Karbach (Unterfranken)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 52′ N, 9° 38′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Main-Spessart | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Marktheidenfeld | |
Höhe: | 204 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,14 km2 | |
Einwohner: | 1505 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 97842, 97828 | |
Vorwahl: | 09391 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 77 146 | |
Marktgliederung: | 4 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: | Marktplatz 1 97842 Karbach | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Bertram Werrlein (FW) | |
Lage des Marktes Karbach im Landkreis Main-Spessart | ||
Karbach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart.
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt in der Region Main-Spessart.
Gemeindegliederung
Es gibt vier Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Karbach (Hauptort)
- Fuchsenmühle (Einöde)
- Hessenmühle (Einöde)
- Neumühle (Einöde)
Es gibt nur die Gemarkung Karbach.
Nachbargemeinden
Name
Etymologie
Der Ortsname stammt vom gleichnamigen, diesen Ort durchfließenden Karbach,[4] der in Zimmern in den Main mündet.
Frühere Schreibweisen
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]
- 1000 Carabach
- 1014 Charbahc
- 1164 Carbach
- 1172 Karbach
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Für die Urnenfelderzeit (1200–750 v. Chr.) konnten Urnenfelderbestattungen in Karbach nachgewiesen werden.[5] Der Ort war Teil des Hochstiftes Würzburg und kam im Reichsdeputationshauptschluss 1803 an die Grafen Löwenstein-Wertheim. Beide gehörten ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis. 1806 wurde er Bestandteil des badischen Mediatamtes Steinfeld, das 1816 an Österreich abgetreten wurde. Im Generalrezess von Frankfurt 1819 kam er zu Bayern. Dort entstand gemäß dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1311 auf 1439 um 128 Einwohner bzw. um 9,8 %.
- 1961: 1152 Einwohner
- 1970: 1154 Einwohner
- 1987: 1308 Einwohner
- 1991: 1345 Einwohner
- 1995: 1414 Einwohner
- 2000: 1356 Einwohner
- 2005: 1439 Einwohner
- 2010: 1437 Einwohner
- 2015: 1439 Einwohner
Politik und Öffentliche Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld. Erster Bürgermeister ist Bertram Werrlein (Freie Wähler/Unabhängige Bürger, FW/UB).[6] Dieser wurde im Jahr 2014 Nachfolger von Kurt Kneipp (Freie Wähler Bayern/Freie Wähler) und am 15. März 2020 mit 81,9 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt. Alle zwölf Sitze im Gemeinderat hat die Liste FW/UW inne.[7]
Wappen
Blasonierung: „In Blau ein silberner Wellenbalken; oben eine goldene Gabelweihe, unten ein mit einem goldenen Kreuzchen besteckter goldener unzialer Großbuchstabe N.“[8] Wappengeschichte: Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Bach ab, der durch das Gemeindegebiet fließt. Der silberne Wellenbalken bringt dies zum Ausdruck. Karbach wird erstmals im 8. Jahrhundert urkundlich erwähnt im Zusammenhang mit einer Schenkung an das Kloster Fulda. Um 812 kam Karbach an das Kloster Neustadt am Main. Bis zum Ende des Alten Reichs 1803 währte die Verbindung zwischen dem Ort und dem Kloster, welches das Präsentationsrecht über die Pfarrei im Ort ausübte. Daran erinnern das klösterliche Wahrzeichen, der unziale Großbuchstabe N, der mit einem Kreuzchen bekrönt ist, sowie die Farben Gold und Blau aus dem klösterlichen Wappen. Die Gabelweihe weist auf den in den Gemeindefluren heimischen Greifvogel hin, zugleich auf die überregional bekannten Flugmodellveranstaltungen auf den Karbacher Höhen.[9] Dieses Wappen wird seit 1973 geführt.[10] | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Jüdischer Friedhof
Seit 1983 erinnert ein Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof an die Verfolgung und Ermordung der jüdischen Einwohner von Karbach, Homburg und Marktheidenfeld, die in der Zeit der NS-Gewaltherrschaft Opfer der Shoa wurden.[11]
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.007.000 Euro, davon waren umgerechnet 428.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.
Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 40 und im Bereich Handel und Verkehr 28 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 26 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 571. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 19 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1249 ha, davon waren 1149 ha Ackerfläche und 98 ha Dauergrünfläche.
Bildung
1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 44 Kindern
- Volksschulen: eine mit 14 Lehrern und 252 Schülern
Söhne und Töchter der Marktgemeinde
- Nikolaus Fabri von Carbach (um 1485–um 1534), humanistischer Historiker
- Karl Bayer (1925–1995), Forstmeister, Politiker und Landrat
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Karbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. April 2021.
- ↑ Gemeinde Karbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. Dezember 2021.
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 115 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Selbstverlag Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 36.
- ↑ Marktgemeinderat & Ausschüsse (Detailansicht). Gemeinde Karbach, abgerufen am 29. August 2020.
- ↑ Wahl des Marktgemeinderats - Kommunalwahlen 2020 im Markt Karbach - Gesamtergebnis. Abgerufen am 28. November 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Karbach (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Zitat Eintrag zum Wappen von Karbach (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Eintrag zum Wappen von Karbach (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 152
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