Karl August Joseph Friedrich von Bose

Karl August Joseph Friedrich von Bose (* 28. März 1763 in Helba; † 10. Juli 1826 in Bad Salzbrunn) war ein königlich-sächsischer Generalmajor und später preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Karl August Joseph Friedrich entstammte der mitteldeutschen Adelsfamilie von Bose, die ursprünglich zum Uradel des Hochstifts Merseburg gehörte. Sein Vater Johann Friedrich Wilhelm von Bose (1719–1781) kam aus der thüringischen Linie der Familie und war Herr auf Helba. Er stand als Oberstleutnant in fürstlich sachsen-meininger Diensten. Seine Mutter war Ernstine Katharina Josepha, geborene von Dresler und Scharfenstein.

Militärkarriere

Bose trat am 1. März 1774 in das kursächsische Kadettenkorps in Dresden ein. Am 23. November 1778 wurde er zum Korporal, am 16. Januar 1781 zum Sousleutenant und am 30. August 1789 zum Premierleutnant in der sächsischen Leibgrenadiergarde befördert. Während des Ersten Koalitionskrieges kämpfte er 1794/95 gegen die französischen Revolutionstruppen unter anderen in der Schlacht bei Kaiserslautern (28. und 30. November 1793) und dem Gefecht bei Hornburg. Am 27. September 1800 erfolgte seine Beförderung zum Hauptmann in der Leibgrenadiergarde.

1809 im Feldzug gegen Österreich gehörte die Sächsische Armee zu den Rheinbundtruppen und waren Verbündete Napoleons. Bose, seit 20. März 1809 Major, nahm an den Gefechten bei Linz und Nußdorf teil. In der folgenden Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli 1809 konnte er sich besonders auszeichnen und erhielt das Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens.[1] Am 31. Oktober 1810 wurde Bose zum Oberstleutnant und Flügeladjutanten und am 12. Mai 1811 zum Oberst und Generaladjutanten des sächsischen Königs Friedrich August I. ernannt. Im März 1813 wurde ihm das Kommando über das 2. leichte Infanterie-Regiment übertragen. Mit Beginn des Frühjahrsfeldzuges 1813 wurde Bose Kommandeur der 2. Brigade und am 21. September 1813 zum Generalmajor ernannt. Als solcher kämpfte er in den Schlachten bei Großgörschen (2. Mai 1813), Bautzen (20. und 21. Mai 1813), Reichenbach (22. Mai 1813), Dennewitz (6. September 1813) und der Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813). Am 13. März 1815 nahm Bose seinen Abschied aus sächsischen Diensten und trat im gleichen Jahr als Generalmajor in die Preußische Armee ein. Sein Offizierspatent wurde auf den 28. Dezember 1813 zurückdatiert.

Am 23. Mai 1815 wurde er Kommandeur der 8. Infanterie-Brigade beim II. Armee-Korps. Er kämpfte mit Auszeichnung während des Feldzuges 1815 in Belgien, so unter anderem in den Schlachten bei Ligny (16. Juni 1815) und Waterloo (18. Juni 1815), sowie bei der Belagerung französischer Festungen. Am 30. Oktober 1815 erhielt Bose für seine Verdienste eine Dotation von 2000 Talern vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. Im November 1815 wurde er Inspekteur der Landwehr im Regierungsbezirk Kleve. Am 16. Januar 1818 wurde Bose mit dem Roten Adlerorden III. Klasse ausgezeichnet und im Februar 1820 zum Kommandanten der Festung Schweidnitz in Schlesien ernannt. Seine Beförderung zum Generalleutnant erfolgte am 30. März 1820 mit Patent vom 3. April 1820.

Seinen Abschied mit Pension wurde Bose am 13. Juni 1825 unter Verleihung des Roten Adlerordens I. Klasse bewilligt. Bereits ein Jahr später, am 10. Juli 1826 im Alter von 63 Jahren, verstarb Bose in Salzbrunn in Schlesien.

Familie

Bose verheiratete sich am 4. Dezember 1801 in Wenigensömmern mit Friederike Dorothee Christiane von Kühn, geschiedene von Mandelsloh (1774–1849). Aus der Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor:

  • Karl August (* 29. Juni 1809; † 7. März 1851), Leutnant ⚭ Johanna Josephine Kob
  • Johanna Elisabeth Isidore (* 4. Dezember 1810; † 23. März 1871)
⚭ 8. Juli 1830 Ludwig Graf von Zech und Burkersroda († 10. September 1839)
⚭ 8. Juli 1843 Georg Rudolf von Gersdorff (* 26. Dezember 1804; † 28. Juni 1894)[2], königlich sächsischer Oberhofmarschall

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden 1736-1918. Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee. Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, Dresden 1937, S. 39.
  2. http://www.schlossarchiv.de/TNG//getperson.php?personID=I804D26G&tree=tree1