Kandounon
Kandounon | |
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Griech. Name | Κάνδουον |
Lat. Name | Cantuum |
Polis | 32. Polis in der Germania magna |
ptol. Klima | ptolemäisches Klima II, Binnenzone Nord |
ptol. Karte | Germania magna |
Datierung | um 150 n. Chr. |
ptol. Länge | 33° 00′ Länge |
ptol. Breite | 51° 50′ bzw. 51° 20′ Breite |
Lage nach Kleineberg | bei Eisenach |
Polis vorher | Pheugaron |
Polis danach | Tropaia Drousou |
Kandounon (altgriechisch Κάνδουον; lateinisch Cantuum) ist ein Ortsname, der in der Geographia des Claudius Ptolemaios[1] als einer der im Innern der Germania magna nördlicher liegenden Orte (πόλεις) mit 33° 00′ Länge (ptolemäische Längengrade) und 51° 50′ (nach der Handschrift "X") bzw. 51° 20’ Breite angegeben wird. Kandounon liegt damit nach Ptolemaios zwischen Pheugaron und Tropaia Drousou. Wegen des Alters der Quelle kann eine Existenz des Ortes um 150 nach Christus angenommen werden.[2]
Lokalisierung
Der Ort wurde bisher nicht sicher lokalisiert. Ein interdisziplinäres Forscherteam um Andreas Kleineberg, das die Angaben von Ptolemaios neu untersuchte, lokalisiert Kandounon anhand der Analyse der antiken Koordinaten bei Eisenach in Thüringen.[3] Andere Arbeiten sehen den Ort im Bereich der Steinsburg bzw. in der Nähe von Hildburghausen.[4]
Literatur
- Hermann Reichert: Kandounon. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 16, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-016782-4, S. 219–221 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
- Hermann Reichert: Ptolemaeus. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 23, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017535-5, S. 567–597 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
- Alfred Stückelberger, Gerd Graßhoff (Hrsg.): Ptolemaios, Handbuch der Geographie (Griechisch-Deutsch). Schwabe, Basel 2006, ISBN 3-7965-2148-7 (Werk in 2 Halbbänden, mit CD-ROM).
- Corinna Scheungraber, Friedrich E. Grünzweig: Die altgermanischen Toponyme sowie ungermanische Toponyme Germaniens. Ein Handbuch zu ihrer Etymologie unter Benutzung einer Bibliographie von Robert Nedoma. Herausgegeben von Hermann Reichert (= Philologica Germanica 34). Fassbaender, Wien 2014, ISBN 978-3-902575-62-3, S. 78–79.
Weblinks
- Edition der Geographike Hyphegesis mit Übersetzung und Karte der Germania magna, abgerufen am 16. November 2016
- Google Earth in der Antike. In: Der Spiegel, 39/2010, abgerufen am 16. November 2016
Anmerkungen
- ↑ Ptolemaios, Geographia 2, 11, 13
- ↑ Hermann Reichert: Kandounon. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 16, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-016782-4, S. 219–221 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
- ↑ Andreas Kleineberg, Christian Marx, Eberhard Knobloch, Dieter Lelgemann: Germania und die Insel Thule. Die Entschlüsselung von Ptolemaios’ „Atlas der Oikumene“. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24525-3, S. 48.
- ↑ Hans-Jörg Nüsse, Christian Marx, Dieter Lelgemann: Germania magna – Ein neuer Blick auf eine alte Karte - Entzerrte geographische Daten des Ptolemaios für die antiken Orte zwischen Rhein und Weichsel Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt/Mainz 2013, ISBN 978-3-8053-4427-2, S. 129.
Auf dieser Seite verwendete Medien
EVROPA TABVLA QVARTA – Quarta Europe Tabula continet Germaniam cum insulis sibi adiacentibus. Die Karte zu Magna Germania aus der im Original griechisch verfaßten Geographike Hyphegesis des in Alexandria wirkenden Claudius Ptolemäus (*um 100; † um 175). Spätmittelalterliche Kopie des 15. Jahrhunderts die unter dem Titel Cosmographia erschien. Ptolemäus soll zwischen 125 und 151 tätig gewesen sein. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, daß das Kartenwerk entweder vollständig oder zumindest teilweise in späterer Zeit auf der Grundlage des ptolemäischen Textes rekonstruiert worden ist. Der Codex Latinus V F.32 liegt in der Nationalbibliothek Neapel. Das Kartenwerk wird dem in Italien tätigen Deutschen Nicolaus Germanus zugeschrieben.