Kampfhubschrauberregiment 26

Kampfhubschrauberregiment 26 "Franken"
— KHR 26 —


Internes Verbandsabzeichen
Aktiv1979 bis 30. Juni 2014[1]
StaatDeutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Heeresfliegertruppe
Stärke~1600 Soldaten
UnterstellungWappen Luftbewegliche Brigade 1 Luftbewegliche Brigade 1
Standort Roth, Otto-Lilienthal-Kaserne
Führung
KommandeurOberst Bodo Schütte
Luftfahrzeuge
Kampfflugzeug/
-hubschrauber
MBB BO 105

Das Kampfhubschrauberregiment 26 „Franken“ war Teil der Luftbeweglichen Brigade 1 und als fliegender Kampfverband zuständig für die Panzerabwehr des deutschen Heeres. Heimatstandort war die Otto-Lilienthal-Kaserne im mittelfränkischen Roth in Bayern.

Geschichte

PAH 1 aus Roth-Kiliansdorf, TdoT in Bad Mergentheim, 1983
BO 105 PAH
EC 665 Tiger UHT

Der Verband wurde im Jahr 1979 als eines von ursprünglich drei Panzerabwehrhubschrauberregimentern mit jeweils 56 Hubschraubern vom Typ BO 105P als Heeresfliegerregiment 26 aufgestellt. 1980 begann der Flugbetrieb mit den neuen Hubschraubern. 1997 wechselte die Unterstellung des Regiments vom II. Korps in Ulm zur Luftmechanisierten Brigade 1 in Fritzlar, die 2007 in Luftbewegliche Brigade 1 umbenannt wurde.

2003 erfolgte die Umbenennung des Verbands in Kampfhubschrauberregiment 26 mit dem Beinamen „Franken“. Zugleich begann die Umgliederung im Rahmen der Einführung des Kampfhubschraubers EC 665 Tiger. Im Juli 2011 wurden die umfangreichen Infrastrukturmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 150 Millionen Euro für den Betrieb des neuen Waffensystems abgeschlossen. Der Heeresflugplatz Roth verfügte nun u. a. über die modernste Luftfahrzeuginstandsetzungshalle in Deutschland.[2] Außer in Roth sollte der Tiger noch beim Kampfhubschrauberregiment 36 in Fritzlar stationiert werden.

Im Mai 2011 gab der Bundesminister der Verteidigung Thomas de Maizière bekannt, dass das Kampfhubschrauberregiment 26 im Rahmen der Bundeswehrreform aufgelöst wird und der Kampfhubschrauber Tiger ausschließlich am Heeresflugplatz Fritzlar, zugleich Standort der Luftbeweglichen Brigade 1 und Standort des Kampfhubschrauberregiment 36, konzentriert wird. Im Juli 2013 gab es einen letzten Tag der offenen Tür und der sogenannte „Fly-Out“ fand am 25. September 2013 statt.

Der operative Flugbetrieb wurde am 31. Oktober 2013 eingestellt, und die letzten vier Hubschrauber verließen am 16. Dezember 2013 den Flugplatz in Richtung Celle.[3] Am 27. März 2014 wurde das Kampfhubschrauberregiment 26 von seinem Auftrag entbunden und zum 30. Juni 2014 aufgelöst.[1]

Die für den Tiger neu errichtete Infrastruktur auf dem Flugplatzgelände stand zunächst einige Jahre leer und wird zurzeit zur Lagerung ausgemusterter Hubschrauber UH-1D genutzt. Die Kasernengebäude des Regiments sind inzwischen fast vollständig abgerissen; hier entsteht die neue Offizierschule der Luftwaffe.

Auftrag

  • Kampfeinsätze mit dem Kampfhubschrauber Tiger im Rahmen des Gefechts der Verbundenen Waffen/Einsatz der Verbundenen Kräfte, einschließlich Joint- und Combined-Einsätze, in und aus dem bodennahen Luftraum im Rahmen der Operationen Luftmechanisierter/Luftbeweglicher Kräfte
  • Unterstützung von Kampf- und Kampfunterstützungstruppen sowie Spezialisierten Kräften
  • Durchführung von Verbindungs- und Erkundungsflügen
  • Betrieb eines Heeresflugplatzes mit Instrumentenanflugverfahren im Frieden
  • Im Einsatz Operation aus Verfügungsräumen oder von einem Feldflugplatz

Gliederung

  • Stabsstaffel
  • Fliegende Abteilung 261
  • Luftfahrzeugtechnische Abteilung 262
  • Heeresfliegerversorgungsstaffel 265
  • Heeresfliegerstaffel 269 (im März 2013 aufgelöst)[4]

