Kaili (Automarke)
Kaili (auch Kai Li, Kai-Li, Kai-li oder KaiLi geschrieben) war eine geplante Automarke oder Submarke aus der Volksrepublik China.
Beschreibung
Sie ist eine für Elektroautos konzipierte Automobilmarke des Joint-Venture-Unternehmens FAW-Volkswagen.[1][2] Die englische Namensbezeichnung der Marke ist „Carely“.[3] Sie ist in einem Joint Venture von Volkswagen mit dem chinesischen Unternehmen China FAW Group (FAW) entstanden. Die Lizenz dafür wurde von Chinas Behörden im Mai 2011 erteilt.[4] Die nach der Stadt Kaili benannte Automarke war, anders als nach früheren Elektroauto-Konzeptionen von VW, welche vorwiegend für Kleinwagen konzipiert wurden, für eine Positionierung in der Mittelklasse geplant.
Das in einem Bulletin unter dem Codenamen „FV7002“ aufgeführte Elektroauto der Marke Kaili[1] wurde interpretiert als ein Derivat des „VW Bora blue-e-motion“[1], welcher im Dezember 2010 auf der achten China (Guangzhou) International Automobile Exhibition (Guangzhou Auto Show) der Öffentlichkeit gezeigt wurde.[1][5][6] Der als Derivat des „VW Bora blue-e-motion“ interpretierte, batterieelektrisch angetriebene Wagen sollte Ende 2013 oder Anfang 2014 auf den chinesischen Markt kommen.[7][8] Gemäß Planungen sollte das auf dem „eBora“ basierende Modell ab Werk in Changchun in der Provinz Jilin in Großserienproduktion gebaut werden.[9] Sogar noch im Oktober 2013 wurde ein zu dem vorgenannten Entwicklungsvorhaben gehörender Prototyp auf einer Automesse für alternative Antriebe in Peking vorgestellt.[9] Das Modell sollte vermutlich später als „Carely E88 EV“ auf den Markt gelangen.[3] Doch im November 2013 ist dieses Vorhaben, obwohl der Prototyp bereits zu Ende entwickelt war, auf Eis gelegt worden.[9] Zur Begründung führte Volkswagen an, dass es an Kaufinteressenten und an elektrischen Ladestationen fehle.[9]
2014 wurde berichtet, dass die Marke wegen mangelnden Interesses noch nicht auf den Markt gebracht wurde.[10]
Wesentlich später, nämlich im Oktober 2019, ist dann ein batterieelektrisch angetriebenes Modell in überarbeiteter Form als „VW e-Bora“, also unter der Kernmarke von Volkswagen, auf den chinesischen Markt gebracht worden.[11][12] „VW e-Bora“ ist die E-Antriebs-Variante jener Bora-Baureihe, die 2018 von FAW-Volkswagen in China eingeführt worden ist. Sie setzt auf dem MQB-Fahrgestell des Volkswagenkonzerns auf. Die Automobilmarke „Kaili“ (= „Carely“ in der chinesischen Umformung ins Englische) kam hier infolge dieses "anderen Laufs der Dinge" nicht zum Zuge.
Prototyp
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e FAW-VW to Launch “Kaili” Brand EV ChinaAutoWeb-Internetportal, 9. Mai 2011 (englisch)
- ↑ Kai Li logo and first model unveiled (Memento vom 23. August 2011 im Internet Archive) China Car Times, 18. Mai 2011 (englisch)
- ↑ a b c W. E. Ning: FAW-Volkswagen Kaili gets an english name in China CarNewsChina-Internetportal, 14. Juni 2012 (englisch)
- ↑ Volkswagen bekommt Lizenz für Elektroauto in China Vom 11. Mai 2011. (abgerufen am 11. Juli 2020)
- ↑ Spy Shots: FAW-VW eBora TheTycho'sCarNews-Internetportal, 22. Oktober 2010 (englisch)
- ↑ Marc Kudling: Volkswagen China testet Elektroauto E-Bora (Memento des Originals vom 10. Februar 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. wattgehtab-Internetportal, 15. Dezember 2010
- ↑ SPON Joint Venture: Volkswagen gründet China-Tochter
- ↑ a b Joey Wang: FAW-Volkswagen Kaili E88 EV will electrify the China car market in 2014. CarNewsChina-Internetportal, 18. Oktober 2013 (englisch)
- ↑ a b c d Christian Geinitz: Elektromodell Carely: VW verzögert E-Autos in China. Frankfurter Allgemeine Zeitung online, 21. November 2013
- ↑ Volkswagen und FAW verlängern ihre Zusammenarbeit Vom 13. Oktober 2014. (abgerufen am 12. Juli 2020)
- ↑ Zhang Dandan: FAW-Volkswagen pushes ahead with sustainable development plan. ChinaDaily-Internetportal, 30. März 2020 (englisch)
- ↑ FAW-VW’s e-Golf, e-Bora about to hit the market. Gasgoo-Internetportal, 28. Oktober 2019 (englisch)