Kabinett Woidke III

Kabinett Woidke III
Brandenburgische Landesregierung
Dietmar Woidke
MinisterpräsidentDietmar Woidke
Wahl2019
Legislaturperiode7.
Bildung20. November 2019
Ende11. Dezember 2024
Dauer5 Jahre und 21 Tage
VorgängerKabinett Woidke II
NachfolgerKabinett Woidke IV
Zusammensetzung
Partei(en)SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen (bis 22. November 2024, danach ohne Bündnis 90/Die Grünen)
Minister10
Repräsentation
Landtag50/88 (57 %)




Das dritte Kabinett Woidke bildete vom 20. November 2019 bis zum 11. Dezember 2024 die Landesregierung von Brandenburg.

Nach der Landtagswahl in Brandenburg 2019 führten die drei Parteien SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen Koalitionsverhandlungen, die am 25. Oktober 2019 mit der Unterzeichnung eines Koalitionsvertrages endeten.[1] Am 20. November 2019 wählte der Brandenburger Landtag Dietmar Woidke zum dritten Mal zum Ministerpräsidenten. Anschließend wurden er und sein Kabinett vereidigt.[2] Seit der konstituierenden Sitzung des Brandenburger Landtags am 17. Oktober 2024 infolge der Landtagswahl in Brandenburg 2024 war das Kabinett nur noch geschäftsführend im Amt. Am 11. Dezember 2024 wählte der neue Landtag Woidke erneut zum Ministerpräsidenten. Zuvor hatten SPD und BSW Brandenburg eine Koalition geschlossen. Am gleichen Tag begann die Amtszeit des Kabinetts Woidke IV.

Abstimmung im Landtag Brandenburg

Potsdam, 20. November 2019 – Gesamtstimmenzahl = 88 Stimmen – absolute Mehrheit = 45 Stimmen
WahlgangKandidatStimmenStimmenzahlAnteil
(abgegebene Stimmen)
1. WahlgangDietmar Woidke (SPD)Ja-Stimmen4753,4 %
Nein-Stimmen3742,0 %
Enthaltungen33,4 %
Ungültige Stimmen00,0 %
Nichtteilnahme11,1 %
Damit wurde Dietmar Woidke wieder zum Ministerpräsident des Landes Brandenburg gewählt.

Woidke erhielt damit drei Stimmen weniger als seine Koalition aus SPD, CDU und Grünen Abgeordnete hatte.

Kabinett

Amt bzw. Ressort[3][4]BildNameParteienStaatssekretärPartei
Ministerpräsident

Staatskanzlei

Dietmar WoidkeSPD
Erster stellvertretender Ministerpräsident
(bis 22. November 2024)
Alleiniger stellvertretender Ministerpräsident
(ab 22. November 2024)
Michael StübgenCDU
Minister des Innern und für KommunalesKlaus Kandt
(bis 9. Oktober 2020)
Markus Grünewald
(ab 10. November 2020)
Kommunales
parteilos
Uwe Schüler
Inneres (bis 27. Februar 2023)
CDU
Zweite stellvertretende MinisterpräsidentinUrsula Nonnemacher
(bis 22. November 2024)[5]
Bündnis 90/Die Grünen
Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und VerbraucherschutzAnna Heyer-Stuffer
(bis 4. Dezember 2022)
Antje Töpfer
(ab 5. Dezember 2022)
Bündnis 90/Die Grünen
Michael Ranft
(bis 3. Januar 2024)
parteilos
Thomas Götz
(ab 16. Januar 2024)
Bündnis 90/Die Grünen
Kathrin Schneider[6]

(ab 22. November 2024)

SPDThomas Götz
Antje Töpfer
Bündnis 90/Die Grünen
Ministerin der JustizSusanne HoffmannCDUChristiane LeiwesmeyerCDU
Ministerin der Finanzen und für EuropaKatrin LangeSPDFrank Stolper
Finanzen
parteilos
Jobst-Hinrich Ubbelohde
Europa
Minister für Infrastruktur und LandesplanungGuido Beermann
(bis 21. November 2023)
CDURainer Genilke
(bis 21. November 2023)
Uwe Schüler
(ab 22. November 2023)
CDU
Rainer Genilke
(ab 22. November 2023)
Minister für Wirtschaft, Arbeit und EnergieJörg SteinbachSPDHendrik FischerSPD
Minister(in) für Bildung, Jugend und Sport
(c) Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0
Britta Ernst
(bis 17. April 2023)
SPDInes Jesse
(bis 9. Januar 2022)
Steffen Freiberg
(10. Januar 2022 bis 10. Mai 2023)
Claudia Zinke
(ab 15. August 2023)
SPD
Steffen Freiberg
(ab 10. Mai 2023)
Minister für Landwirtschaft, Umwelt und KlimaschutzAxel Vogel
(bis 22. November 2024)[7][8]
Bündnis 90/Die GrünenSilvia Bender
(bis 7. Dezember 2021)
Anja Boudon
(ab 4. Januar 2022)
Bündnis 90/Die Grünen
Katrin Lange[9]

