Karl-Heinz Bußert

Karl-Heinz Bußert
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1982-0819-033 / CC-BY-SA 3.0
NationDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Deutschland Deutschland
Geburtstag8. Januar 1955
GeburtsortBrandenburg (Havel)
Karriere
VereinSG Dynamo Potsdam
Potsdamer Ruder-Gesellschaft
Statuszurückgetreten
Karriereende1985
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen5 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
DDR-Meisterschaft8 × Goldmedaille5 × Silbermedaille4 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold1976 MontréalDoppelvierer
Logo der FISA Weltmeisterschaften
Gold1977 AmsterdamDoppelvierer
Gold1978 HamiltonDoppelvierer
Gold1979 BledDoppelvierer
Gold1981 MünchenDoppelvierer
Gold1982 LuzernDoppelvierer
Silber1983 DuisburgDoppelvierer
Silber1985 HazewinkelDoppelvierer
 
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1982-0819-033 / CC-BY-SA 3.0
Die Weltmeister im Doppelvierer 1982 (von vorn nach hinten): Martin Winter, Uwe Heppner, Uwe Mund und Karl-Heinz Bußert

Karl-Heinz Bußert (* 8. Januar 1955 in Brandenburg (Havel)) ist ein ehemaliger deutscher Ruderer und jetziger Rudertrainer, der für die DDR startete. 1976 gelang ihm im Doppelvierer der Olympiasieg.

Karriere

Bußert wuchs im Brandenburger Stadtteil Kirchmöser auf und begann bei der BSG Motor Plaue mit dem Rudern. Im dortigen Trainingszentrum, betreut von der SG Dynamo Potsdam, wurde sein Talent entdeckt und er bald in den Sportklub nach Potsdam delegiert. Hier begann seine Karriere, wo er die meisten seiner Erfolge erreichte. 1975 belegte er bei der DDR-Meisterschaft im Doppelzweier den zweiten Platz, allerdings für den SC Dynamo Berlin. Im Jahr darauf fuhr er als Ersatzmann zu den Olympischen Spielen 1976 nach Montreal. Nachdem Martin Winter mit einer Blinddarmentzündung ausgefallen war, rückte Bußert in den Doppelvierer und gewann die olympische Goldmedaille mit einer Sekunde Vorsprung auf das Boot aus der Sowjetunion. Für diesen Erfolg wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet.[1]

In den folgenden Jahren war Bußert eine feste Größe im Doppelvierer der DDR, er siegte bis 1982 bei fünf Weltmeisterschaften in Folge, fehlte aber bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau. 1983 verlor er mit dem Doppelvierer bei der Weltmeisterschaft gegen das Boot aus der Bundesrepublik Deutschland. Dies war die erste Niederlage des DDR-Doppelvierers, seitdem die Bootsklasse 1974 in das Programm von Weltmeisterschaften aufgenommen worden war. 1984 ruderte Bußert zusammen mit Rüdiger Reiche im Doppelzweier und siegte auch bei den Titelkämpfen der DDR, verpasste aber die Olympischen Spiele 1984 wegen des Olympiaboykotts der DDR. 1985 trat Bußert ein letztes Mal mit dem Doppelvierer der DDR an und gewann Silber hinter dem kanadischen Boot, wofür er nochmals den Vaterländischen Verdienstorden in Silber erhielt.[2]

Bußert ist gelernter Instandhaltungsmechaniker und war dann als Mitglied der SG Dynamo Potsdam Angehöriger der Deutschen Volkspolizei. Neben dem Sport studierte er Staatswissenschaften und wechselte nach dem Abschluss zur Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Potsdam. Heute ist er Trainer beim Landesruderverband Brandenburg und Mitglied im Nachfolgeverein der SG Dynamo Potsdam, der Potsdamer Ruder-Gesellschaft.

Internationale Medaillen

Olympische Spiele

Weltmeisterschaften

  • 1977 – Gold im Doppelvierer (Wolfgang Güldenpfennig, Karl-Heinz Bußert, Martin Winter, Frank Dundr)
  • 1978 – Gold im Doppelvierer (Joachim Dreifke, Karl-Heinz Bußert, Martin Winter, Frank Dundr)
  • 1979 – Gold im Doppelvierer (Peter Kersten, Klaus Kröppelien, Karl-Heinz Bußert, Joachim Dreifke)
  • 1981 – Gold im Doppelvierer (Peter Kersten, Karl-Heinz Bußert, Uwe Heppner, Martin Winter)
  • 1982 – Gold im Doppelvierer (Karl-Heinz Bußert, Uwe Mund, Uwe Heppner, Martin Winter)
  • 1983 – Silber im Doppelvierer (Joachim Dreifke, Rüdiger Reiche, Karl-Heinz Bußert, Martin Winter)
  • 1985 – Silber im Doppelvierer (Karl-Heinz Bußert, Uwe Sägling, Rüdiger Reiche, Jens Köppen)