Kommandeure

Die Regimentskommandeure waren:

Nr.NameBeginn der BerufungEnde der Berufung
12Oberst Bodo Schütte[5]9. November 201230. Juni 2014[1]
11Oberst Michael Mittelberg26. März 20099. November 2012
10Oberst Hans-Peter Grathwol[6]19. April 200626. März 2009
9Oberst Hans Heinrich Heidmann27. Januar 200419. April 2006
8Oberst Thomas Winter11. Juli 2002† 8. Dezember 2003
7Oberst Hans-Rainer Goller11. Mai 200011. Juli 2002
6Oberst Uwe Singer28. September 199811. Mai 2000
5Oberst Gunther Schaulinski12. Dezember 199428. September 1998
4Oberst Martin Pöhlmann30. März 198712. Dezember 1994
3Oberst Rudolf Winkler4. Oktober 198430. März 1987
2Oberst Konrad Roesen23. September 19824. Oktober 1984
1Oberst Istvan Csoboth1. Oktober 197923. September 1982

Wappen

Das Wappen (internes Verbandsabzeichen) zeigt auf bordeauxrotem Schild eine angreifende Hornisse mit gen Boden gerichtetem Pfeil und Bogen. Die Grundfarbe des Schildes symbolisiert die Barettfarbe der Heeresfliegertruppe, Pfeil und Bogen der Hornisse stehen für den Lenkflugkörper HOT, der Bewaffnung der Panzerabwehrhubschrauber. Die progressiv gestaltete Hornisse spiegelt die Bekämpfung von gepanzerten Zielen aus der Luft wider. In den Flügeln sind die weiß-blauen Rauten des Freistaates Bayern integriert. Der Schildfuß enthält das stilisierte Wappen der Garnisonsstadt Roth, dem Heimatstandort des Regimentes.

Einzelnachweise

  1. a b c Simon Hofmann: Kampfhubschrauberregiment 26 wird außer Dienst gestellt. www.deutschesheer.de, 14. April 2014, abgerufen am 24. April 2014.
  2. DLO Internetpräsenz - Modernste Luftfahrzeuginstandsetzungshalle an Truppe übergeben. Abgerufen am 21. Juli 2011.
  3. Reden Sie den Bundeswehrstandort Roth nicht tot. www.nordbayern.de, 16. Januar 2014, abgerufen am 14. Februar 2014.
  4. Patrick Gundert: 10.000 Besucher beim Tag der offenen Tür am Heeresflugplatz Roth., In: Bundeswehr.de, 1. August 2013, abgerufen am 21. August 2013.
  5. Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 18. Februar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mobil.donaukurier.de „Donaukurier.de 2012 zur Kommandoübergabe“
  6. [1] „Arbeitskreis Bundeswehr & Wirtschaft zur Kommandoübergabe 2006“

Koordinaten: 49° 12′ 53,6″ N, 11° 5′ 41,7″ O

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PAH 1 (MBB Bo 105), Panzerabwehrhubschrauberregimente 26 Roth (2).jpg
Autor/Urheber: W-R-Hesse-Fotos, Lizenz: CC BY-SA 4.0
PAH 1 (MBB Bo 105 mit Panzerabwehrlenkwaffe HOT), Panzerabwehrhubschrauberregimente 26 Roth-Kiliansdorf, Foto am "Tag der offenen Tür" in der Deutschorden-Kaserne auf dem Drillberg bei Bad Mergentheim, 1983. Im Hintergrund ist ein Rumpfstück der Bell UH-1D "73+16" zu erkennen.
BW Barettabzeichen Heeresflieger.png
Barettabzeichen der Heeresfliegertruppe der Bundeswehr

Barettfarbe:

Bordeauxrot

Maße:

Hoch: 53mm Breit: 46mm

Ausführung:

altsilber, Metall
Tigre de l'armée allemande.JPG
Autor/Urheber: Hadrien-john-diakonoff, Lizenz: CC BY-SA 3.0
One Tiger of the german army during the défilé du 14 juillet in Paris, France
HFlgRgt 26.jpg
Heeresfliegerregiment 26
Bolkow Bo 105 1.jpg
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Voytek S als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY 2.5

Copyright © 2005 Voytek S Bölkow Bo 105 during Góraszka Air Picnic 2005, Poland

At the nose of the Bo-105 the coat of arms of the German Army Aviatiors School is seen. The helicopter is based at the Heeresflugplatz Celle (Celle Air Base).