Kabinett Tillich I

Kabinett Tillich I
Sächsische Staatsregierung
Stanislaw Tillich
MinisterpräsidentStanislaw Tillich
Wahl2004
Legislaturperiode4.
Bildung18. Juni 2008
Ende30. September 2009
Dauer1 Jahr und 104 Tage
VorgängerKabinett Milbradt II
NachfolgerKabinett Tillich II
Zusammensetzung
Partei(en)CDU und SPD
Staatsminister9
Repräsentation
Landtag
68/124

Das Kabinett Tillich I bildete von 2008 bis 2009 die Staatsregierung des Freistaates Sachsen. Nachdem Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) am 27. Mai 2008 seinen Amtsverzicht erklärt hatte, wählte der Sächsische Landtag am Folgetag Stanislaw Tillich mit 66 von 121 abgegebenen Stimmen zu dessen Nachfolger. Auf den Kandidaten der NPD-Fraktion Johannes Müller entfielen elf Stimmen.[1]

Tillich gehörte der Sächsischen Staatsregierung seit 1999 an und amtierte zuletzt als Staatsminister der Finanzen. Wenige Tage zuvor hatte er Georg Milbradt bereits im Vorsitz der CDU Sachsen abgelöst.[2] Am 18. Juni 2008 stellte er die Mitglieder seiner Regierung dem Landtag vor.[3] Die Neubesetzung des Staatsministeriums für Soziales wurde verschoben: Da die bisherige Sozialministerin Helma Orosz (CDU) aussichtsreich im zweiten Wahlgang für das Amt der Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden kandidierte und ihr Ausscheiden aus der Regierung absehbar war, nahm sie das Ministeramt bis auf Weiteres geschäftsführend wahr. Am 8. August 2008 wurde schließlich Christine Clauß (CDU) zur neuen Staatsministerin für Soziales ernannt.[4]

Mit der erfolgten Regierungsbildung setzten CDU und SPD ihre nach der Landtagswahl 2004 beschlossene Koalition fort. Das Kabinett amtierte gemäß Artikel 68 Absatz 2 der Verfassung des Freistaats Sachsen ab dem Zusammentritt des 5. Sächsischen Landtags am 29. September 2009 geschäftsführend und wurde am nächsten Tag durch das neue, ebenfalls von Stanislaw Tillich gebildete „Kabinett Tillich II“ abgelöst. Die SPD schied damit aus der Regierung aus und wurde als kleinerer Koalitionspartner durch die erstarkte FDP ersetzt.

Mitglieder der Staatsregierung

Kabinett Tillich I – 18. Juni 2008 bis 30. September 2009
Amt[5]NamePartei
MinisterpräsidentStanislaw TillichCDU
Stellvertreter des MinisterpräsidentenThomas JurkSPD
Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit
Staatsminister des InnernAlbrecht ButtoloCDU
Staatsminister der FinanzenGeorg Unlandparteilos
Staatsminister der JustizGeert MackenrothCDU
Staatsminister für KultusRoland WöllerCDU
Staatsministerin für Wissenschaft und KunstEva-Maria StangeSPD
Staatsministerin für SozialesChristine Clauß (ab 8. August 2008)1CDU
Staatsminister für Umwelt und LandwirtschaftFrank KupferCDU
Chef der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und EuropaangelegenheitenJohannes BeermannCDU
1 
Bis 7. August 2008 mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt: Staatsministerin Helma Orosz (CDU).

Sächsische Staatsministerien und Staatssekretäre

Die Staatssekretäre sind die obersten Beamten des Freistaates Sachsen. Sie fungieren als Amtschefs der Staatsministerien und ständige Vertreter der Staatsminister.

Staatskanzlei und Staatsministerien[5]Staatssekretär
Sächsische StaatskanzleiErhard Weimann (ab 1. Juli 2008)
Bevollmächtigter für Bundes- und Europaangelegenheiten
Sächsisches Staatsministerium des InnernMichael Wilhelm (ab 1. Oktober 2008)
Sächsisches Staatsministerium der FinanzenWolfgang Voß
Sächsisches Staatsministerium der JustizGabriele Hauser
Sächsisches Staatsministerium für KultusHansjörg König
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und KunstKnut Nevermann
Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und ArbeitHartmut Mangold
Sächsisches Staatsministerium für SozialesAndrea Fischer
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftJürgen Staupe

Einzelnachweise

  1. Eröffnung; Wahl des Ministerpräsidenten; Vereidigung des Ministerpräsidenten. (PDF; 1,8 MB) In: Plenarprotokoll 4/107. Sächsischer Landtag, 28. Mai 2008, S. 8829–8832, abgerufen am 25. Juni 2017.
  2. Tillich zum neuen CDU-Vorsitzenden in Sachsen gewählt. (Nicht mehr online verfügbar.) Thomson Reuters (Markets) Deutschland GmbH, 24. Mai 2008, archiviert vom Original am 19. Juli 2018; abgerufen am 25. Juni 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.reuters.com
  3. Vorstellung der Mitglieder der Staatsregierung; Vereidigung der Mitglieder der Staatsregierung. (PDF; 1,7 MB) In: Plenarprotokoll 4/110. Sächsischer Landtag, 18. Juni 2008, S. 9067–9068, abgerufen am 25. Juni 2017.
  4. Vereidigung eines Mitglieds der Staatsregierung. (PDF; 2,3 MB) In: Plenarprotokoll 4/116. Sächsischer Landtag, 10. September 2008, S. 9497, abgerufen am 25. Juni 2017.
  5. a b Beschluss der Sächsischen Staatsregierung über die Abgrenzung der Geschäftsbereiche der Staatsministerien. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt 2008 Nr. 4. 18. Februar 2008, S. 232, ehemals im Original; abgerufen am 25. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.revosax.sachsen.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)

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Stanislaw Tillich (Ministerpräsident von Sachsen)