Karl Bruckner

Karl Bruckner (* 9. Jänner 1906 in Wien; † 25. Oktober 1982 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller.

Leben

Autogramm von Karl Bruckner aus dem Jahr 1971

Karl Bruckner ist als Sohn eines Buchdruckers im proletarischen Wiener Vorstadtbezirk Ottakring aufgewachsen. Seine Vorfahren waren Fiakerkutscher. Bruckner absolvierte fünf Mittelschulklassen und erlernte den Beruf des Automechanikers. In der Zwischenkriegszeit wanderte er nach Brasilien aus, kehrte aber Ende 1937 nach Wien zurück. Erst ab 1946 begann er zu schreiben und wurde zu einem der international erfolgreichsten Jugendbuchautoren Österreichs.

Als Kind war Bruckner nach eigener Aussage begeisterter Teilnehmer großer Fußballschlachten mit dem „Fetzenlaberl“ auf dem benachbarten ehemaligen Exerziergelände auf der Schmelz. Der Autor legte seine lebendig erzählten Kinder- und Jugendbücher als Erziehung zum verantwortungs- und gemeinschaftsbewussten Menschentum an. Einer seiner größten Erfolge war, mit einer Gesamtauflage von über 130.000 Exemplaren, das Buch Die Spatzenelf. Es schildert den Weg von elf fußballbegeisterten Buben aus ärmlichen Verhältnissen zur Gemeinschaft und zum Überraschungssieg über die Jugendmannschaft eines großen Fußballvereins. Das Buch ist 1949 im kommunistischen Globus-Verlag erstmals erschienen und erlebte bis in die 1970er Jahre unzählige Neuauflagen. Es gilt heute als eines der klassischen österreichischen Jugendbücher.

Karl Bruckners international größter schriftstellerischer Erfolg war Sadako will leben, die berührende Darstellung des Schicksals von Sadako Sasaki, dem japanischen Mädchen, das als Kleinkind den Atombombenabwurf auf Hiroshima überlebte, ihm aber letztlich nach Ausbruch einer strahlenbedingten Leukämie-Erkrankung doch zum Opfer fiel.

Bruckners ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof

1963 wurde Bruckner der Berufstitel Professor verliehen. Er erhielt zahlreiche Preise und wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 40, Nummer 151) bestattet.

Auszeichnungen und Ehrungen

Werke

  • Das wunderbare Leben. Ein Zukunftsroman aus dem Jahre 2443, 1948
  • Der Diamant des Tobias Amberger, 1949
  • Die Spatzenelf, 1948
  • Pablo, der Indio, 1949
  • Die große Elf, 1951
  • Mein Bruder Ahual, 1952 (späterer Titel: Heiße Erde, 1965)
  • Die Wildspur, 1952
  • Der Häuptling und seine Freunde, 1952
  • Olympiade der Lausbuben, 1953
  • Giovanna und der Sumpf, 1953
  • Die Trommel des Kannibalen, 1954
  • Scarley wird gefährlich, 1954
  • Scarley auf der Robinsoninsel, 1955
  • Die Strolche von Neapel, 1955
  • Der Weltmeister, 1956
  • Der goldene Pharao, 1957
  • Lale, die Türkin, 1958
  • Viva Mexiko, 1959
  • Ein Auto und kein Geld, 1960
  • Giovanna, 1960
  • Sadako will leben, 1961, ein Buch über Sadako Sasaki
  • Nur zwei Roboter?, 1963
  • In diesen Jahren. Wien 1945-1965, 1965
  • Der Zauberring, 1966
  • Mann ohne Waffen, 1967 (späterer Titel: Passagier in Ketten, 1977)
  • Yossi und Assad, 1971
  • Der Sieger, 1973
  • Tuan im Feuer, 1977
  • Sadako will leben (Neuauflage), 2004
  • Sadako will leben (Hörbuch), 2011

Literatur

  • Sabine Fuchs (Hrsg.): Der vergessene Klassiker. Leben und Werk Karl Bruckners. Wien: Edition Praesens 2002 (= Kinder- und Jugendliteraturforschung in Österreich; 3), ISBN 3-7069-0142-0
  • Kathrin Wexberg: Verschriftlichte Heimat? Karl Bruckner – ein österreichischer Kinderbuchautor im Spannungsfeld zwischen Literatur und Gesellschaft. Kinder- und Jugendliteraturforschung in Österreich, Band 10, Wien: Edition Praesens, 2007, ISBN 3-7069-0370-9
  • Bettina Deutsch: Land der Helden. Sportthematik in den Kinder- und Jugendbüchern Karl Bruckners. Graz: Univ. Dipl.-Arb. 2003
  • Gerlinde Völker: Die Kraniche des Karl Bruckner, Neues Österreich, 10. Dezember 1966, S. 16

Weblinks

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Ehrenhalber gewidmetes Grab von Karl Bruckner auf dem Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 40, Nr. 151
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Autogramm vom österreichischen Schriftsteller Karl Bruckner aus dem Jahr 1971