Kalksburger Friedhof

Friedhof Kalksburg
Orthofoto des Friedhof Kalksburg

Der Friedhof Kalksburg ist ein Friedhof im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing.

Lage

Der Friedhof Kalksburg liegt im südwestlichen Teil des Bezirkes Liesing im Bezirksteil Kalksburg an der Zemlinskygasse 26. Der Friedhof hat eine dreieckige Form und liegt im Nordosten des Bezirksteils in großteils unverbautem Gebiet. Nördlich des Friedhofes befinden sich die Weinriede des Neubergs, südlich und westlich schließen sich unverbauten Flächen an. Der Friedhof von Kalksburg umfasst eine Fläche von 7.658 Quadratmeter und beherbergt 810 Grabstellen.[1] Er gehört damit zu den kleinsten Friedhöfen Wiens.

Geschichte

Kalksburg wurde 1783 trotz der geringen Einwohnerzahl zu einer Lokalkaplanei erhoben und von Atzgersdorf ausgepfarrt. 1805 wurde Kalksburg zur Pfarre erhoben. Herrschaftsbesitzer Franz von Mack ließ einen Ortsfriedhof am Eingang des Gütenbachtals errichten, wo er 1793 eine Familiengruft erbauen ließ. Der Friedhof musste jedoch am 19. Dezember 1893 aus sanitären Gründen aufgelassen werden. Die Errichtung eines neuen Friedhofes an der Grenze zu Rodaun wurde 1892 durch das Ministerium des Innern bestätigt.

Die Aufbahrungshalle

Nach einem Gemeinderatsbeschluss 1965 durften am Friedhof Kalksburg sowie auf weiteren Wiener Friedhöfen keine neuen oder heimgefallenen Gräber mehr vergeben werden. Die Schließung der Friedhöfe sollte 1975 erfolgen. Nachdem die Sperrfrist 1975 um zehn Jahre verlängert worden war, kippte eine 1980 durchgeführte Volksbefragung das Gesetz. Der Sperrbeschluss wurde noch 1980 vom Wiener Gemeinderat aufgehoben.

In der Folge wurde die Aufbahrungshalle 1984/85 umgebaut und durch einen Zubau erweitert. Der Innenraum wurde nach Plänen des Architekten Erich Boltenstern umgestaltet. 1985 und 1986 errichtete die Friedhofsverwaltung zudem ein Kanzleigebäude sowie eine neue Begrenzungsmauer.

Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten

Ehrenhalber gewidmete Gräber

Grab Hugo von Hofmannsthals am Kalksburger Friedhof

Der Kalksburger Friedhof weist 4 ehrenhalber gewidmete Gräber auf.[2]

NameLebensdatenTätigkeit
Otto Edelmann1917–2003Kammersänger
Hugo von Hofmannsthal1874–1929Schriftsteller
Ludwig Heinrich Jungnickel1881–1965Maler und Illustrator
Anna Katzer
Karl Katzer
1856–1920
1842–1922
Volkssängerin
Volkssänger

Gräber weiterer Persönlichkeiten

Weitere bedeutende Persönlichkeiten, die am Kalksburger Friedhof begraben sind:

NameLebensdatenTätigkeit
Rudolf Hermann Eisenmenger1902–1994Maler
Maximilian Huber1833–1919Jesuitenpater und Schriftsteller
Bernhard Hieronymus Ludwig1834–1897Möbelfabrikant und Kunsttischler
Stefanie Rabatsch1887–1975Jugendschwarm von Adolf Hitler
Günter Schmidt1941–2010Journalist
Anton Straub1852–1931Theologe und Buchautor
Herma Svatek1953–2014Pianistin und Musikpädagogin
Hildegard Teuschl1937–2009Sozialreformerin
Hubert Trimmel1924–2013Karst- und Höhlenforscher
Ottokar Uhl1931–2011Architekt
Karl Vak1930–2001Generaldirektor

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Falter Verlag, Wien 2004, ISBN 3-85439-335-0

Weblinks

Commons: Kalksburger Friedhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedhof Kalksburg@1@2Vorlage:Toter Link/www.friedhoefewien.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf den Seiten der Friedhöfe Wien GmbH, abgerufen am 30. November 2008
  2. Friedhöfe Wien GmbH – Ehrenhalber gewidmete Gräber des Friedhofs Kalksburg, Jänner 2008 (PDF, abgerufen am 14. Dezember 2008; 65 kB)

Koordinaten: 48° 8′ 24″ N, 16° 15′ 25″ O

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