Karabük

Karabük
Wappen von Karabük
Karabük (Türkei)

Lage des zentralen Landkreises in der Provinz Karabük
Basisdaten
Provinz (il):Karabük
Koordinaten:41° 12′ N, 32° 38′ O
Höhe:261 m
Einwohner:119.226[1] (2020)
Telefonvorwahl:(+90) 370
Postleitzahl:78 000
Kfz-Kennzeichen:78
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021)
Gliederung:28 Mahalle
Bürgermeister:Rafet Vergili (MHP)
Postanschrift:Bayır Mh.
Menderes Cd. No: 4
78100 Karabük
Website:
Landkreis Karabük
Einwohner:131.186[2] (2020)
Fläche:790 km²
Bevölkerungsdichte:166 Einwohner je km²
Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/Landkreis
Hauptstraße im Zentrum

Karabük ist die Hauptstadt der türkischen Provinz Karabük in der Schwarzmeerregion.

Stadt

Die Stadt hatte Ende 2020 fast 120.000 Einwohner und wird aus 28 Mahalles (Stadtvierteln) gebildet, die im Durchschnitt von 4.258 Menschen bewohnt werden. Karabük ist durch das große Stahlwerk geprägt. Der Name Karabük bedeutet „schwarzes Gestrüpp“. Die Stadt liegt etwa 145 km Luftlinie nördlich der Landeshauptstadt Ankara (212 Straßenkilometer bis ins Stadtzentrum Ankara-Yenimahalle[3]). Karabük wurde am 25. Juni 1939 in den Rang einer Stadtgemeinde (Belediye) erhoben.[4]

Landkreis

Der gleichnamige Landkreis ist der bevölkerungsreichste der Provinz, er beherbergt Ende 2020 fast 54 Prozent der Landkreisbevölkerung. Neben der Hauptstadt besteht er aus 37 Dörfern (Köy) mit insgesamt 11.960 Einwohnern, also 323 Bewohner pro Dorf. Sechs Dörfer haben mehr Einwohner als der Durchschnitt, drei haben weniger als 100 Einwohner. Die größten Dörfer sind Cumayani (2.844) und Zopran (1.933 Einw.). Das kleinste Dorf zählt 21 Einwohner (Kapaklı).

Geschichte

Karabük entstand am Zusammenfluss der Bäche Soğanlı Çayı und Araç Çayı, die dort gemeinsam den Fluss Filyos (türkisch Filyos Çayı, auch Yenice Irmağı) bilden. Karabük ist keine historische Stadt. Der Ort war ursprünglich eine Mahalle des Dorfes Öğlebeli, das um 1900 aus einem von wenigen Häusern umgebenen kleinen Bahnhof an der Strecke zwischen Zonguldak am Schwarzen Meer und Ankara im Süden bestand. Die Stadt entstand 1939 nach der Gründung des ersten Stahlwerkes in der Türkei und nahm eine rasante Entwicklung. Die Grundsteinlegung erfolgte am 3. April 1937. Zwei Jahre später wurde die Produktion aufgenommen. Für die Fabrikarbeiter wurden einfache Unterkünfte im Tal des Araç gebaut. Diese bildeten den Ausgangspunkt für die Viertel Dereevler und Yüzevler. Für Ingenieure und Beamte entstand das Viertel Yenişehir. Karabük vergrößerte sich rasch und besaß 1940 bereits 6.825 Einwohner. Bis 1955 verdoppelte sich die Zahl auf 15.624.

Im Jahr 1941 wurde Karabük ein Bucak von Safranbolu. 1953 erhielt Karabük den Status als Hauptstadt eines Landkreises der Provinz Zonguldak. Mit Bildung der gleichnamigen Provinz im Jahr 1995 wurde Karabük zur Provinzhauptstadt erhoben.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Karabük sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).[5]

JahrProvinzLandkreisStadt
realproz.realproz.real
2020243.61453,85131.18690,88119.226
2019248.45853,78133.61590,91121.464
2018248.01453,22131.98989,99118.776
2017244.45355,53135.73788,07119.548
2016242.34755,46134.40688,07118.373
2015236.97855,98132.65888,62117.557
2014231.33355,18127.65888,73113.277
2013230.25154,16124.71188,47110.338
2012225.14554,91123.61689,42110.537
2011219.72854,31119.32890,93108.504
2010227.61052,42119.30391,12108.710
2009218.56454,31118.71391,12108.167
2008216.24853,95116.67190,98106.148
2007218.46354,51119.08488,31105.159

Volkszählungsergebnisse

Die Tabelle zeigt die Bevölkerungsentwicklung von Karabük anhand der Volkszählungen. Dabei werden verschiedene Stadien bzw. Ebenen durchlebt, von Bucak/Nahiye über Kreis(İlçe /Kaza) bis hin zur Provinz. Gleichzeitig werden die Einwohnerstände der Stadt (Şehir) mit denen der übergeordneten Ebene verglichen. Die Daten wurden den E-Books (der Originaldokumente[6]) entnommen.

