Kampf um die Brester Festung (1939)
Blick aus der Bugkanzel eines Flugzeugs Heinkel He 111 mit Maschinengewehr auf Brester Festung
Datum | 14. bis 17. September 1939 |
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Ort | Brester Festung |
Ausgang | Deutscher Sieg |
Konfliktparteien | |
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Befehlshaber | |
Konstanty Plisowski | |
Truppenstärke | |
XIX. Armeekorps (Wehrmacht) | |
Verluste | |
1.000 getötet, verwundet oder gefangen genommen, 15 - Renault-FT-Panzer | unbekannt |
Danzig – Westerplatte – Tucheler Heide – Krojanten – Mlawa – Radom – Wizna – Bzura – Brześć – Lemberg – Rawa Ruska – Lublin – Kampinos-Heide – Warschau – Szack – Modlin – Halbinsel Hel – Kock
Die Schlacht um die strategisch wichtige Festung Brest-Litowsk (auch: Belagerung der Festung Brest-Litowsk) ereignete sich im Rahmen des Überfalls auf Polen während des Zweiten Weltkrieges zwischen dem 14. und 17. September 1939 in der Nähe der Stadt Brest-Litowsk am Fluss Bug. Nach drei Tagen schwerer Kämpfe konnten sich Teile der polnischen Festungsbesatzung zurückziehen; der Rest kapitulierte gegenüber dem deutschen XIX. Armeekorps (mot.) unter General Heinz Guderian.
Verlauf
Die Vorbereitungen zum Angriff begannen am 13. September mit dem Eintreffen erster deutscher Aufklärungseinheiten im Zielgebiet. Am gleichen Tage erging der Befehl zum Angriff auf die Festung Brest-Litowsk durch General Heinz Guderian. Am Morgen des 14. September drangen erste Teile der 10. Panzer-Division (Aufklärungsabteilung und Panzerregiment 8) in die Frontlinie vor Brest vor. Um die Festung in einem schnellen Überraschungsangriff zu nehmen, setzte General Guderian das gesamte Korps zum Angriff an. Am 15. September wurde der Ring um die Stadt von Osten her geschlossen. Ein Versuch, die Festung durch einen schnellen Panzerangriff im Handstreich einzunehmen, scheiterte an den im Festungseingang quer gestellten polnischen Renault-FT-Panzern, da die deutschen Panzer deshalb nicht ins Festungsinnere vordringen konnten.
Zur Vorbereitung eines größeren Angriffs auf die Festung wurde der deutsche Korpsgefechtsstand in die nahe gelegene Ortschaft Kamieniec Litewski verlegt. Am 16. September wurden die 20. motorisierte Infanterie-Division und die 10. Panzer-Division zum Angriff eingesetzt. Hierbei sollte die Festung durch Erstürmung der Wallkrone eingenommen werden. Dieser Angriff konnte von den polnischen Verteidigern abgewehrt werden und scheiterte unter hohen deutschen Verlusten.
Erst am Morgen des 17. September, dem Tag des sowjetischen Überfalls auf Ostpolen, konnte die Festung eingenommen werden, als die polnische Festungsbesatzung versuchte, über die unversehrte Bugbrücke in Richtung Westen auszubrechen. Die Einnahme der Festung erfolgte durch das Infanterieregiment 76 unter Oberst Hans Gollnick.
Verständigung mit der Roten Armee
Kurz darauf erreichten erste Einheiten der Roten Armee Brest-Litowsk. Nach dem Molotow-Ribbentrop-Pakt sollte das gesamte Festungsgebiet östlich des Bug bis zum 22. September 1939 geräumt und an die Sowjetunion übergeben werden. Dieser kurze Zeitraum reichte jedoch nicht aus, um alle deutschen Verwundeten und liegengebliebene Fahrzeuge zu bergen. Daher wurde durch mündlich Verhandlungen in der von General Guderian und dem sowjetischen Brigadegeneral Semjon Kriwoschein beherrschten französischen Sprache eine Sondervereinbarung getroffen, gemäß welcher die Räumungsfrist verlängert wurde, bis alle deutschen Fahrzeuge und Verwundeten über den Bug transportiert waren. Im Gegenzug verzichtete Guderian auf die Verbringung der in der Festung erbeuteten polnischen Vorräte über den Bug und übergab diese vollständig den sowjetischen Streitkräften.
Lage im damaligen Polen |
Nach dem Ende der Kämpfe kam es am 22. September 1939 zu einer deutsch-sowjetischen Militärparade in Brest-Litowsk. Der östlich des Bugs gelegene Teil der Festung wurde an die Sowjetunion übergeben.
Literatur
- Heinz Guderian: Erinnerungen eines Soldaten. Autobiografie. Original 1951. 18. Auflage: Motorbuch, Stuttgart, 2003, ISBN 3-87943-693-2.
Weblinks
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Flag of Second Polish Republic and later People's Republic of Poland in period from March 29, 1928 to March 10, 1980. Red shade used here is HTML "vermilion" #E34234. Proportion 5:8.
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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(c) Bundesarchiv, Bild 183-S52525 / Stempka / CC-BY-SA 3.0
Die deutsche Luftwaffe an der Ostfront. Neben dem sich unten nach der Mitte des Bildes hinziehenden Festungsgraben erkennt man auf dem Wall die Schützengräben. Brest-Litowsk 11576-39L [PK-Stempka Scherl Bilderdienst]
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Deutch motorcyclists and officers near Opel Olympia, Soviet T-26 of the 29th Tank Brigade on Unii Lubelskoi street, Brest-nad-Bugom, Sept 1939
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Gemeinsame Militärparade der Wehrmacht und der Roten Armee in Brest am Ende des Polenfeldzugs. Von links nach rechts: Generalleutnant Mauritz von Wiktorin, General der Panzertruppen Heinz Guderian und Generalmajor Semjon Kriwoschein.
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Polish FT-17 tanks used to block successfully the northern gate to Brest Fortress, against German Guderian's forces
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