Kabinett Kohl IV

Kabinett Kohl IV
Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland
Helmut Kohl
BundeskanzlerHelmut Kohl
Wahl1990
Legislaturperiode12.
Ernannt durchBundespräsident Richard von Weizsäcker
Bildung18. Januar 1991
Ende17. November 1994
Dauer3 Jahre und 303 Tage
VorgängerKabinett Kohl III
NachfolgerKabinett Kohl V
Zusammensetzung
Partei(en)CDU/CSU, FDP
Minister19
Repräsentation
Deutscher Bundestag398/662 (60 %)




MehrheitHans-Ulrich Klose (SPD) ab 12. November 1991

Das Kabinett Kohl IV war die 16. Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland. Sie ging aus der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl nach der Wiedervereinigung hervor und umfasste – wie auch schon die vorherigen Kabinette – Mitglieder der CDU, CSU und FDP.

Abstimmung im Bundestag

Bonn, 17. Januar 1991 – Gesamtstimmenzahl 662 – absolute Mehrheit 332
WahlgangKandidatStimmenStimmenzahlAnteilKoalitionspartei(en)
1. WahlgangHelmut Kohl
(CDU)
Ja-Stimmen37857,0 %CDU/CSU, FDP
Nein-Stimmen25738,8 %
Enthaltungen91,4 %
Ungültig00,0 %
nicht abgegeben182,8 %
Damit wurde wieder Helmut Kohl zum Bundeskanzler gewählt.

Kabinett

Kabinett Kohl IV – 18. Januar 1991 bis 10. November 1994
(Bis zum 17. November 1994 mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
AmtFotoNameParteiParlamentarischer Staatssekretär
bzw. Staatsminister
Partei
Bundeskanzler
Helmut Kohl
(1930–2017)
CDU
Stellvertreter des Bundeskanzlers
Hans-Dietrich Genscher
(1927–2016)
bis 18. Mai 1992
FDP
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Jürgen W. Möllemann
(1945–2003)
bis 21. Januar 1993
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Klaus Kinkel
(1936–2019)
ab 21. Januar 1993
Auswärtiges
Hans-Dietrich Genscher
bis 18. Mai 1992
FDPHelmut Schäfer
Ursula Seiler-Albring
FDP
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Klaus Kinkel
ab 18. Mai 1992
Inneres
Wolfgang Schäuble
(1942–2023)
bis 26. November 1991
CDUHorst Waffenschmidt
Eduard Lintner
CDU
CSU
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Rudolf Seiters
(* 1937)
bis 7. Juli 1993
Manfred Kanther
(* 1939)
ab 7. Juli 1993
Justiz
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Klaus Kinkel
bis 18. Mai 1992
FDP (zunächst parteilos)Reinhard Göhner
bis 22. Januar 1993
Rainer Funke
CDU

FDP
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
(* 1951)
ab 18. Mai 1992
FDP
Finanzen
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Theodor Waigel
(* 1939)
CSUManfred Carstens
bis 22. Januar 1993
Jürgen Echternach

Joachim Grünewald
CDU
Wirtschaft
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Jürgen W. Möllemann
bis 21. Januar 1993
FDPKlaus Beckmann
bis 15. September 1992
Heinrich Leonhard Kolb

Erich Riedl
bis 22. Januar 1993
Reinhard Göhner

FDP


CSU

CDU
Günter Rexrodt
(1941–2004)
ab 21. Januar 1993
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
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Ignaz Kiechle
(1930–2003)
bis 21. Januar 1993
CSUGottfried Haschke
bis 22. Januar 1993
Wolfgang Gröbl

Georg Gallus
CDU

CSU

FDP
Jochen Borchert
(* 1940)
ab 21. Januar 1993
CDU
Arbeit und Sozialordnung
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Norbert Blüm
(1935–2020)
CDUHorst Günther

Horst Seehofer
bis 6. Mai 1992
Rudolf Kraus
CDU

CSU

CSU
Verteidigung
Gerhard Stoltenberg
(1928–2001)
bis 1. April 1992
CDUWilly Wimmer
bis 1. April 1992
Bernd Wilz
ab 8. April 1992
Ottfried Hennig
bis 1. April 1992
Ingrid Roitzsch
8. April 1992 bis 22. Januar 1993
Michaela Geiger
CDU

CDU

CDU

CDU

CSU
Volker Rühe
(* 1942)
ab 1. April 1992
Familie und Senioren
Hannelore Rönsch
(* 1942)
CDURoswitha VerhülsdonkCDU
Frauen und Jugend
Angela Merkel
(* 1954)
CDUPeter Hintze
bis 13. Mai 1992
Cornelia Yzer
CDU
Gesundheit
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Gerda Hasselfeldt
(* 1950)
bis 6. Mai 1992
CSUSabine Bergmann-PohlCDU
Horst Seehofer
(* 1949)
ab 6. Mai 1992
Verkehr
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Günther Krause
(* 1953)
bis 13. Mai 1993
CDUDieter Schulte
bis 22. Januar 1993
Manfred Carstens

