Karl-Valentin-Orden

Der Karl-Valentin-Orden ist ein nach dem Münchner Komiker Karl Valentin benannter Faschingsorden.

Geschichte

Am 11. November 1972 beschloss die Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla anlässlich ihres 80. Geburtstags die Stiftung des Ordens.

Dieser besteht aus einer 15 Zentimeter großen, aus feinvergoldetem Sterlingsilber geschmiedeten Karl-Valentin-Figur mit Dreirad.[1]

Der Orden wird seit 1973 jährlich im Januar verliehen. Der erste Orden wurde jedoch schon 1967 von damaligen Leiter des Karl Valentin-Musäums, Hannes König, verliehen.

Er geht an eine Persönlichkeit aus Politik, Kunst, Wissenschaft, Literatur oder Sport und ist eine Auszeichnung für die, nach Meinung der Narrhalla, „humorvollste bzw. hintergründigste Bemerkung im Sinne von Karl Valentin, für eine Rede oder Handlung, für ein Zitat, welches in der Öffentlichkeit publik wurde“.[2] Unter den Faschingsorden gehört er in die Klasse der Speziellen Orden.

Preisträger

Die bisherigen Preisträger sind:[2]

  • 2000: Roman Herzog
  • 2001: Thomas Gottschalk
  • 2002: Christiane Hörbiger
  • 2003: Alfred Biolek
  • 2004: Fritz Wepper
  • 2005: Helmut Dietl
  • 2006: Sir Peter Jonas
  • 2007: Iris Berben
  • 2008: Günther Beckstein
  • 2009: Hape Kerkeling
  • 2010: Maria Furtwängler
  • 2011: Michael „Bully“ Herbig
  • 2012: Vitali Klitschko und Wladimir KlitschkoP1
  • 2013: Til Schweiger
  • 2014: Horst Seehofer
  • 2015: HeinoP2
  • 2016: Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl
  • 2017: Dieter Reiter
  • 2018: Philipp Lahm
  • 2019: Andreas GabalierP3
  • 2020: Markus Söder
  • 2021: Dieter Hallervorden
  • 2023: Monika Gruber[3]
  • 2024: Volker Heißmann und Martin Rassau
P1 
Die Boxer Vitali und Wladimir Klitschko wurden 2012 wegen ihrer Werbespots ausgezeichnet.[4]
P2 
Die Verleihung an Heino 2015 wurde von einigen namhaften Humoristen kritisiert.[5]
P3 
Die Verleihung an Andreas Gabalier im Jahr 2019 wurde mehrfach kritisiert; unter anderen vom ehemaligen Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (selbst Träger des Karl-Valentin-Ordens), von Rechtsanwalt Gunter Fette, der den Nachlass von Karl Valentin verwaltet, und von Sabine Rinberger, der Direktorin des Münchner Valentin-Karlstadt-Musäums.[6][7] Die Verleihung an Gabalier wurde vom österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache verteidigt;[8] Strache selbst hat eine gewisse „Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut“.[9] Fette kritisiert in diesem Zusammenhang: „Es ist nicht hinzunehmen, dass Gabalier mit seinem offenkundigen Spiel mit faschistischen Symbolen wie dem nachgestellten Hakenkreuz auf dem CD-Cover, seiner Frauenfeindlichkeit und seiner Homophobie mit dem Namen Karl Valentins in Verbindung gebracht wird.“[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vor 75 Jahren starb Karl Valentin: Eine humoristische Spurensuche. In: Süddeutsche Zeitung. 9. Februar 2023, abgerufen am 10. Februar 2023.
  2. a b Der Karl-Valentin-Orden. www.narrhalla.de, abgerufen am 1. Februar 2015.
  3. Daniela Schwan: Die Kettensägengoschn: Monika Gruber erhält Karl-Valentin-Orden. In: www.abendzeitung-muenchen.de. 29. Januar 2023, abgerufen am 29. Januar 2023.
  4. Philipp Crone: Entweder wichtig oder witzig. In: Süddeutsche.de. 28. November 2011, abgerufen am 1. Februar 2015.
  5. Thomas Becker: „Kompetenzfreies, bräsiges Kasperl-Event“. In: Süddeutsche.de. 14. November 2014, abgerufen am 1. Februar 2015.
  6. Streit um Verleihung des Karl-Valentin-Ordens an Andreas Gabalier. In: Focus Online, 28. Januar 2019.
  7. a b Preis für Andreas Gabalier? „Eine Entwürdigung“. In: welt.de, 28. Januar 2019.
  8. Wirbel um Auszeichnung: Strache verteidigt Gabalier. In: Oberösterreichische Nachrichten, 29. Januar 2019.
  9. „Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut“: „profil“ gewann gegen Strache. In: Der Standard, 7. Dezember 2004.