Kabinett Adenauer II

Kabinett Adenauer II
Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland
Konrad Adenauer
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F078072-0004 / Katherine Young / CC BY-SA 3.0 DE
BundeskanzlerKonrad Adenauer
Wahl1953
Legislaturperiode2.
Ernannt durchBundespräsident Theodor Heuss
Bildung20. Oktober 1953
Ende15. Oktober 1957
Dauer3 Jahre und 360 Tage
VorgängerKabinett Adenauer I
NachfolgerKabinett Adenauer III
Zusammensetzung
Partei(en)CDU, CSU, FDP, GB/BHE, DP
Repräsentation
Deutscher Bundestag
333/487
Berliner Abgeordnete
11/22

Das Kabinett Adenauer II war die vom 20. Oktober 1953 bis zum 15. Oktober 1957 amtierende deutsche Bundesregierung in der zweiten Legislaturperiode.

Bei der Bundestagswahl am 6. September 1953 hatte die CDU 45,2 Prozent der Stimmen und 249 der 509 Bundestagsmandate erhalten.

Abstimmung im Bundestag

Bonn, 9. Oktober 1953 – Gesamtstimmenzahl 487 – absolute Mehrheit 244
WahlgangKandidatStimmenStimmenzahlAnteilKoalitionspartei(en)
1. WahlgangKonrad Adenauer
(CDU)
Ja-Stimmen30562,6 %CDU, CSU, FDP, GB/BHE, DP
Nein-Stimmen14830,4 %
Enthaltungen142,9 %
Ungültig00 %
nicht abgegeben204,2 %
Damit wurde Konrad Adenauer wieder zum Bundeskanzler gewählt.

Minister

Kabinett Adenauer II – 20. Oktober 1953 bis 15. Oktober 1957
(Bis zum 29. Oktober 1957 mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
AmtFotoNamePartei
Bundeskanzler
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F078072-0004 / Katherine Young / CC BY-SA 3.0 DE
Konrad Adenauer
(1876–1967)
CDU
Stellvertreter des Bundeskanzlers
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-P001512 / CC-BY-SA 3.0
Franz Blücher
(1896–1959)
FDP
ab 26. Juni 1956 FVP
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Auswärtiges
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F078072-0004 / Katherine Young / CC BY-SA 3.0 DE
Konrad Adenauer
bis 6. Juni 1955
CDU
Heinrich von Brentano
(1904–1964)
ab 6. Juni 1955
Inneres
Gerhard Schröder
(1910–1989)
CDU
Justiz
Fritz Neumayer
(1884–1973)
bis 16. Oktober 1956
FDP
ab 26. Juni 1956 FVP
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F024640-0014 / Patzek, Renate / CC-BY-SA 3.0
Hans-Joachim von Merkatz
(1905–1982)
ab 16. Oktober 1956
DP
Finanzen
Fritz Schäffer
(1888–1967)
CSU
Wirtschaft
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Ludwig Erhard
(1897–1977)
parteilos[1]
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
(c) Bundesarchiv, Bild 146-1994-034-22A / CC-BY-SA 3.0
Heinrich Lübke
(1894–1972)
CDU
Arbeit
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-P003647 / CC-BY-SA 3.0
Anton Storch
(1892–1975)
CDU
Verteidigung
seit 7. Juni 1955
Theodor Blank
(1905–1972)
bis 16. Oktober 1956
CDU
Franz Josef Strauß
(1915–1988)
ab 16. Oktober 1956
CSU
Verkehr
Hans-Christoph Seebohm
(1903–1967)
DP
Post- und Fernmeldewesen
Hans Schuberth
(1897–1976)
bis 9. Dezember 1953
CSU
Siegfried Balke
(1902–1984)
ab 10. Dezember 1953
bis 16. Oktober 1956
(c) Bundesarchiv, Bild 146-2007-0100 / CC-BY-SA 3.0
Ernst Lemmer
(1898–1970)
ab 15. November 1956
CDU
Wohnungsbau
Victor-Emanuel Preusker
(1913–1991)
FDP
ab 26. Juni 1956 FVP
Angelegenheiten der Vertriebenen
ab 1. Februar 1954:
Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte
(c) Bundesarchiv, Bild 183-23645-0002 / CC-BY-SA 3.0
Theodor Oberländer
(1905–1998)
BHE
ab 20. März 1956 CDU
Gesamtdeutsche Fragen
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-P001516 / CC-BY-SA 3.0
Jakob Kaiser
(1888–1961)
CDU
Angelegenheiten des Bundesrates
Heinrich Hellwege
(1908–1991)
bis 26. Mai 1955
DP
Hans-Joachim von Merkatz
ab 8. Juni 1955
Atomfragen
seit 20. Oktober 1955
Franz Josef Strauß
bis 16. Oktober 1956
CSU
Siegfried Balke
ab 16. Oktober 1956
Familienfragen
(c) Bundesarchiv, Bild 146III-386 / CC-BY-SA 3.0
Franz-Josef Wuermeling
(1900–1986)
CDU
Besondere Aufgaben
Robert Tillmanns
(1896–1955)
verstorben am 12. November 1955
CDU
Waldemar Kraft
(1898–1977)
bis 16. Oktober 1956
BHE
ab 20. März 1956 CDU
Hermann Schäfer
(1892–1966)
bis 16. Oktober 1956
FDP
ab 26. Juni 1956 FVP
Franz Josef Strauß
bis 12. Oktober 1955
CSU