Wolfgang Gröbl
bis 22. Januar 1993
Wilhelm Rawe
17. Dezember 1992 bis 22. Januar 1993
CDU

CDU

CSU

CDU
Matthias Wissmann
(* 1949)
ab 13. Mai 1993
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
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Klaus Töpfer
(1938–2024)
CDUBernd Schmidbauer
bis 18. Dezember 1991
Paul Laufs
18. Dezember 1991 bis 21. Januar 1993

Bertram Wieczorek
bis 31. Januar 1994
Ulrich Klinkert
ab 4. Februar 1994
CDU
Post und Telekommunikation
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Christian Schwarz-Schilling
(* 1930)
bis 17. Dezember 1992
CDUWilhelm Rawe
bis 17. Dezember 1992
Paul Laufs
ab 22. Januar 1993
CDU
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Wolfgang Bötsch
(1938–2017)
ab 22. Januar 1993
CSU
Raumordnung, Bauwesen und Städtebau
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Irmgard Schwaetzer
(* 1942)
FDPJürgen Echternach
bis 22. Januar 1993
Joachim Günther
CDU

FDP
Forschung und Technologie
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Heinz Riesenhuber
(* 1935)
bis 21. Januar 1993
CDUBernd NeumannCDU
Matthias Wissmann
bis 13. Mai 1993
Paul Krüger
(* 1950)
Bildung und Wissenschaft
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Rainer Ortleb
(* 1944)
bis 4. Februar 1994
FDPNorbert Lammert
Torsten Wolfgramm
bis 22. Januar 1993
CDU
FDP
Karl-Hans Laermann
(1929–2024)
ab 4. Februar 1994
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
ab 22. Januar 1993:
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
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Carl-Dieter Spranger
(* 1939)
CSU
Hans-Peter Repnik
Michaela Geiger
bis 21. Januar 1993
CDU
CSU
Besondere Aufgaben
Chef des Bundeskanzleramtes
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Rudolf Seiters
(* 1937)
bis 26. November 1991
CDULutz Stavenhagen
bis 2. Dezember 1991
Bernd Schmidbauer
ab 18. Dezember 1991

Anton Pfeifer
CDU
Friedrich Bohl
(* 1945)
ab 26. November 1991

Siehe auch: Liste der deutschen BundesministerListe der deutschen Bundesregierungen

Im Zuge der Wiedervereinigung verlor das Ministerium für innerdeutsche Beziehungen seine Daseinsberechtigung und wurde aufgelöst. Das bisherige Ministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit wurde dreigeteilt in die Ressorts Familie und Senioren, Frauen und Jugend und Gesundheit. Letzteres war bereits von 1961 bis 1969 ein eigenständiges Bundesministerium gewesen, wohingegen Familien- und Jugendfragen seit 1957 stets in einem Haus verblieben waren.

Zwei der fünf ehemaligen DDR-Bürger, die am Tag der Wiedervereinigung, dem 3. Oktober 1990, als Bundesminister für besondere Aufgaben ins Kabinett Kohl III berufen worden waren, wurden auch Teil des neuen Kabinettes: Günther Krause übernahm das Verkehrs-Ressort von Friedrich Zimmermann und Rainer Ortleb wurde neuer Bildung- und Wissenschaftsminister als Nachfolger von Jürgen Möllemann. Sabine Bergmann-Pohl wechselte als Parlamentarische Staatssekretärin ins Gesundheitsministerium. Mit der Ministerin für Frauen und Jugend, Angela Merkel, kam zudem ein drittes Kabinettsmitglied aus den neuen Ländern.

Am 26. November 1991 schied Wolfgang Schäuble aus der Bundesregierung aus, um den Vorsitz der Unions-Fraktion zu übernehmen. Sein Nachfolger als Innenminister wurde Rudolf Seiters, der das Amt des Bundesministers für besondere Aufgaben an Friedrich Bohl abgab.

Am 31. März 1992 trat Gerhard Stoltenberg nach umstrittenen Waffenlieferungen von seinem Amt als Verteidigungsminister zurück. Es rückte Volker Rühe auf.

Gesundheitsministerin Gerda Hasselfeldt legte ihr Amt nach Differenzen mit Helmut Kohl am 6. Mai 1992 nieder. Das Ressort übernahm Horst Seehofer.

Hans-Dietrich Genscher schied am 18. Mai 1992 auf eigenen Wunsch aus dem Kabinett aus. Zuvor hatte er 18 Jahre durchgängig als Außenminister fungiert und war insgesamt 23 Jahre Mitglied einer Bundesregierung. Sein Nachfolger als Außenminister wurde Klaus Kinkel, während Jürgen Möllemann das Amt des Vizekanzlers übernahm. Nachfolgerin von Klaus Kinkel im Justizministerium wurde Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.

