Kamow Ka-25

Kamow Ka-25
Kamow Ka-25K „Hormone“
Kamow Ka-25K
TypMehrzweckhubschrauber
Entwurfsland

Sowjetunion 1955 Sowjetunion

HerstellerKamow
Erstflug1961
Produktionszeit

1966 bis 1973

Stückzahl460

Die Kamow Ka-25 (russisch Камов Ка-25, NATO-Codename „Hormone“) war ein vom sowjetischen Koaxialrotor-Pionier Nikolai Iljitsch Kamow entwickelter Marinehubschrauber.

Geschichte

Anfang der 1960er Jahre meldete die sowjetische Marine Bedarf an neuen schiffsgestützten Hubschraubern zur Aufklärung und Bekämpfung von U-Booten an.

Das OKB Kamow konstruierte daraufhin den Prototyp Kamow Ka-20 (NATO-Codename „Harp“) der, wie alle bisherigen Hubschrauber dieses Konstruktionsbüros, durch seine Koaxialrotoren auffiel. Dabei rotieren zwei gegenläufig drehende dreiblättrige Hauptrotoren auf einer Achse. Durch diese Konfiguration kann der sonst notwendige Heckrotor entfallen, und die Zelle insgesamt kompakter gebaut werden, was bei dem üblicherweise knappen Platz auf Schiffen von Vorteil ist.

Der Prototyp Ka-20 wurde erstmals im Jahre 1961 bei der Luftparade in Tuschino beobachtet. Er ging Ende 1966 als Ka-25 im Flugzeugwerk Nr. 99 in Ulan-Ude in Produktion. Bis 1973 wurden etwa 460 Stück gebaut, davon etwa 250 in einer U-Boot-Abwehrvariante.[1]

Versionen

  • Ka-25BSch (NATO-Codename „Hormone-A“): ASW-Hubschrauber mit (NATO-Codename „Short Horn“) Suchradar, Sonarbojen und einem geschleppten Magnetanomalie-Detektor ausgerüstet war. Als Bewaffnung kamen verschiedene Torpedos zum Einsatz, außerdem bestand die theoretische Möglichkeit zum Abwurf nuklearer Wasserbomben.
Ka-25PL in einem Museum in Moskau
  • Ka-25Z (NATO-Codename „Hormone-B“): Außer einem „Uspech-2A“-Radar (Успех-2A) und einer „Kobalt-2“ (Кобальт-2) Datenfunk-Verbindung besaß diese Version keine weitere Bewaffnung, und sollte als vorgeschobener Beobachtungsposten dazu dienen, schiffsgestützte Langstrecken-Marschflugkörpern wie SS-N-3B, SS-N-12, SS-N-19 und SS-N-22 ins Ziel zu bringen.
  • Ka-25PS (NATO-Codename „Hormone-C“): Reiner Transport- und SAR-Hubschrauber und daher ebenfalls unbewaffnet.
  • Ka-25K: Zivile Kranversion mit Buggondel für einen zweiten Piloten, der die Be- / Entladung von Außenlasten kontrolliert, und einer Kabine (3,95 × 3,76 × 1,25) für bis zu zwölf Passagiere. Einzelexemplar, wurde 1967 auf dem Aerosalon in Le Bourget gezeigt.

Einsatz

Ein Ka-25 auf dem Flugdeck des Kreuzers Frunse, 1987
© Mosbatho, CC BY 4.0
Ein Ka-25PL, einst in Verwendung bei der ukrainischen Marine

Sowjetunion/ Russland: Größter Betreiber waren die sowjetischen Marineflieger bei denen die Ka-25-Versionen als bordgestützte Kampf-, SAR-, Transport- und Verbindungshubschrauber eingesetzt wurden. Eine große Anzahl des ASW – Hubschraubers Ka-25BSch sind seit Mitte der 1960er Jahre auf folgenden Schiffen stationiert: Flugdeckkreuzer Moskwa-Klasse (je 18), Flugdeckkreuzer Kiew-Klasse, Kreuzer Kresta-Klasse (je 1), Kreuzer Kara-Klasse (je 1).

Außerdem wurde die Ka-25 auch von landgestützten Marinebasen aus eingesetzt. Auf den Schiffen der sowjetischen Marine wurde sie später durch die Ka-29 / 32 ersetzt.

Die Ka-25 wurden auch nach Bulgarien, Indien, Jugoslawien, Syrien und Vietnam exportiert. Des Weiteren erfolgte die Übernahme dieses Musters in die ukrainische Marine, nach dem Zerfall der UdSSR.

Technische Daten

Schema der koaxialen Rotoren
KenngrößeDaten
Rotordurchmesserjeweils 15,74 m
Länge9,75 m
Höhe5,37 m
Leermasse4765 kg
Startmasse12.000 kg
Nutzlastmax. 2500 kg
Höchstgeschwindigkeit220 km/h
Reisegeschwindigkeit195 km/h
Dienstgipfelhöhe3500 m
Reichweite450 km
Passagieremax. 12
Besatzung2
Triebwerkezwei Hubschrauberturbinen Gluschenko GTD-3F
Leistung900 PS (662 kW)

Bewaffnung

Interner Waffenschacht

Waffenzuladung bis zu 1100 kg Waffen im internen Waffenschacht im Rumpfboden

Torpedos

  • 2 × AT-1 / AT-1M (570 kg-Torpedo mit Durchmesser 450 mm)

Ungelenkte Wasserbomben

  • 4 × PLAB-250-120-Wasserbomben
  • 8 × PLAB-50-64-Wasserbomben
  • 48 × PLAB-MK-Wasserbomben (7,5 kg in einer Dispenserbox im Schacht aufgehängt)

An Außenlaststationen

Waffenzuladung bis zu 200 kg Waffen an einem Doppelrack an der linken Heckseite

Ungelenkte Bomben

  • 2 × OMAB 25-12D-Markierbomben
  • 2 × OMAB-25-18N-Markierbomben

Weblinks

Commons: Kamow Ka-25 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. FliegerRevue November 2011, S. 61, Sammelserie – Kamow Ka-25

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of the Soviet Union (dark version).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Kamov Logo.png
Logo of Kamov JSC.
Ka-25PLmoscow.jpg
Autor/Urheber: Schneeleopard2, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ka-25PL in einem Museum in Moskau
Ka-25K.jpg
Kamov Ka-25K
Guided missile cruiser "Frunze" in 1987.jpeg
atomgetriebener russischer Kreuzer der Kirov-Klasse namens Frunze (750), nach dem sowjetischen Heerführer während des russischen Bürgerkrieges Michail Wassiljewitsch Frunse (1885-1925), gebaut 1981, ursprünglich getauft als Kreuzer Admiral Lazarev in Leningrad/Sankt Petersburg.
Kamov Ka-25 at Ukraine State Aviation Museum.jpg
© Mosbatho, CC BY 4.0
Soviet Kamov Ka-25PL military helicopter at the Ukrainian State Aviation Museum. This aircraft was once used by the Soviet Navy. After the collapse of the USSR, this aircraft passed to the Ukrainian Navy.