K.B.Sts.B. Blatt 401

Kesselwagen nach Blatt 401
Nummerierung:502 000 bis 503 357
(nicht alle Nummern)
Anzahl:45
Baujahr(e):1866 bis 1912
Gattung:Kesselwagen
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer:8.244 mm
Länge:5.014 mm
Höhe:3.212 mm
Breite:2.496 mm
Fester Radstand:3.650 mm
Leermasse:7,0 – 11,8 t
Dienstmasse:10,0 – 15,0 t
Raddurchmesser:gemäß Radtyp
Bremse:siehe Angaben in der Liste
Kupplungstyp:Doppelhakenkupplung nach VDEV
Fußbodenhöhe:1.157 mm
Ladelänge:4.670 mm
Ladebreite:2.432 mm
Laderaum:12,0 m³

Der K.Bay.Sts.B. Blatt 401 ist ein Bayerischer Güterwagen. Dabei handelt es sich um einen zweiachsigen Kesselwagen nach dem Musterblatt 401 für die Bayerischen Staatseisenbahnen gemäß Wagenstandsverzeichnis von 1913. Die Wagen wurden entweder als vermietete bahneigene oder als reine Privatwagen eingesetzt.

Beschaffung

Gemäß den von Hermann Andersen 1923 in seiner Abhandlung über Privatgüterwagen bei Deutschen Eisenbahnen ermittelten Daten waren bei den K.Bay.Sts.B. im Jahr 1915 insgesamt ca. 336 Kesselwagen eingestellt. Darunter befanden sich auch die in den Jahren zwischen 1886 und 1912 gebauten Wagen für den Transport von Gaswasser, Spiritus oder Teer nach Blatt-Nr. 401 (gemäß WV von 1913).

Verbleib

Als Spezialwagen kam diese Bauart sowohl zur Reichsbahn als auch noch zur Bundesbahn. Die endgültige Ausmusterung erfolgte wohl in den 1960er Jahren.

Konstruktive Merkmale

Untergestell

Das Untergestell der Wagen bei der Beschaffungsserie aus 1886 bis 1888 war noch aus einer Kombination von Profileisen und Holz aufgebaut. Die äußeren Längsträger sowie alle inneren Quer- und Diagonalprofile waren aus Eisen, die Pufferträger oder "Kopfstücke" aus Holz. Diese Wagen waren Umbauten auf der Basis von ehemals 1866 gelieferten offenen Güterwagen. Das Untergestell der übrigen Liefervarianten war dann komplett aus Profileisen aufgebaut. Die äußeren Längsträger hatten ein Doppel-T-Profil und eine Höhe von 235 mm. Die inneren Längsträger, die Querträger und auch die Pufferbohlen waren aus U-Profilen. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitsbügel nach VDEV Norm. Die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 612 mm. Die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.

Laufwerk

Die Wagen hatten aus Flacheisen geschmiedete Fachwerk-Achshalter der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern bayerischer Bauform. Die Räder hatten je nach Gewichtsklasse/Ladevolumen Speichenradkörper der Bauarten 24, 38 oder 39. Die Federung war jeweils angepasst an die Gewichtsklasse und bestand entweder aus 8 Blättern mit 1.130 mm langen Tragfedern mit einem Querschnitt von 76 × 13 mm, oder aus 8 Blättern mit 1.135 mm langen Tragfedern mit einem Querschnitt von 96 × 13 mm bzw. 10 Blättern mit 1.000 mm langen Tragfedern mit einem Querschnitt von 96 × 13 mm.

Wagenkasten / Aufbau

An beiden Enden des Untergestells waren Plattformen. Auf einer Seite war ein Pumpenhaus aufgebaut, welches dazu diente, mittels einer Handpumpe auf Bahnhöfen ohne spezielle Infrastruktur das jeweilige Ladegut aufnehmen zu können. Zusätzlich befanden sich dort auch die Entleerungsstutzen. Bei den gebremsten Wagen war auf der Gegenseite entweder eine Handspindelhandbremse angebracht oder ein Bremserhaus in bayerischer Bauart.

