Kabelverzweiger
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Der Kabelverzweiger (KVz) ist ein incl. Sockel etwa 1,40 Meter hoher passiver Schaltschrank zur Kabelverteilung der Leitungen innerhalb eines Fernsprech-Ortsnetzes, der Hauptkabel mit Verzweigungskabeln verbindet.
Hintergründe
Der Kabelverzweiger steht meist im Gehwegbereich am Straßenrand, ist mit dem Hauptverteiler der Ortsvermittlungsstelle über das Hauptkabel verbunden und trägt die Verzweigungskabel, durch welche die umliegenden Häuser an das Telefonnetz angeschlossen sind. Die Deutsche Telekom besitzt ca. 330.000 Kabelverzweiger, davon sind ca. 8.200 von Wettbewerbern erschlossen (Stand 2014).[1] Diese sind derzeit meist über Hauptkabel aus Kupfer-Doppeladern mit dem nächsten Hauptverteiler verbunden. Im Zuge des Ausbaus der Datenübertragungsrate im Zugangsnetz werden Kabelverzweiger zunehmend auch direkt über Glasfaserkabel an die Hauptverteiler angeschlossen.[2]
- Geöffneter, unübersichtlicher Kabelverzweiger in London
- Geöffneter Kabelverzweiger der Telekom mit Techniker
- Hauptkabel und Verzweigungskabel mit 2000, 100 und 6 Doppeladern.
- Struktur des Zugangsnetzes
- Um 1920: Historischer Kabelverzweiger in Hannover nach Art der Falke-Uhren
- (c) Berthold Werner, CC BY-SA 3.0Kabelverzweiger (MFG 15) der Deutschen Telekom mit Werbeaufdruck, 2019
Je nach Bedarf werden im Kabelverzweiger die einzelnen Kabeladern der Haupt- und Verzweigungskabel über Schaltdrähte miteinander verbunden („rangiert“). Derzeit werden jedoch Lösungsansätze entwickelt, um das manuelle Rangieren mit Hilfe von ferngesteuerten Schaltmatrizen zu automatisieren.
Der Einsatz von Kabelverzweigern ist nicht auf das öffentliche Telefonnetz beschränkt; auch in weitläufigen Firmengeländen (z. B. in Kalkwerken oder Stadien) werden Kabelverzweiger verwendet.
Bauweise
Rechts: „KVz-Gehäuse 59“
Wird in den Kabelverzweigergehäusen aktive Technik eingebaut (z. B. Verstärker des Breitbandnetzes), so kann dies wegen der geschlossenen Bauweise zu Wärmeproblemen führen. Abhilfe schaffen in diesem Fall Sockel mit Lüftungsschlitzen bzw. ein passives Klimadach, welche die Wärme der aktiven Netztechnik ableiten.
Outdoor-DSLAM
Rechts: Multifunktionsgehäuse MFG 18
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/06/KVZ_-_DSLAM_Cuxhaven.jpg/220px-KVZ_-_DSLAM_Cuxhaven.jpg)
Ortschaften, in denen kein DSL oder nur sehr niedrige DSL-Datenübertragungsraten möglich sind, werden bei genügender Nachfrage mittels Outdoor-DSLAM ausgestattet. Dazu ist es erforderlich, diese Standorte mit Glasfaserkabeln anzubinden, die meist neu verlegt werden müssen. Die Outdoor-DSLAM sind kleiner als die Indoor-Varianten, nutzen allerdings die gleichen Anschlussmodule (Linecards).
Welche DSLAM-Variante verwendet wird, wird nach Ausbau des Ortsnetzes entschieden.