Aus Protest gegen die Haltung der Bundesregierung im Bosnien-Krieg trat am 14. Dezember Christian Schwarz-Schilling als Post- und Telekommunikationsminister zurück. Günther Krause übernahm die Leitung kommissarisch und gab am 22. Januar 1993 an Wolfgang Bötsch weiter.

Am 21. Januar 1993 kam es erneut zu einer größeren Kabinettsumbildung. Vizekanzler Jürgen Möllemann musste im Zuge der sogenannten Briefbogenaffäre von seinen öffentlichen Ämtern zurücktreten, weswegen Klaus Kinkel fortan als Stellvertreters des Bundeskanzlers fungierte. Günter Rexrodt übernahm das Wirtschafts-Ressort. Zudem trat Landwirtschaftsminister Ignaz Kiechle aus gesundheitlichen Gründen zurück; er übergab an Jochen Borchert. Auch Heinz Riesenhuber schied aus dem Kabinett aus; als Minister für Forschung und Technologie folgte ihm Matthias Wissmann.

Infolge verschiedener Affären (u. a. der umstrittenen Vergabe von Lizenzen an Autobahnraststätten) musste Günther Krause am 6. Mai 1993 als Verkehrsminister zurücktreten. Die Leitung des Ministeriums übernahm Matthias Wissmann, der das Ministerium für Forschung und Technologie nach wenigen Monaten an Paul Krüger übergab.

Rudolf Seiters trat am 7. Juli 1993 als Innenminister zurück, nachdem infolge eines GSG-9-Einsatzes in Bad Kleinen, bei dem ein Beamter und der RAF-Terrorist Wolfgang Grams starben, Medienberichte ein schweres Fehlverhalten der Polizei suggerierten. Ihm folgte Manfred Kanther.

Aus gesundheitlichen Gründen trat Rainer Ortleb im Februar 1994 vom Amt des Bildungsministers zurück. Karl-Hans Laermann wurde sein Nachfolger.

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11.-13.9.1989
37. Bundesparteitag der CDU in der Bremer Stadthalle.
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Bonn, 7.12.1990

Im Info-Saal des Bundeskanzleramtes unterrichteten die Generalsekretäre Volker Rühe, CDU, Cornelia Schmalz-Jacobsen, FDP, und Dr. Wolfgang Bötsch, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe,

die Presse über den Verlauf der Koalitionsgespräche.
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11.-13.9.1989
37. Bundesparteitag der CDU in der Bremer Stadthalle.
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ADN-ZB Link-22.11.87-frs-BRD: Werner Felfe beim Bundesernährungsminister- Der Bundesernährungsminister Ignaz Kiechle (l.) empfing in München Werner Felfe (r.). Mitglied des Politbüos und Sekretär des ZK der SED. 2.v.r. der Leiter der Ständigen Vertretung der DDR in der BRD, Botschafter Ewald Moldt.
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Autor/Urheber: CDU, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Hannelore Rönsch CDU
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West German Foreign Minister Hans-Dietrich Genscher in the Oval Office, 21 November 1989.
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Bonn, 14.12.1990
In der ersten Sitzung des gesamtdeutschen Bundesrates in Bonn traf die Länderkammer die Entscheidung, die Beamtenbesoldung in den neuen Bundesländern für den Bereich der leitenden Beamten zu verbessern. Die neuen Bundesländer sollen ermächtigt werden, die im Einigungsvertrag vorgesehenen 35% eines entsprechenden westdeutschen Gehaltes durch einen nicht ruhegehaltsfähigen Zuschuß von 14% aufzustocken. Die Entscheidung des Bundesrates muß durch die Bundesregierung in Kraft gesetzt werden.
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Volker Rühe, elfter Bundesminister der Verteidigung vom 03.04.1992 - 28.10.1998. ©Bundeswehr/Modes
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13.06. - 15.06.1988
36. CDU-Bundesparteitag in der Rhein-Main-Halle in Wiesbaden
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12.2.1987

Pressekonferenz der Generalsekretäre der CDU, Dr. Heiner Geißler, und FDP, Dr. Helmut Hausmann, sowie des Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Theodor Waigel,
zu den Ergebnissen der zweiten Runde der Koalitionsverhandlungen (Wirtschafts- und Finanzpolitik, Sozial- und Familienpolitik)

- im Saal der Bundespressekonferenz
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Angela Merkel. 2004
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7./8.10.1986
34. Bundesparteitag der CDU in der Rheingoldhalle, Mainz (6.-8.10.1986).
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Jürgen Möllemann auf dem außerordentlichen FDP-Bundesparteitag 1983 in Freiburg
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7./8.10.1986
34. Bundesparteitag der CDU in der Rheingoldhalle, Mainz (6.-8.10.1986).
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Dr. Gerhard Stoltenberg, zehnter Bundesminister der Verteidigung vom 21. 4.1989 bis 31. 3.1992. ©Bundeswehr/Neuhaus-Fischer
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Oberbürgermeister Paul Krüger bei der Konferenz zum Bürgerdialog Demografischer Wandel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in der Stadthalle Neubrandenburg, November 2012