Kanone (Heraldik)
Die Kanone, auch gelegentlich als Geschütz im Wappen beschrieben, ist eine Wappenfigur in der Heraldik der neueren Zeit.
Darstellung und Verwendung
Dargestellt wird fast ausnahmslos die Waffe aus der Anfangszeit, als die Munition noch die Kugelform hatte.
Die Wappenfigur ist in der schwedischen und russischen Heraldik öfters zu finden, beispielsweise im Wappen von Smolensk, in Bezug auf den ersten Kanonenschuss Russlands 1393, im Wappen findet sie sich seit dem 17. Jahrhundert.[1] In deutschen Wappen kommt sie nur in Familienwappen nach 1850 von Offizieren und Generälen vor, die an den Kriegen der Folgezeit teilnahmen. Die Aufnahme im Wappen sollte ihre Taten aufbessern. Häufiger ist diese Wappenfigur auf den Symbolen von Traditions- und Schützenvereinen, nahezu sprechend allgemein üblich ist sie in den Abzeichen militärischer Verbände der Artillerie. Vereinzelt symbolisiert sie, wie andere Waffen auch, örtliche Rüstungsindustrie.
Die Darstellung der Waffe im Wappen hat zwei grundsätzliche Formen. Einmal nur das Geschützrohr vorwiegend nach rechts zielend und das andere Mal ein Geschützrohr mit Lafette. Die Tingierung ist variabel und Details werden stark vereinfacht. Der Freiraum im Wappen wird mit gestapelter Munition in Form von Kugeln oft aufgefüllt. Die Kanone wird auch außerhalb vom Wappenschild als Armatur genommen. Ein Beispiel ist das Wappen von Haiti.
Beispiele
Cizúrquil, Provinz Gipuzkoa, Spanien: In Rot zwölf Kanonen
Gondomar, Provinz Pontevedra, Spanien: Gekreuzte Schwerter über einer Kanone
Departamento del Atlántico, Kolumbien: Eine natürlich dargestellte Kanone
Pornic, Frankreich, Département Loire-Atlantique (altes Wappen): Ein Anker, gekreuzt belegt mit einem Kanonenrohr
Joroinen, Finnland: Ein Stierkopf, herum drei Kanonenkugeln (1 und 2)
Wappen von Smolensk, Russland: In Silber eine Kanone, darauf der Vogel Gamayun
Vlagtwedde, Niederlande: mit Garbe – die Kanone steht für die nahe Festung Bourtange
Artillerieregiment Småland, Schwedische Armee: Gekreuzte Kanonenrohre als Armatur/Schildhalter (der Löwe trägt eine Armbrust)
Literatur
- Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984, S. 220.
- Walter Leonhard: Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung – Elemente – Bildmotive – Gestaltung. Bechtermünz, Augsburg 2001, ISBN 3-8289-0768-7, S. 271.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Official symbols of Smolensk region (Memento des Originals vom 24. Juni 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , admin.smolensk.ru (englisch)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Coat of arms of the Dutch municipality of Vlagtwedde.
Autor/Urheber: Milenioscuro, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Escudo del departamento del Atlántico, Colombia.[1]
Smolensk (Smolensk oblast), coat of arms (2001)
Museum Humpis-Quartier, Ravensburg
Meistertafel der Schmiedezunft Ravensburg (ab 1505), Detail
Autor/Urheber: SanchoPanzaXXI, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Escudo de Gondomar (Pontevedra): De azur o canón de ouro, coa cureña e rodas de prata, surmontado por dous sables de cabalería de prata, gornecidos de ouro e dispostos en aspa. Ó timbre, a coroa real pechada. Decreto 50/2004, do 20 de febreiro DOG núm. 45 (4 de marzo de 2004) [1].
Autor/Urheber: MicheletB, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
D'azur au canon d'or affûté de gueules
2nd Cavalry Regiment Coat of Arms
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