Die Deutsche Telekom baut momentan Kabelverzweiger aus, indem ein größerer Schaltschrank über oder auch neben den (bzw. in die Nähe des) KVz gesetzt wird, um einen Outdoor-DSLAM installieren zu können, der über Glasfaser mit der Ortsvermittlungsstelle verbunden ist. Diese werden auch als Multifunktionsgehäuse (MFG) bezeichnet. Damit wird es möglich, Teilnehmer mit VDSL-Anschlüssen zu versorgen, die eine Datenübertragungsrate von 50 Mbit/s und mehr haben können (es werden Anschlüsse bis 250 Mbit/s vermarktet). Die VDSL-Umsetzung wird dabei im KVz installiert. Für OPAL-Ausbaugebiete gibt es spezielle Outdoor-DSLAM, da die OPAL-Geräte zwar mittels Glasfaser an die Vermittlungsstelle angebunden sind, diese jedoch nur den Frequenzbereich bis ~120 kHz (ISDN-Bandbreite) ins Glasnetz übertragen. Über diese Technik können auch Gebiete, die über eine OPAL-Leitung ans Netz angebunden sind, mit DSL versorgt werden. Dafür werden ebenfalls Outdoor-DSLAMs installiert und die Kabelverzweiger damit nachgerüstet.
In einigen Bereichen wird der DSLAM die analogen Signale der Telefongespräche in VoIP umwandeln, so dass die Anschaltung an eine Vermittlungsstelle eingespart werden kann. Deren Aufgabe übernimmt dann der DSLAM und die ihm nachgeschaltete Technik für das Routing der IP-Pakete.
Trivia
- Mit einem Prüfhandapparat für Entstörer können Techniker an einem Kabelverzweiger Ferngespräche führen.
- Oft mit Kabelverzweigerkästen verwechselt werden aufgrund ihrer Ähnlichkeit die Postablage- oder Depotkästen der Deutsche Post AG.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vectoring: Schub für den Breitbandausbau in Deutschland. Abgerufen am 28. Februar 2020.
- ↑ ftd.de ( vom 17. November 2007 im Internet Archive)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Kabelverzweiger (links), Multifunktionsgehäuse mit Outdoor-DSLAM (rechts)
Autor/Urheber: Stefan Müller, Lizenz: GPL
Telefon Hauptkabel (2000 DA), Verzweigungskabel (100 DA) und Installationskabel (6 DA)
Autor/Urheber: Uweschwoebel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Struktur des deutschen Kupferkabelnetzes.
Autor/Urheber: Everaldo Coelho (YellowIcon);, Lizenz: LGPL
Ein Icon aus dem Crystal Project-Thema;
Autor/Urheber: User:Mattes, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Techniker an einem Kabelverzweiger der Deutschen Telekom AG
„Kabelverzweiger und Postfahrrad“
lautet der Untertitel dieser nachbearbeiteten Aufnahme eines anonymen Fotografen aus der Zeit der 1920er Jahre. Die beiden Objekte im Vordergrund stehen an der - damaligen - Schmiedestraße (heute: Am Marstall) Ecke Schillerstraße, der Blick geht in Richtung Kanalstraße, an deren Ecke das im Jugendstil errichtete Kaufhaus von Ernst Zeyn zu sehen ist. Während das Fahrrad für die Reifen des Continental-Konkurrenten Dunlop wirbt, hält der Kabelverzweiger nach Art der Falke-Uhren großformatigen Werbeflächen vor, hier zu erkennen als
daneben eine groflächige Werbung für die Druckerei Fiedeler & Bayer. Als Namensgebung für den - damalige n - Platz am Steintor wurde verschiedentlich Schillerplatz vorgeschlagen. Das Bild wurde im im "Hannoverheft" der Zeitschrift Die Reklame. Zeitschrift des Verbandes Deutscher Reklamefachleute e.V. Fachblatt für das gesamte Werbewesen, 16. Jahrgang, Heft 162 abgedruckt ...„Bruno Hoppe's Strickjacken
...
Eigenes Fabrikat
Artilleristr. 25“
(c) Uweschwoebel, CC BY-SA 3.0
Links ein KVz-Gehäuse mit eingebautem Breitbandkabelverstärker (Lüftungsschlitze im Sockel), rechts ein KVz-Gehäuse alter Bauart (KVz-Gehäuse 59)
(c) Berthold Werner, CC BY-SA 3.0
Trier Domänenstraße Kabelverzweiger Telekom