(ab 22. November 2024)

SPD
Ministerin für Wissenschaft, Forschung und KulturManja SchüleSPDTobias DünowSPD
Chefin der StaatskanzleiKathrin SchneiderSPDBenjamin Grimm

(bis Oktober 2024)

SPD
Jutta Jahns-Böhm
(bis 30. September 2022)
Friederike Haase
(ab 1. Oktober 2022)

Ausscheiden der Grünen aus der Koalition

Am 22. November 2024 entband Woidke (SPD) während einer laufenden Bundesratssitzung die stellvertretende Ministerpräsidentin und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) von ihren Ämtern.[10] Damit setzte Woidke ein einheitliches Abstimmungsverhalten Brandenburgs zur Anrufung des Vermittlungsausschusses bezüglich Karl Lauterbachs (SPD) initiierter Krankenhausreform durch. Nonnemacher hatte angekündigt, sich bei der Abstimmung enthalten zu wollen; somit wäre die Stimme Brandenburgs nicht gewertet worden.[11] Eine Mehrheit der Länder kam für die Anrufung des Vermittlungsausschusses im Bundesrat dennoch nicht zustande und Lauterbachs Gesetz konnte somit passieren.[12]

Später am 22. November 2024 bat der geschäftsführende Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) Ministerpräsident, ihn ebenfalls von der geschäftsführenden Wahrnehmung der Geschäfte zu entbinden. Damit waren keine grünen Minister im Kabinett mehr vertreten.[13][14]

Kritik an der Entlassung kam von den beiden Koalitionspartnern CDU und Grüne sowie von AfD und Linke. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) äußerte Bedauern zu Nonnemachers Entlassung.[15]

Das Kabinett Woidke war nach der Landtagswahl am 22. September 2024 geschäftsführend im Amt. Die Grünen schieden mit 4,1 % der Stimmen das erste Mal seit 2009 aus dem Landtag aus.

Einzelnachweise

  1. Berliner Morgenpost - Berlin: Kenia-Koalition in Brandenburg: Die wichtigsten Vereinbarungen im Koalitionsvertrag. 25. Oktober 2019, abgerufen am 5. November 2019 (deutsch).
  2. rbb24: Woidke als Brandenburgs Ministerpräsident wiedergewählt. In: rbb24.de. Rundfunk Berlin-Brandenburg, 20. November 2019, abgerufen am 20. November 2019.
  3. Brandenburgs neue Minister. Abgerufen am 17. November 2019.
  4. Neue Landesregierung unter Leitung von Ministerpräsident Woidke konstituiert. Abgerufen am 20. November 2019.
  5. Streit um Krankenhausreform: Brandenburger Gesundheitsministerin Nonnemacher entlassen auf rbb24.de, abgerufen am 22. November 2024.
  6. tagesschau.de: Brandenburger Gesundheitsministerin im Bundesrat entlassen. Abgerufen am 1. Dezember 2024.
  7. Konflikt in Brandenburg: Entlassung von Gesundheitsministerin – Grünenminister Vogel tritt zurück auf spiegel.de, abgerufen am 22. November 2024.
  8. Minister Axel Vogel reicht Rücktrittsersuchen ein. Abgerufen am 22. November 2024.
  9. Übergang in Brandenburg: Katrin Lange übernimmt Agrarministerium. Abgerufen am 1. Dezember 2024.
  10. Woidke entbindet Gesundheitsministerin Nonnemacher von ihren Amtsgeschäften und dankt für ihren engagierten Einsatz. Abgerufen am 23. November 2024.
  11. Brandenburgs Ministerpräsident entlässt Gesundheitsministerin während Bundesratssitzung. In: Welt.de. Abgerufen am 22. November 2024: „Woidke wolle verhindern, dass Nonnemacher sich in der Sitzung offiziell gegen die Anrufung des Vermittlungsausschusses ausspricht, berichtet das ARD-Hauptstadtstudio.“
  12. Gesetz endgültig beschlossen: Kein Vermittlungsausschuss: Bundesrat lässt Lauterbachs Klinikreform passieren. Abgerufen am 27. November 2024.
  13. Minister Axel Vogel reicht Rücktrittsersuchen ein. Abgerufen am 23. November 2024.
  14. Ergebnisse Landtagswahl in Land Brandenburg. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
  15. Woidke wird für Nonnemacher-Entlassung heftig kritisiert. 22. November 2024, abgerufen am 27. November 2024.

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