Mit dem Kabinett Adenauer II wurde erstmals ein Ministerium für Familienfragen eingerichtet. Ebenso gab es zum ersten Mal vier Minister für besondere Aufgaben. Darüber hinaus wurde das Ministerium für Angelegenheiten des Marshallplans in Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit umbenannt.

Bereits im Dezember 1953 schied Hans Schuberth als erster Minister aufgrund des konfessionellen Kabinetts-Proporz aus. Ihn ersetzte der evangelische Siegfried Balke als Post- und Fernmeldeminister.

1954 wurde das Ministerium für Angelegenheiten der Vertriebenen um die Begriffe Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte erweitert.

Heinrich Hellwege legte sein Amt als Bundesrats-Minister im Mai 1955 nieder, um zum niedersächsischen Ministerpräsidenten gewählt zu werden. Ersetzt wurde er von Hans-Joachim von Merkatz.

Im Zuge zunehmender außenpolitischer Eigenständigkeit der Bundesrepublik und dem NATO-Beitritt im Mai 1955 folgte die Neugründung eines Ministeriums für Verteidigung, das vom Leiter der Amt Blank genannten Vorgängerinstitution, Theodor Blank, übernommen wurde. Gleichzeitig übergab Konrad Adenauer die Zuständigkeit für Äußeres an den ersten Außenminister Heinrich von Brentano.

Auch das Ministerium für Atomfragen wurde 1955 neu geschaffen. Erster Leiter wurde Franz-Josef Strauß. Weil einen Monat später Robert Tillmanns starb, gab es nun nur noch zwei Minister für besondere Aufgaben.

Im Oktober 1956 kam es zu einer weiteren größeren Kabinettsumbildung. Franz-Josef Strauß übernahm das Verteidigungs-Ressort von Theodor Blank. Sein Nachfolger als Atomfragen-Minister wurde Siegfried Balke; das von ihm geleitete Post- und Fernmeldeministerium bekam mit Ernst Lemmer den dritten Minister in dieser Legislaturperiode. Zudem musste Fritz Neumeyer das Justiz-Ministerium an Hans-Joachim Merkatz abgeben, der bereits das Bundesrats-Ministerium übernommen hatte. Zudem wurden die letzten zwei Bundesminister für besondere Aufgaben von ihrem Amt entbunden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Parteiloser Bundeskanzler auf Welt.de (abgerufen am 1. Januar 2010)

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Portraitfoto Heinrich Lübkes, Bundespräsident 1959 – 1969, aus dem Jahr 1959. Lübke wurde am 1. Juli 1959 zum Bundespräsidenten gewählt, seine Amtszeit begann am 13. September.
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Empfang der LaVertr. Niedersachsen anl. Geburtstag von Frau Min. Maria Meyer-Sevenich
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Dr. Gerhard Schröder, vierter Bundesminister der Verteidigung vom 01.12.1966 bis 21.9.1969. ©Bundeswehr/Archiv
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Konrad Adenauer

27.4.1988 (Repro) Porträt von Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer vom 23.6.1952

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Abgebildete Personen:

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Bundesadler
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Theodor Blank, erster Bundesminister der Verteidigung vom 07.06.1955 bis 16.10.1956. ©Bundeswehr/Archiv
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Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, 1949-1957
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Franz Blücher
Bundesminister für Angelegenheiten des Marshallplanes, 1949-1953
Bundesarchiv B 145 Bild-P001516, Jakob Kaiser.jpg
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-P001516 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Jakob Kaiser, Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, 1949-1957
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Theodor Oberländer

de:Theodor Oberländer, CDU Bundestagsabgeordneter, Vorsitzender des Landesverbandes "Oder-Neiße" der CDU, von 1953 bis 1960 "Vertriebenenminister". Er wurde in einem öffentlichen Prozess vor dem Obersten Gericht der DDR im Jahre 1960 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Abwesenheit zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Oberländer gehörte zu den Initiatoren und Organisatoren des fingierten Überfalls 1939 auf den Sender Gleiwitz. In Lwow wurden von seinem Sonderbataillon "Nachtigall" schätzungsweise 3000 bis 5000 Menschen ermordet. Auch in anderen Städten wurden von dieser Truppe furchtbare Massaker angerichtet. 4.3.1952

[Theodor Oberländer, Porträt]

Abgebildete Personen:

  • Oberländer, Theodor Prof. Dr.: MdB, CDU, Vertriebenenminister, Reichsführer Bund Deutscher Osten, Bundesrepublik Deutschland