nach dem König und Herzog benannt.

Die Superstrada SS 131 (Porto Torres, über Sassari, Macomer und Oristano) und die SS 131dir (Olbia, San Teodoro, Siniscola und Nuoro zur SS 131), welche den Norden mit dem Süden Sardiniens (Cagliari) verbindet, wird umgangssprachlich auf Sardinien auch „Carlo Felice“ genannt, weil der Bau der Hauptstrecke Cagliari bis Sassari auf Anweisung von Karl Felix geschah.

Literatur

  • Günther Heydemann: Konstitution gegen Revolution. Die britische Deutschland- und Italienpolitik 1815–1848 (= Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts London. Bd. 36). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen u. a. 1995, ISBN 3-525-36321-4.
  • Theodor Bohner: Das Haus Savoyen. Frundsberg-Verlag, Berlin 1941.

Einzelnachweise

  1. Herrmann Julius Meyer: Neues Konversations-Lexikon – ein Wörterbuch des allgemeinen Wissens. 14. Band. 2. Auflage. Bibliografische Institut, Hildburghausen 1867, S. 64.

Weblinks

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VorgängerAmtNachfolger
Viktor Emanuel I.König von Sardinien
1821–1831
Karl Albert
Viktor Emanuel I.Herzog von Savoyen
1824–1831
Karl Albert

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Grab König Karl Felix

1823 Karl Felix Sardinien-Piemont 20 Lire.JPG
20 Lire Goldmünze geprägt nach den Normen der LMU von 1823 unter Karl Felix von Sardinien-Piemont
Carlos Félix de Cerdeña, por Jean Baptiste Isabey.jpg
Carlo Felice Giuseppe Maria, duque de Saboya, Piamonte y Aosta, rey de Cerdeña desde 1821 a 1831, nació en el Palacio Real de Turín el 6 de abril de 1765, hijo de Víctor Amadeo III de Cerdeña (1726-1796) y de María Antonia de Borbón, infanta de España (1729-1785). Se casó por poderes en Palermo el 7 de marzo de 1807, matrimonio ratificado en Turín el 6 de abril, con la princesa María Cristina de Borbón (1779-1849), hija del rey Fernando I de las Dos Sicilias y de la archiduquesa María Carolina de Austria. Murió, sin herederos, en su ciudad natal el 27 de abril de 1831. La presente miniatura debe fecharse en 1821, durante el primer año de su reinado, pues entre las condecoraciones con las que está representado; orden de la Annunzziata, orden de San Maurizio y Lazzaro, orden de San Gennaro, orden del mérito militar y civil de Saboya; falta el Toisón de Oro, que le fue concedido por el emperador Francisco II en 1822. El anónimo pintor debe ser relacionado con el entorno de Jean-Baptiste Isabey. Siguió el modelo creado por el maestro francés para las miniaturas del periodo de la Restauración (1815-30) y que estableció durante su estancia en Viena, entre 1812 y 1815, cuando, comisionado por Talleyrand, se convirtió en el pintor oficial del Congreso. Este tipo de retratos, de cierto heroísmo, se extendió rápidamente a Inglaterra y a toda Europa (Texto extractado de Espinosa, Carmen: Las miniaturas en el Museo Nacional del Prado. Catálogo razonado, Madrid, Museo del Prado, 2011).