KZ Soluch

Lage von Sūluq in Libyen
Hinrichtung von Umar al-Muchtar in Soluch, 1931

Das KZ Soluch bei dem libyschen Ort Sūluq war ein italienisches Konzentrationslager des faschistischen Italien. Es wurde im Oktober 1930 gegründet, um wie weitere Lager die während des Zweiten Italienisch-Libyschen Krieg unterworfenen und deportierten Bevölkerungsteile zu internieren und dadurch den aufständischen Sanusiya der Cyrenaika unter ihrem Anführer Umar al-Muchtar mit einer genozidalen Kriegführung die Basis zu entziehen.[1] In dem Lager waren etwa 20.000 Menschen interniert und es starben etwa 5.500 an den Folgen der schlechten Versorgung, der Folter, der schlechten hygienischen Bedingungen oder durch Exekutionen. Die Bewachungsmannschaft des Lagers bestand aus Esercito, Carabinieri, eritreischen Askari und indigenen Zaptie.[2]

Der Anführer der Aufständischen, Omar Mukhtar, wurde 1931 gefangen genommen, zum Tode verurteilt und im Konzentrationslager Soluch vor 20.000 Libyern erhängt.[3]

Literatur

  • Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus – Der Mythos von den anständigen Italienern. Erschienen in: Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hrsg.: Irmtrud Wojak und Susanne Meinl, Campus 2004, ISBN 3-593-37282-7, S. 193 ff.
  • Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923-1933. Erschienen in: Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hrsg.: Irmtrud Wojak und Susanne Meinl, Campus 2004, ISBN 3-593-37282-7, S. 203 ff.
  • Gustavo Ottolenghi: Gli Italiani e il colonialismo. I campi di detenzione italiani in Africa. Sugarco 1997, ISBN 978-8871983974, (nicht eingesehen).

Weblinks

Siehe auch

  • Italienische Konzentrationslager in Libyen (1930–1933)

Einzelnachweise

  1. Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923-1933. S. 218 f.
  2. Campo di Concentramento Soluch auf I Campi Fascisti, abgerufen 21. März 2017
  3. De Boca: Faschismus und Kolonialismus - Der Mythos von den anständigen Italienern. S. 201

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