JahrEinw. RegionAnzahl DörferEinw. StadtBemerkung
Nahiye im Kaza Safranbolu (Vilâyet Zonguldak)
194015.0192505.382Verwaltungssitz Arıcak
Bucak im İlçe Safranbolu (Vilâyet Zonguldak)
194520.0642610.682Verwaltungssitz Karabük
195063.9572809.778dito
Kaza im Vilâyet Zonguldak
195549.6543415.624incl. Yenice Nahiye (18 Dörfer mit 16.545 Einw.)
İlçe im İl (Provinz) Zonguldak
196066.2463431.440incl. Yenice Bucak (18 Dörfer mit 19.386 Einw.)
196584.4573446.169incl. Yenice Bucak (15/38.288)
1970103.7673764.999incl. Yenice Bucak (15/23.016)
1975116.0883969.182incl. Yenice Bucak (17/24.266)
1980131.3493984.137incl. Yenice Bucak (19/47.212)
1985152.5694094.818incl. Yenice Bucak (19/47.751)
1990123.36139105.373Yenice wird 1987 ein eigener Kreis
seit 1995 eigenständiger Kreis (İlçe Karabük)
1997118.14641159.967
2000116.80442100.749

Stadtbild

Kardemir. Schrotthalden des Stahlwerks

Die Straße nach Ankara führt am Stahlwerk Kardemir vorbei, das etwa einen Kilometer südlich des modernen Geschäftszentrums in der Ebene liegt. Die nördlich der Bahnstrecke Irmak–Karabük–Zonguldak verlaufende Hauptstraße wird von Alleebäumen gesäumt. Südlich vom zentralen Bahnhof fließen die beiden Flüsse zusammen. An den übrigen Seiten wird die Stadt von teilweise bewaldeten Hügeln begrenzt.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

  • Safranbolu, Kleinstadt 9 Kilometer nördlich mit Gebäuden aus osmanischer Zeit
  • Su Kemeri, byzantinisches Aquädukt etwa 16 Kilometer nördlich
  • Hadrianapolis, Ausgrabungen einer antiken Stadt mit Mosaiken und Felsgräbern, etwa 35 Kilometer südlich nahe Eskipazar

Klimatabelle

Karabük (485 m)
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
48
 
8
0
 
 
37
 
10
0
 
 
46
 
15
3
 
 
53
 
20
7
 
 
49
 
26
10
 
 
54
 
29
14
 
 
33
 
33
17
 
 
30
 
33
17
 
 
30
 
28
13
 
 
42
 
22
9
 
 
32
 
14
4
 
 
44
 
9
1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen Republik, Normalperiode 1981-2010
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Karabük (485 m)
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)3,14,47,712,517,321,024,024,019,314,28,04,613,4
Mittl. Tagesmax. (°C)7,610,214,520,325,629,232,632,828,322,014,19,120,6
Mittl. Tagesmin. (°C)−0,10,22,66,610,413,816,616,713,09,23,61,17,8
Niederschlag (mm)48,437,145,653,049,453,832,530,329,941,631,843,6Σ497
Regentage (d)11,511,412,011,410,89,45,94,76,48,89,611,3Σ113,2
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
7,6
−0,1
10,2
0,2
14,5
2,6
20,3
6,6
25,6
10,4
29,2
13,8
32,6
16,6
32,8
16,7
28,3
13,0
22,0
9,2
14,1
3,6
9,1
1,1
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
48,4
37,1
45,6
53,0
49,4
53,8
32,5
30,3
29,9
41,6
31,8
43,6
 JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez

Söhne und Töchter der Stadt

  • Ayhan Akbin (* 1955), Fußballspieler, -trainer und TV-Fußballexperte
  • Fehmi Mert Günok (* 1989), Fußballspieler
  • İbrahim Kaş (* 1986), Fußballspieler
  • Tayyip Talha Sanuç (* 1999), Fußballspieler

Weblinks

Commons: Karabük – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karabük Nüfusu, Karabük, abgerufen am 31. August 2021
  2. Karabük Nüfusu, Karabük, abgerufen am 31. August 2021
  3. Karayollari Genel Müdürlügü – General Directorate of Highways: Distance Calculator (engl.)
  4. Karabük'ün Tarihçe – Geschichte der Stadt
  5. Central Dissemination System/Merkezi Dağıtım Sistemi (MEDAS) des TÜIK, abgerufen am 31. August 2021
  6. Bücherei des Türkischen Statistikinstituts TÜIK, abrufbar nach Suchdateneingabe

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Map of the districts of Karabük province in Turkey. Created by Rarelibra 21:58, 1 December 2006 (UTC) for public domain use, using MapInfo Professional v8.5 and various mapping resources. Edited by One Homo Sapiens Corrected text where İ,Ş,ı,ğ,or ş occurs in name. Source: [statoids-com]. Increased font size and enhanced color differences among adjacent districts.
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