Karl August Christoph Friedrich Zoller
Karl August Christoph Friedrich Zoller, ab 1844 von Zoller, (* 21. März 1773 in Deizisau; † 21. September 1858) war ein deutscher Pfarrer, Pädagoge und Autor.
Leben
Karl August Zoller wurde in Deizisau als Sohn des Pfarrers Johann Friedrich Zoller und der Pfarrerstochter Katharina Sophie Dorothea Bayer geboren.[1][2] Er studierte in Tübingen Theologie und gehörte im Evangelischen Stift Tübingen zum Kreis um Hegel, Schelling und Hölderlin. In Deizisau trat er 1798 die Nachfolge seines Vaters als Pfarrer an, begann die Umbildung der Dorfschule und betrieb gleichzeitig eine Jugend-, eine Männer-, eine Soldaten- und eine Lehrerschule. 1799 heiratete er die Stuttgarter Kaufmannstochter Christiane Friederike Barrier (1777–1853). Das Paar hatte neun Kinder.[3] Zur Erziehung nahmen sie junge Engländer in ihr Haus auf; Anstoß für Zoller zahlreiche Fremdsprachen zu erlernen. Wegen seines pädagogischen Engagements wurde er 1811 als Schulinspektor nach Stuttgart berufen. Dort führte er auch als Direktor das Waisenhaus und wurde Berater der Königin Katharina. Sie veranlasste 1818 seine Ernennung zum ersten Rektor des von ihr gegründeten Königin-Katharinen-Stifts, der ersten höheren Mädchenschule im Königreich Württemberg; Zoller hatte dieses Amt bis 1843 inne.[4]
Zoller verfasste unter Benutzung der Vornamen August, Karl (Carl) August, sowie Charles zahlreiche pädagogische Schriften und gab eine mehrbändige Bibliothèque francaise ou choix de livres intéressants destinés à la jeunesse allemande des deux sexes heraus. Als Übersetzer, wie sein gleichnamiger Sohn August Zoller, betätigte er sich hingegen nicht. Vater und Sohn werden in vielen Nachschlagewerken und Publikationen verwechselt. Zoller wurde 1847 pensioniert und gilt als einer der bedeutendsten Pädagogen Württembergs im 19. Jahrhundert. Für seine Verdienste wurde ihm 1844[5] das Ritterkreuz des Ordens der Württembergischen Krone und damit der persönliche Adelstitel verliehen.
Zoller war der Schwiegervater des Komponisten Ludwig Hetsch.
Literatur
- Zollers Beitrag zur Gründung des Königin-Katharinen-Stifts in Stuttgart: Dissertation von Karin de la Roi-Frey: Schulidee: Weiblichkeit, Höhere Mädchenschulen im Königreich Württemberg, 1806 bis 1918. (online (Memento vom 17. März 2008 im Internet Archive))
- Jürgen Gruß: Heimat-Kunde Nr. 93: Deizisau. Hrsg.: Schwäbischer Albverein, 1998.
- Emil Schott: Zoller, Karl August Christoph Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 406–409.
Weblinks
- Literatur von und über Karl August Christoph Friedrich Zoller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Descendants of Jakob Andreä – Johann Friedrich Zoller. In: The Andreä Family Database. Archiviert vom am 22. November 2007; abgerufen am 15. August 2008.
- ↑ Descendants of Jakob Andreä – Katharina Sophie Dorothea Bayer. In: The Andreä Family Database. Archiviert vom am 22. November 2007; abgerufen am 15. August 2008.
- ↑ Udo Dickenberger, Waltraud und Friedrich Pfäfflin: Der Stuttgarter Hoppenlau-Friedhof als literarisches Denkmal. In: Marbacher Magazin, Nr. 59, 1992, S. 253.
- ↑ Staatsarchiv Ludwigsburg: Königin-Katharina-Stift Gymnasium Stuttgart (...) Frühere Rektoren: Nachrufe und Korrespondenzen. In: Findbuch zum Bestand FL 210/3. Abgerufen am 15. August 2008.
- ↑ Königlich Württembergisches Hof- und Staatshandbuch 1858. S. 43.
Personendaten | |
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NAME | Zoller, Karl August Christoph Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Zoller, Karl August Christoph Friedrich von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pfarrer, Pädagoge und Autor |
GEBURTSDATUM | 21. März 1773 |
GEBURTSORT | Deizisau |
STERBEDATUM | 21. September 1858 |