Zwischen den Plattformen war der Bassin-Kessel auf hölzernen Querträgern gelagert. Auf Grund seiner Bauweise mit leicht gewölbtem Boden war er gegen Querkräfte gesichert. In Längsrichtung wurden die Kessel mit auf dem Untergestell verankerten Winkeln gesichert. Auf dem Kesselscheitel befand sich eine mit Deckel gesicherte Öffnung, die sowohl als Mannloch für die Reinigung dienen konnte als auch als Ladeöffnung.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

Wagennummern

Die Daten sind den diversen Wagenpark-Verzeichnissen der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, so wie im Literaturverzeichnis aufgelistet, entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen, Wagennummern Einsteller
je Epoche
Fahrwerk / Abmessungen / Lademaße / Zusatzinfo
(siehe jeweilige Legende)
Bau-
jahr
Her-
steller
An-
zahl
ab
1876
ab
1894
ab
1902
ab
1907
DR
(ab 1923)
Ausge-
mustert
EinstellerAnz.
Achs.
Rad-
stand
LüPHöhe
SOK
Unt.
Gest.
LA.Brem-
sen
Lade-
gut
Ge-
wicht
Lade
Vol.
Bemerkungen
vermietete, bahneigene Kesselwagen (Bassinwagen) für den Transport von Gaswasser, Spiritus oder Teer
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
213
1891
[P]
287
1897
[P]
349
1903
[P]
401
1913
[P]


[P]
(mm)(mm)(mm)(siehe Legende)(to)(m³)mit Pumpenhaus und einem genieteten Kessel ausgestattet
1887/88
[Anm. 1]
MAN2502 000502 00023.6508.2243.212ETE10,510,9
502 001502 001Pl10,58,5
privateigene Kesselwagen (Bassinwagen) für den Transport von Gaswasser, Spiritus oder Teer
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
213
1891
[P]
287
1897
[P]
349
1903
[P]
401
1913
[P]


[P]
(mm)(mm)(mm)(siehe Legende)(to)(m³)mit Pumpenhaus und einem genieteten Kessel ausgestattet
18822502 002502 00223.6508.2243.212ETE11,912,1
502 003502 003
18901502 005502 00523.7008.2243.212ETE10,010,0
18911502 007502 00723.3908.2243.212EBrh.TE10,09,0
18921502 008502 00823.4008.2243.212EBrh.TE10,09,0
18951502 009<191324.0008.2243.212ETE10,010,3
1502 010502 01024.0008.2243.212EBrh.TE10,010,3
18962502 011502 01124.0008.2243.212EBrh.TE15,015,0
502 012502 012
18971502 013502 01324.0008.2243.212EBrh.TE9,09,3
18871502 015502 01523.1008.2243.212EBrh.TE10,09,0
1886287 051502 016502 016Gasbeleuchtungsgesellschaft München23.6508.2243.212EGW10,010,32
87 052502 017502 017Brh.
1888523 30087 101502 039502 039Ritter v. Maffei'sche Güterverwaltung, München23.6508.2243.212ESP10,512,19
23 31087 102502 040502 04010,512,25
1889
1890
23 85587 104502 042502 042A. Riemerschmid, München10,512,5
23 97587 105502 043<1913J.J. Tipp & Cie. Spritfabrik, München10,59,0Wagen hat zwei gleich große Kessel
189025 04587 106502 044502 044G.C. Krausser, Nürnberg10,512,0
1897/82502 068502 06824.0008.2243.212EBrh.TE10,09,7
502 077502 077
18981502 079502 07923,5008.2243.212EBrh.TE15,013,5
18963502 080502 08024.0008.2243.212EBrh.TE15,014,5
502 081502 081
502 092502 092
1898/94502 093502 09324.0008.2243.212EBrh.TE15,014,5
502 098502 0983,50015,014,0
502 099502 0994.000Brh15,014,5
502 100502 100
19002502 103502 10324.0008.2243.212EBrh.TE15,015,0
502 104502 104
19011502 115502 11523,5008.2243.212EBrh.TE15,013,5
19061502 159502 15924,1008.2243.212EBrh.?15,015,75
19123502 226502 22623.9008.2243.212EPl?15,012,7
502 229502 2293.60019,5
502 230502 230
19121502 300502 30024.0008.2243.212EPl?15,013,5
Ergänzung Nr. 44 zum Wagenverzeichnis von 1913; Wagenzugänge
18824503 347503 34723.5008.2243.212Eohne
Fbr
?10,513,6
503 348503 348?
503 356503 3563.100Rang-
gier
?9,2
503 350503 3503.500?9,15
Ergänzung Nr. 45 zum Wagenverzeichnis von 1913; Wagenzugänge
19053503 345503 34523.1008.2243.212E?15,015,2
1882503 349503 3493.100?14,0
503 351503 351?

Anmerkungen / Hinweise

  1. Datum des Umbaus aus ehemaligen O-Wagen des Jahres 1866

Literatur

  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 1. April 1888. 1888.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 1. Juni 1891. 1891.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897. 1897.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1903. 1903.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.
  • Verzeichnis der Spezialwagen der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1894. 1894.
  • Stefan Carstens: Güterwagen, Band 7, Kesselwagen für brennbare Flüssigkeiten. 1. Auflage. Verlagsgruppe Bahn, Nürnberg 2014, ISBN 978-3-89610-630-8.

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