DDR-Meisterschaften

  • 1975 – Silber im Doppelzweier: SC Dynamo Berlin (Karl-Heinz Bußert, Rudi Brandt)
  • 1977 – Gold im Doppelvierer: SC Magdeburg/SG Dynamo Potsdam/SC Dynamo Berlin (Wolfgang Güldenpfennig, Karl-Heinz Bußert, Martin Winter, Frank Dundr)
  • 1978 – Gold im Doppelvierer: ASK Vorwärts Rostock/SG Dynamo Potsdam/SC Magdeburg/SC Dynamo Berlin (Joachim Dreifke, Karl-Heinz Bußert, Martin Winter, Frank Dundr)
  • 1979 – Bronze im Doppelzweier: SG Dynamo Potsdam/ASK Vorwärts Rostock (Karl-Heinz Bußert, Klaus Kröppelien)
  • 1979 – Gold im Doppelvierer: ASK Vorwärts Rostock/SG Dynamo Potsdam/SC Magdeburg (Peter Kersten, Klaus Kröppelien, Karl-Heinz Bußert, Joachim Dreifke)
  • 1980 – Gold im Doppelzweier: SG Dynamo Potsdam (Karl-Heinz Bußert, Rüdiger Reiche)
  • 1980 – Gold im Doppelvierer: SG Dynamo Potsdam (Karl-Heinz Bußert, Rüdiger Reiche, Olaf Danneberg, Michael Zeidler)
  • 1981 – Bronze im Doppelzweier: SG Dynamo Potsdam (Karl-Heinz Bußert, Rüdiger Reiche)
  • 1981 – Silber im Doppelvierer: DRSV-Auswahl II (Klaus Kröppelien, Uwe Mund, Rüdiger Reiche, Karl-Heinz Bußert)
  • 1982 – Silber im Doppelzweier: SG Dynamo Potsdam (Karl-Heinz Bußert, Rüdiger Reiche)
  • 1982 – Gold im Doppelvierer: SG Dynamo Potsdam/SC Magdeburg/SC Chemie Halle (Karl-Heinz Bußert, Uwe Mund, Uwe Heppner, Martin Winter)
  • 1983 – Bronze im Doppelzweier: SG Dynamo Potsdam (Karl-Heinz Bußert, Rüdiger Reiche)
  • 1983 – Gold im Doppelvierer: ASK Vorwärts Rostock/SG Dynamo Potsdam/SC Magdeburg (Martin Winter, Klaus Kröppelien, Karl-Heinz Bußert, Joachim Dreifke)
  • 1984 – Gold im Doppelzweier: SG Dynamo Potsdam (Karl-Heinz Bußert, Rüdiger Reiche)
  • 1984 – Bronze im Doppelvierer: SG Dynamo Potsdam (Karl-Heinz Bußert, René Bollinger, Frank Strache, Olaf Danneberg)
  • 1985 – Silber im Doppelzweier: SG Dynamo Potsdam (Karl-Heinz Bußert, Jens Köppen)
  • 1985 – Silber im Doppelvierer: DRSV-Auswahl I (Karl-Heinz Bußert, Jens Köppen, Rüdiger Reiche, Uwe Sägling)

Literatur

  • Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge und Biographien. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-348-9, Seite 55.

Einzelnachweise

  1. Von der Ehrung für die Olympiamannschaft der DDR. Hohe staatliche Auszeichnungen verliehen. Vaterländischer Verdienstorden in Silber. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Neues Deutschland. ZEFYS Zeitungsportal der Staatsbibliothek zu Berlin, 10. September 1976, S. 4, archiviert vom Original am 26. Juli 2018; abgerufen am 10. April 2018 (kostenfreie Anmeldung erforderlich).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zefys.staatsbibliothek-berlin.de
  2. Neues Deutschland, 15. Oktober 1986, S. 7

Weblinks

Auf dieser Seite verwendete Medien

Rowing pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Rowing. This is unofficial sample picture. Images of official Olympic pictograms for 1948 Summer Olympics and all Summer Olympics since 1964 can be found in corresponding Official Reports.
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Karl-Heinz Bußert 1982.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1982-0819-033 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Nationalmannschaft, DDR, Doppelvierer ADN-ZB Mittelstädt 19.8.82 Berlin: DDR-Doppelvierer im Training für die Weltmeisterschaft im Rudern- Als Titelverteidiger sitzen erneut im Boot Schlagmann Martin Winter (vorn), Uwe Heppner (dahinter) und Karl-Heinz Bussert (hinten). Neu hinzugekommen ist Uwe Mund (3. v. vorn). Achtung! Bitte offizielle Nominierung am 20.8.82 beachten!
Bundesarchiv Bild 183-1982-0819-033, Nationalmannschaft, DDR, Doppelvierer.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1982-0819-033 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Nationalmannschaft, DDR, Doppelvierer ADN-ZB Mittelstädt 19.8.82 Berlin: DDR-Doppelvierer im Training für die Weltmeisterschaft im Rudern- Als Titelverteidiger sitzen erneut im Boot Schlagmann Martin Winter (vorn), Uwe Heppner (dahinter) und Karl-Heinz Buss:Ert (hinten). Neu hinzugekommen ist Uwe Mund (3. v. vorn). Achtung! Bitte offizielle Nominierung am 20.8.82 beachten!
FISA.svg
Autor/Urheber:

Unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo der Fédération Internationale des Sociétés d’Aviron