Kaposvár

Kaposvár
Wappen von Kaposvár
Kaposvár (Ungarn)
Kaposvár (Ungarn)
Kaposvár
Basisdaten
Staat:Ungarn Ungarn
Region:Südtransdanubien
Komitat:Somogy
Kleingebiet bis 31.12.2012:Kaposvár
Kreis:Kaposvár
Koordinaten:46° 21′ N, 17° 47′ O
Höhe:82 m
Fläche:113,59 km²
Einwohner:58.633 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte:516 Einwohner je km²
Telefonvorwahl:(+36) 82
Postleitzahl:7400
KSH-kód:20473
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016)
Gemeindeart:Stadt
Bürgermeister:Károly Szita (Fidesz-KDNP)
Postanschrift:Kossuth tér 1
7400 Kaposvár
Website:
(Quelle: Localities 01.01.2022. bei Központi statisztikai hivatal)

Kaposvár [ˈkɒpoʃvaːr] (deutsch Kopisch, Ruppertsberg oder Ruppertsburg, kroatisch Kapošvar) ist der Hauptort des Komitats Somogy in Ungarn. Die Stadt liegt am Fluss Kapos und ist 186 Kilometer von Budapest entfernt.

Geschichte

Briefmarke der österreichischen Wappenausgabe 1850 mit Ortsstempel von Kaposvár

Nach einer Legende wurde die Siedlung wie Rom auf sieben Hügeln gegründet. Das Gebiet war schon um 5000 v. Chr. bewohnt, um 400 v. Chr. wurde das Gebiet von keltischen Stämmen in Besitz genommen.

Zum ersten Mal erwähnt wurde die Stadt als Kapos in der Stiftungsurkunde des Bischofsamtes in Pécs im Jahr 1009. Mitte des 14. Jahrhunderts erbaute die Familie Rupoly die Burg von Kapos, die als Neuburg bekannt wurde.

1555 eroberten die Osmanen in einer fünftägigen Belagerung die Festung und das Benediktinerkloster. 1686 wurde die Siedlung von der osmanischen Herrschaft befreit. Die Gemeinde erhielt 1703 das Marktrecht und seit 1749 ist die Stadt Sitz des Komitats Somogy.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt durch die wichtige Eisenbahnlinie zwischen Budapest und Zagreb stark weiter und wurde ein wichtiger Industriestandort. Bis zum Ersten Weltkrieg war Kaposvár eine Garnisonsstadt der k.u.k. Österreich-Ungarischen Armee. 1914 lag hier das III. Bataillon des Ungarischen Infanterieregiments Nr. 44.

Kaposszentjakab, eine Nachbargemeinde, wurde 1950 an die Stadt angeschlossen. 1973 folgten Toponár, Kaposfüred und Töröcske.

Im Jahr 1990 wurde die Stadt eine von 23 Städten mit Komitatsrecht. Seit 1993 ist die Stadt ein Bischofssitz. Im Jahr 2000 wurde die Universität Kaposvár mit 4 Fakultäten eröffnet.

Vom 7. bis 12. August 2007 fand in Kaposvár die Voltigier-Europameisterschaft statt.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Ödön Vajda (1834–1911), Zisterzienser, Gymnasiallehrer und Abt des Klosters Zirc
  • Moritz Kaposi (1837–1902), Mediziner, eigentlich Moriz Kohn, nannte er sich nach seinem Geburtsort später um
  • Ferdinand Rosenthal (1839–1921), Rabbiner und Autor
  • József Rippl-Rónai (1861–1927), Maler
  • János Vaszary (1867–1939), Maler
  • Emil Nagy (1871–1956), Jurist, Politiker und Justizminister (1923/24)
  • Imre Nagy (1896–1958), ungarischer Ministerpräsident und Regierungschef im Ungarn-Aufstand von 1956
  • Béla Király (1912–2009), militärischer Anführer des Ungarn-Aufstandes von 1956
  • Árpád Lengyel (1915–1993), Schwimmer
  • Gyula Toki Horváth (1920–1971), ungarischer Roma-Geiger
  • István Kemény (1925–2008), Soziologe
  • Zoltán Czibor (1929–1997), Fußballspieler
  • Márta Szirmay (1939–2015), Jazz- und Opernsängerin
  • Anna Pfeffer (* 1945), Kanutin, Medaillengewinnerin bei Olympia
  • Péter Gróf (* 1956), Mittelalterarchäologe
  • Béla Faragó (* 1961), Komponist
  • Zoltán Füzesy (* 1961), Boxer
  • Tibor Berta (* 1966), römisch-katholischer Militärbischof von Ungarn
  • Robert Koch (* 1976), Volleyballspieler
  • Róbert Waltner (* 1977), Fußballspieler
  • Yonderboi (* 1980), Musiker

Städtepartnerschaften

Kaposvár

Literatur

  • János Kolta: Rund um Städte in Südwestungarn. Szekszárd, Pécs, Kaposvár, 2. erweiterte Auflage, Budapest 1987, ISBN 963-13-2429-X.
  • György Szigetvári: Kaposvár. Kunstdenkmäler, Budapest 1989, ISBN 963-555-653-5.
Commons: Kaposvár – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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