Kaiser-Wilhelm-Platz (Königsberg)

Der Kaiser-Wilhelm-Platz war ein zentraler Platz und lebhafter Verkehrsknotenpunkt in der Innenstadt der ehemaligen ostpreußischen Hauptstadt Königsberg. Er lag unterhalb der Schlossterrasse an der Südwestecke des Königsberger Schloss und wurde durch dessen Renaissancegiebel, den Schlossturm und einen der beiden Rundtürme des Schlosses geprägt. Der Platz war der Nullpunkt aller Königsberger Chausseen und Mittelpunkt des Königsberger Straßenbahnnetzes.

Geschichte

Der Platz wurde 1803 als Altstädtischer Kirchplatz angelegt. Nordöstlich lag das Altstädtische Gymnasium. 1826 wurde die Altstädtische Kirche St. Nikolaus abgerissen. Am Königsberger Schloss entstanden Gartenanlagen mit Wasserfontänen, die von Peter Joseph Lenné gestaltet wurden. 1847 kam ein Erweiterungsbau des Gymnasiums, in das 1889 eine Mittelschule für Jungen einzog. 1894 wurde das Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmal am Schloss errichtet und der Platz 1897 in Kaiser-Wilhelm-Platz umbenannt.

1900 wurde an der Westseite des Platzes das Warenhaus Gebr. Barrasch erbaut. 1901 wurde in der Mitte des Platzes das Bismarck-Denkmal enthüllt. Die um den Platz stehenden Gebäude wurden im August 1944 bei den beiden Luftangriffen auf Königsberg stark zerstört. Durch den Artilleriebeschuss in der Schlacht um Königsberg kam es 1945 zu weiteren schweren Zerstörungen. In der Nachkriegszeit wurden die Ruinen abgetragen und das komplette Areal eingeebnet.

Bilder

Literatur

  • Baldur Köster: Königsberg. Architektur aus deutscher Zeit. Husum Druck, Husum 2000, ISBN 3-88042-923-5.
  • Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände. 2./3. ergänzte Auflage. Böhlau, Köln u. a. 1996, ISBN 3-412-08896-X.
  • Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Hobbing & Büchle, Stuttgart 1899 (Deutsches Land und Leben in Einzelschilderungen. 2, Städtegeschichten), (Nachdruck: Melchior-Verlag, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939102-70-9 (Historische Bibliothek)).
  • Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Zwischen Memel und frischem Haff. Trescher, Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X.
  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  • Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Carl Hanser, München 2005, ISBN 3-446-20619-1.

Auf dieser Seite verwendete Medien

KaisWilhPlatzBismDenkm.jpg
Autor/Urheber:

Herausgeber: Landsmannschaft Ostpreußen e.V. Parkallee 84/86 20144 Hamburg HRA VR4551 Ust-ID-Nr.: DE118718969

Bundesgeschäftsführer: Dr. Sebastian Husen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kaiser-Wilhelm-Platz mit Bismarck-Denkmal in Königsberg