Kampfgeschwader 60

Kampfgeschwader 60

Aktiv1. August 1942 bis 8. Februar 1943
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftLuftwaffe
TruppengattungFliegertruppe
TypKampfgeschwader
Gliederung1 Gruppe
StandortI. Gruppe Tours
AusrüstungJunkers Ju 88
Zweiter WeltkriegAbwehr der alliierten Landung in Nordafrika

Das Kampfgeschwader 60 war ein Verband der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Aufstellung

Die I. Gruppe mit der 1. bis 3. Staffel entstand im Juli 1942 auf dem Flugplatz Tours (Lage) im deutscherseits besetzten Frankreich aus der Verbandsführerschule für Kampffliegerausbildung.[1] Diese war im Januar 1942 in Foggia in Italien gegründet worden und verlegte im Juli nach Frankreich.[2] Die drei Staffeln waren mit der Junkers Ju 88A-4 trop und der Ju 88A-14 ausgerüstet. Die Geschwaderkennung war P1.

Gliederung

Der Gruppenstab führte die 1. bis 3. Staffel. Jede Staffel führte ein Staffelkapitän und war in vier Ketten mit je drei Flugzeugen unterteilt. Daraus ergab sich eine Sollstärke der Bombergruppe von 36 Flugzeugen in den drei Staffeln + ein Flugzeug für den Gruppenkommandeur. Weitere Gruppen und ein Geschwaderstab KG 60 existierten nicht.

Geschichte

Die gesamte I. Gruppe blieb bis in den Oktober hinein in Tours stationiert und war dem IX. Fliegerkorps der Luftflotte 3 unterstellt. Im Oktober 1942 wechselten die 1. und 2. Staffel nach Banak (Lage) in Norwegen.[3]

Schon am 8. November 1942 verlegten die 1. und 2. Staffel nach Elmas (Lage) auf Sardinien in Italien, da die alliierte Landung in Nordafrika begann.[4] Bei einem Luftangriff am 22. November, auf den alliierten Flugplatz Bône in Algerien, wurde der Gruppenkommandeur Major Kurt Brandt mit seiner Junkers Ju 88 A-4 trop (Geschwaderkennung P1+BH) von einer Spitfire abgeschossen und verstarb.[5] Die 1. und 2. Staffel blieben bis Februar 1943 auf Sardinien und waren dem II. Fliegerkorps der Luftflotte 2 unterstellt. Anschließend wurden sie aufgelöst. Das Personal und Material übernahm das Kampfgeschwader 30.

Die 3. Staffel und der Gruppenstab, die während ihres gesamten Bestehens in Tours blieben, wurden im Februar 1943 ebenfalls aufgelöst. Die 3. Staffel wechselte zum Kampfgeschwader 6, während der Gruppenstab wieder als Verbandsführerschule/KG101 firmierte. Die gesamte Gruppe hatte während der 7 Monate ihres Bestehens 5 Totalverluste an Flugzeugen durch Feindeinwirkung und 11 Totalverluste ohne Feindeinwirkung.

Gruppenkommandeure

DienstgradNameZeit
MajorDietrich Peltz1. August 1942 bis 30. September 1942[6]
MajorKurt Brandt1. Oktober 1942 bis 22. November 1942 †[5]

Literatur

  • H. L. de Zeng, D. G. Stankey, E. J. Creek: Bomber Units of the Luftwaffe 1933–1945. A Reference Source, Volume 1. Ian Allan Publishing, 2007, ISBN 978-1-85780-279-5 (englisch).
  • Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Gliederungen und Kurzchroniken ein Dokument. Hrsg.: Wolfgang Dierich. Verlag Heinz Nickel, Zweibrücken 1993, ISBN 3-925480-15-3 (703 S.).

Einzelnachweise

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 France, S. 361–363, abgerufen am 12. Mai 2019.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Italy, Sicily and Sardinia, S. 82, abgerufen am 12. Mai 2019.
  3. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Norway, S. 3–5, abgerufen am 12. Mai 2019.
  4. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Italy, Sicily and Sardinia, S. 72–74, abgerufen am 12. Mai 2019
  5. a b Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 749, abgerufen am 28. Mai 2018 (englisch).
  6. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 749, abgerufen am 28. Mai 2018 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the German Reich (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of Germany (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.