Kampfmesser

Kampfmesser

Kampfmesser-Bajonett-Kombination
Angaben
Waffenart:Hieb und Stichwaffe
Verwendung:Kampfmesser
Listen zum Thema
Historisches Modell: dreikantiger Grabendolch aus dem Ersten Weltkrieg
Historisches Modell: zweischneidiger Stormdolk aus dem Ersten Weltkrieg

Kampfmesser und Feldmesser sind Messer, die für den Nahkampf und/oder für den militärischen Einsatz genutzt werden. Während historische Modelle hauptsächlich als Waffe dienten, liegt der Schwerpunkt moderner Kampfmesser in der Nutzung als Werkzeug.

Kampfmesser als Waffe

Historische Kampfmesser wie das Tlingit-Kampfmesser wurden als Waffe entworfen. In der Grundform als Dolch besaßen meist eine schmale, beidseitig geschliffene Klinge. Diese Klingenform soll mit wenig Widerstand in den Körper eines Gegners eindringen und innere Verletzungen verursachen. Grabendolche – wie sie im Grabenkampf des Ersten Weltkriegs verwendet wurden – haben oft einen Schlagschutz für die Finger, da sie auch wie Schlagringe verwendet wurden. Kampfmesser können sowohl bei den Hiebwaffen als auch bei den Stichwaffen gefunden werden. Bei Stichwaffen befindet sich die Spitze in direkter Verlängerung des Griffes, um einen gerade ausgeführten Stich zu ermöglichen. Der Handschutz ist in der Regel zweiseitig, um ein Abrutschen der Hand auf die Klinge zu verhindern. Ein vorwiegend als Hiebwaffe konzipiertes Kampfmesser ist beispielsweise das Khukuri der Gurkhas, das nach innen gekrümmt ist und eine Länge von über 30 cm aufweist.

Feldmesser als Werkzeug

US-amerikanisches Kampfmesser KA-BAR
Kampfmesser als Teil der persönlichen Gefechtsausrüstung
Kampfmesser-Bajonett-Kombination OKC-3S

Moderne Kampfmesser werden als robuste Mehrzweckwerkzeuge entworfen, da der Nahkampf militärisch an Bedeutung verloren hat. Sie besitzen daher breitere Klingen mit einseitiger Schneide. Meist sind die Klingen geschwärzt, um sichtbare Lichtreflexionen zu vermeiden. Die moderne Form von Kampfmessern wird auch als taktisches Einsatzmesser, Feldmesser oder Überlebensmesser bezeichnet. Das Standard-Messer der Bundeswehr-Infanterie ist das KM 2000. Das österreichische Heer nutzt das Glock Feldmesser. Oftmals sind die Messer mit Zusatzfunktionen ausgestattet. Ein Wellenschliff erleichtert das Durchtrennen von faserigem Material. Eine Sägezahnung im Rücken ermöglicht das leichtere Durchtrennen von Holz und Blech. Ein Glasbrecher am Griffende eignet sich zum Zertrümmern von Fahrzeugscheiben. Ein hohler Griff dient zur wassergeschützten Aufbewahrung kleiner Gegenstände. Einige Kampfmesser-Bajonett-Kombinationen wie das AK-Bajonett kann man auch als Drahtschere verwenden, indem man das Messer mit der Scheide verbindet. Um beim Spalten von Holz die Schneide nicht zu beschädigen, besitzen moderne Infanterie-Kampfmesser in der Regel eine dicke Klinge.

Rechtliche Situation

Kampfmesser werden meist als Waffe betrachtet. Der Besitz kann (mit Einschränkungen) erlaubt sein, der Transport ist in der Regel nur mit Beschränkungen möglich.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Eugen von Halasz: Deutsche Kampfmesser. Band I, Band II, Band III. Verlag Wieland, 2007
  • Frank Pelny: Gjogsul: Militärischer Nahkampf in der NVA. ISBN 978-3-8482-3906-1.
  • Wolfgang Peter-Michel: Grabendolche: Militärische Kampfmesser des Ersten Weltkriegs. ISBN 978-3-8423-7719-6.
  • Thomas Laible: Dolche und Kampfmesser. Venatus, 2000, ISBN 978-3-932848-23-0.
  • Dietmar Pohl, Jim Wagner: Kampfmesser – Messerkampf: Messermodelle, Tragesysteme, Kampftechniken. ISBN 978-3-938711-07-1.
Commons: Militärmesser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kampfmesser – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Patrick Schulz, Cederic Tiemeshen: Einsatzrecht kompakt - Fälle zum Waffenrecht für die weitere Ausbildung. Richard Boorberg Verlag, Stuttgart 2021, ISBN 3-415-07089-1, S. 54 ff.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Dolk-turned.jpg
Autor/Urheber: Rijksmuseum, Lizenz: CC0
Nederlands:

Identificatie Titel(s): Dolk in schede van Tonny van Renterghem Objecttype: stormdolk Objectnummer: NG-1991-7-2 Omschrijving: Stalen stormdolk met houten handvat en koperen delen in leren schede van Tonny van Renterghem behorend bij zijn persoonlijke uitrusting bij het 1e Kavallerie Regiment Huzaren Motorrijders 1939-1940. Tweesnijdende kling met scherpe punt. Houten gevest heeft horizontale ribbels. De leren schede heeft een ijzeren punt en is ook nog omwikkeld met ijzerdraad. De diverse delen van de schede zijn met koperen klinkers bevestigd.

Vervaardiging Vervaardiger: fabrikant: Staatsbedrijf der Artillerie-inrichtingen Hembrug Plaats vervaardiging: Zaandam Datering: 1917 - 1918 Materiaal: staal koper hout leer Techniek: smeden / walsen Afmetingen: l 34 cm. kling: l 21 cm. greep: l 13 cm.

Onderwerp Wat: Tweede Wereldoorlog Wanneer: 1939 - 1940 Waar: Nederland Wie: Tonny van Renterghem

Verwerving en rechten Credit line: Schenking van de heer T. van Renterghem, Zandvoort Verwerving: schenking mar-1991

Copyright: Publiek domein
KA-BAR.jpg
Das KA-BAR-Kampfmesser war das verbreitetste Messer im US Marine Corps während und nach dem Zweiten Weltkrieg.
Marine M16A4 Gharma.jpg
Pfc. Steven G. Ramirez, along with Marines from B Company, 1st Battalion, 1st Marine Regiment conduct security patrols in Gharmah, Iraq. The Marines maintain a constant presence in the town to thwart insurgent activities. Photo by: Cpl. William Skelton
Marines kick off Exercise Koolendong 16 in Australia 160810-M-LV138-910.jpg
Lance Cpl. Andre Montano, an infantryman with Company B, 1st Battalion, 1st Marine Regiment, fixes his bayonet on his rifle before attacking a simulated enemy objective at Bradshaw Field Training Area, Northern Territory, Australia Aug. 10, 2016. Koolendong is an amphibious and live-fire exercise designed to increase interoperability between the U.S. Marine Corps and [the] Australian Defense Force. (U.S. Marine Corps photo by Sgt. Sarah Anderson)
M16A1 Bayonet-Knife prototype.png
M16A1 Bayonet-Knife prototype similar to Marine Corps’ combat knife
Model1917 knuckle duster.jpg
World War I trench knife, model 1917 "knuckle-duster", owned by my grandfather; saw service in the Meuse-Argonne, 1918. Photo by Antandrus (talk).