Karl August von Esebeck
Karl August Ludwig Hans von Esebeck, seit 1869 Freiherr von Esebeck (* 11. April 1786 in Zweibrücken; † 21. Dezember 1871 in Potsdam) war ein preußischer Generalleutnant.
Leben
Herkunft
Er war der Sohn des preußischen Generalmajors Karl von Esebeck (1745–1809) und dessen Ehefrau Wilhelmine Charlotte, geborene Schönberg von Brenkenhoff (* 5. Februar 1752; † 8. September 1827).
Militärkarriere
Esebeck kam am 1. Dezember 1797 als Gefreitenkorporal in das Infanterieregiment des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen. Dort avancierte er bis Mitte Januar 1804 zum Sekondeleutnant. Im Vierten Koalitionskrieg wurde Esebeck in der Schlacht bei Auerstedt schwer verwundet. Nach dem Frieden von Tilsit galt er als dienstunfähig und erhielt am 8. November 1807 seinen Abschied mit einer jährlichen Pension von 96 Talern und der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst. Am 23. März 1808 wurde ihm der Charakter als Stabskapitän mit der Genehmigung zum Tragen seiner alten Armeeuniform verliehen.
Im Vorfeld der Befreiungskriege wurde Esebeck am 1. April 1813 als Führer der Kompanie freiwilliger Jäger im 3. Ostpreußischen Landwehr-Infanterie-Regiment angestellt und in dieser Stellung am 1. Juli 1813 zum Kapitän befördert. Für sein Wirken in der Schlacht bei Großbeeren erhielt Esebeck das Eiserne Kreuz II. Klasse und den Orden des Heiligen Wladimir IV. Klasse. Er nahm an der Schlacht bei Dennewitz, dem Gefecht bei Jüterbog sowie den Belagerungen von Wittenberg, Wesel und La Fère teil. Am 20. Dezember 1813 wurde er mit Patent vom 18. Mai 1814 zum Major befördert und als Bataillonsführer in das 3. Westfälische Landwehr-Infanterie-Regiment versetzt. Vom 26. Juli bis zum 29. Dezember 1815 war Esebeck im 1. Westfälische Landwehr-Regiment und anschließend als Kommandeur im Königsberger Garde-Landwehr-Bataillon tätig. Am 20. Februar 1822 wurde er mit Patent vom 10. April 1822 zum Oberstleutnant befördert. Am 30. März 1826 kam er dann als Kommandeur zum Garde-Reserve-Landwehr-Regiment, dazu erhielt Esebeck am 27. Juni 1826 ein Prämie von 300 Talern.
Am 30. März 1828 wurde er mit Patent vom 5. Mai 1828 zum Oberst befördert und ein Jahr später als Kommandeur in das 3. Infanterie-Regiment versetzt. Als Folge seiner Verwundung bei Auerstedt litt Esebeck unter Kopfschmerzen und bekam am 16. Mai 1829 die Genehmigung den Dienst im Hut zu verrichten. Am 30. März 1835 kam er als Kommandeur in die 1. Landwehr-Brigade und avancierte am 30. März 1836 zum Generalmajor. Am 30. März 1839 wurde Esebeck zum Kommandeur der 1. Infanterie-Brigade ernannt. Krankheitsbedingt erhielt er am 2. Juni 1839 für zehn Wochen einen Urlaub bewilligt, um sich in Wiesbaden zu erholen. Am 7. April 1842 übernahm Esebeck die 1. Division und stieg am 30. März 1844 zum Generalleutnant auf. In dieser Eigenschaft wurde ihm am 2. September 1844 der Stern zum Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub verliehen. Am 5. März 1845 wurde er mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt. Esebeck erhielt am 17. Januar 1850 seinen Abschied, wurde aber am 29. Dezember 1860 nochmals zur Disposition gestellt. Für seine Leistungen wurde er am 6. März 1869 in den Freiherrenstand erhoben, er starb am 12. Dezember 1871 in Potsdam.
Er war Herr auf Reichenwalde und Ritter des Johanniterordens.
Familie
Esebeck heiratete am 21. September 1809 Frederike von Saucken (1788–1830).[1] Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Friederike (1810–1829)
- Rudolf Ernst Karl Julius (1812–1890), Oberst a. D., Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 46, Schloßkommandant von Berlin ⚭ Susette Marie Couchoud (1820–1890)
- Natalie (1815–1882) ⚭ 1. Oktober 1833 Hermann Hofer von Lobenstein (1804–1872), preußischer Generalmajor
- Hermann Karl Wilhelm (1816–1876), Major a. D. ⚭ 1843 Laura von Studnitz (1821–1897)[2]
- Karl August Eberhard Hugo (* 1818) ⚭ Anna von Schön (* 1817), Tochter des Theodor von Schön
- Karl Friedrich August Eberhard (1821–1866), Major im Garde-Füsilier-Regiment, starb an der Cholera in Brünn in Mähren ⚭ Clara Emilie Julie von Rothkirch-Panthen (1828–1903), Tochter des Freiherren Friedrich Jaroslaw von Rothkirch-Panthen (1794–1873)
- Elise Karoline Hermine (* 1823)
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Esebeck am 15. April 1831 Therese Angelique von Stülpnagel (* 12. November 1810; † 25. August 1887), eine Tochter des Generals Wolf Wilhelm Ferdinand von Stülpnagel. Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Ferdinand Friedrich Wilhelm Karl (* 21. Mai 1833; † 28. Juni 1893), Oberst a. D. ⚭ Frida von Bonin (* 12. Januar 1839; † 29. März 1891),[3] Tochter des Staatsministers und Oberpräsidenten der Provinz Posen Gustav von Bonin
- Friedrich Karl Johann (* 24. April 1835; † 6. August 1870), Hauptmann im Infanterie-Regiment Nr. 94, gefallen in der Schlacht bei Wörth ⚭ 1868 Anna Therese Rabe von Pappenheim (* 7. April 1846; † 27. Dezember 1922)
- Konstanz Karl Wilhelm (1836–1894), preußischer General ⚭ Marie Gräfin von Klinckowstroem (* 28. November 1841; † 6. Dezember 1875)
- Magdalena Friederike Therese Caroline (* 24. Januar 1842)
- Johanna Klara Therese Friederike (* 2. September 1847)
Literatur
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser 1888. Acht und dreißigster Jahrgang, S. 195f.
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 5, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1938], DNB 367632802, S. 268–270, Nr. 1543.
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels. Band 3, 1899, Verlag von W. T. Bruer, S. 380, Digitalisat
- ↑ Ihre Eltern waren der Hauptmann Hans Heinrich von Studnitz († 1827) und dessen Ehefrau Wilhelmine von Würth (auch: Wirth) (1796–1866). Die Witwe heiratete den Generalleutnant Ernst von Koskull, Vgl. Gotha S. 196.
- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1868. Achtzehnter Jahrgang, S. 195.
Personendaten | |
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NAME | Esebeck, Karl August von |
ALTERNATIVNAMEN | Esebeck, Karl August Ludwig Hans Freiherr von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Generalleutnant |
GEBURTSDATUM | 11. April 1786 |
GEBURTSORT | Zweibrücken |
STERBEDATUM | 21. Dezember 1871 |
STERBEORT | Potsdam |