Kaisertrutz

Kaisertrutz
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1983-0701-011 / CC-BY-SA 3.0
Kaisertrutz 1983
Kaisertrutz, Sicht vom Reichenbacher Turm

Der Kaisertrutz ist eine der einstmals 32 Basteien, von denen heute noch vier erhalten sind, welche die Stadt Görlitz zur Verteidigung besaß.

Geschichte

Im Bereich älterer vorstädtischer Holzgebäude (Scheunen) wurde 1427 eine „sehr starke Befestigungsanlage“ als Teil des Budissiner (Bautzener) bzw. Reichenbacher Tores errichtet. 1490 wurde das „große Reichenbacher Rondell“, das später den Namen Kaisertrutz erhielt, als vorgelagerte Bastion der doppelzügigen Stadtmauer zur Sicherung der von Westen durch die Stadt verlaufenden Handelsstraße Via Regia gebaut.

Im Dreißigjährigen Krieg bekam 1641 der Kaisertrutz seinen Namen. Die Stadt wurde von den Schweden besetzt und trotzte den kaiserlichen und sächsischen Truppen vor der Stadt während einer mehrwöchigen Belagerung. 1848 wurde der Kaisertrutz nach Abbruch der Verbindungsmauern zum Reichenbacher Turm und zur Stadtmauer als Hauptwache der preußischen Garnison umgebaut. Sowohl den Stadtgraben um den Trutz als auch sein Untergeschoss verfüllte man. Die neue Wache erhielt einen Arkadenvorbau und zwei flankierende Türmchen. Nach umfangreichen Umbauarbeiten wurden 1932 die Abteilungen Stadtgeschichte und Ur- und Frühgeschichte der Oberlausitz des damaligen Kaiser-Friedrich-Museums im Kaisertrutz eröffnet.

1948 erfolgte die Wiedereröffnung des Kaisertrutzes. Die archäologische Ausstellung des städtischen Museums wurde zugunsten der neuen Gemäldegalerie in das Barockhaus Neißstraße 30 verlegt. Von 1998 bis 1999 erfolgte die Beräumung des verfüllten Untergeschosses, wobei unter den Fundamenten ein mittelalterlicher Holzbrunnen des 13. Jahrhunderts zu Tage kam.

Landesausstellung

Im Jahr 2011 war der Kaisertrutz Veranstaltungsort der 3. Sächsischen Landesausstellung unter dem Motto „Via Regia – 800 Jahre Bewegung und Begegnung“.[1]

Galerie der Moderne

Mitte Januar 2015 wurde in der dritten Etage des Kaisertrutzes die „Galerie der Moderne“ eröffnet. Sie präsentiert rund 200, überwiegend aus dem städtischen Museumsbestand stammende Werke des 19. und 20. Jahrhunderts: Gemälde, Grafiken sowie Skulpturen, Keramik und Glas. Den Großteil der Arbeiten schufen in Görlitz ansässig gewesene oder auf andere Weise mit der Stadt verbundene Künstler.[2]

Weblinks

Commons: Kaisertrutz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Auf der Straße nach Osten in: FAZ vom 18. August 2011, Seite 28
  2. Galerie der Moderne in Görlitz eröffnet. MDR INFO am 16. Januar 2015.

Koordinaten: 51° 9′ 16,5″ N, 14° 59′ 4,9″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Kaisertrutz 10.04.JPG
Autor/Urheber: Kocurik, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Kaisertrutz in Görlitz
Kaisertrutz Vogelperspektive.jpg
(c) Javor, CC BY-SA 3.0
sicht auf Kaisertrutz vom Reichenbacher Turm
Bundesarchiv Bild 183-1983-0701-011, Görlitz, Kaisertrutz.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1983-0701-011 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
Görlitz, Kaisertrutz ADN-ZB Hiekel 1.7.1983 Bez. Dresden: Görlitz-Der Kaisertrutz erhielt im Dreißgjährigen Krieg seinen Namen, als hier die Verteidiger den anstürmenden kaiserlichen Truppen trotzten. Heute birgt das Gebäude den Teil der Städtischen Kunstsammlungen, der sich mit der Darstellung der Stadtgeschichte befaßt, sowie eine Gemäldegalerie mit Werken von vorwiegend der Oberlausitz verbundenen Künstlern. - siehe auch 1983-0701-010 und 1983-0701-012 -