Karl-Friedrich Chatoney

Karl-Friedrich Chatoney (* 3. Juli 1798 in Murten; † 19. Juni 1859 ebenda) war ein Schweizer Politiker und Staatsrat des Kantons Freiburg.

Familie

Chatoney war reformiert und gehörte einer Familie savoyischer Herkunft an, die seit 1559 das Bürgerrecht von Murten besass und grossen Einfluss in dieser Stadt ausübte. Seine Eltern waren Karl-Friedrich Chatoney und Elisabeth geb. Moret, von Murten. Karl-Friedrich Chatoney (1762–1808) war eine bedeutende Persönlichkeit: Notar, Richter am Bezirksgericht Murten, eines der drei Freiburger Mitglieder der Helvetischen Consulta (1802–1803) und Grossrat ab 1803.

Leben

Chatoney ging in Aarau zur Schule und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg, wo er Mitglied des Corps Helvetia wurde.[1] 1827 wurde er Schreiber am Bezirksgericht Murten, von 1829 bis 1847 war er als Notar tätig.

Seine politische Karriere begann er auf lokaler Ebene: Ab 1827 war er Gemeinderat in Murten. Im Grossen Rat sass er von 1831 bis 1838 in der liberalen Fraktion und von 1840 bis 1857 als Vertreter der Radikalen. Nachdem er im November 1847 zum Direktor des Innern der provisorischen Regierung ernannt worden war, wurde er am 8. März 1848 mit 53 von 62 Stimmen als drittes Mitglied in den Staatsrat gewählt, in dem er die Interessen des Murtenbiets vertrat und von März bis Juni 1848 wiederum als Direktor des Innern tätig war. Er trug dazu bei, das Gesetz vom 8. Mai 1848 über die Verwaltungsbezirke (Übergang von 13 zu 7 Bezirken) und das Gesetz vom 9. Mai 1848 über die Friedensgerichtskreise durchzubringen. Nach seinem Rücktritt wurde er zum ersten Oberamtmann des neu geschaffenen Seebezirks gewählt, ein Amt, das er von 1848 bis 1857 ausübte. Von 1851 bis 1853 sass er im Ständerat.

Nach seinem Rückzug aus der Politik nahm er seine Notarstätigkeit wieder auf. Am 19. Juni 1859 starb er im Alter von 61 Jahren.

Literatur

  • Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand et Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg 2012, ISBN 978-2-88355-153-4.

Weblink

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 115, 49