Kŭmsŏng-Traktorenwerk

Kŭmsŏng General Tractor Factory
RechtsformStaatsunternehmen
Gründungvor 1945
SitzKorea Nord Kŭmsŏng
BrancheLandtechnik
Stand: 28. Juni 2016

Die Kŭmsŏng General Tractor Factory oder vereinfacht Kŭmsŏng-Traktorenwerk ist ein Unternehmen in der Stadt Kŭmsŏng. Neben Traktoren wird auch weitere Landtechnik (Pflanzmaschinen, Mähdrescher usw.) für die Landwirtschaft in Nordkorea produziert.[1][2][3] Es ist dem Ministerium für Metall- und Maschinenbauindustrie unterstellt. Das Werk liegt im Landkreis Kangsŏ-gun (Provinz P’yŏngan-namdo).

Geschichte

Der Rechtsvorgänger war ein japanisches Unternehmen, welches hier vor 1945 unter dem Namen Asahi firmierte und diverse Produkte aus Leichtmetall herstellte. Ab 1946 wandte man sich der chemischen Industrie zu und produzierte aus Natriumchlorid u. a. Natronlauge und Bleichmittel. Nach dem Koreakrieg firmierte man unter diversen Bezeichnungen, ab da wurde auch Landtechnik produziert. Seit 1956 lautete die Unternehmensbezeichnung Pyongyang Farm Machine Factory, der Bau von Traktoren wurde dann wohl im November 1958 aufgenommen. Von 1973 an lautete der Name Kumsong Tractor Factory, ab 1985 erhielt es den Namen Kŭmsŏng General Tractor Factory.[4]

Seither etablierten die Werke sich zum landesweit größten Produzenten von Traktoren. Das wichtigste Erzeugnis ist der Traktor Ch’ŏllima-2000. Jährlich können bis zu 30.000 Fahrzeuge produziert werden. Laut dem Korea-Experten Joseph S. Bermudez[5] werden für die Koreanische Volksarmee Raketenstartrampen ("TEL") für Marschflugkörper gefertigt.[6] Kim Jong-il besuchte im Rahmen seiner typischen Inspektionen die Fabrikanlagen im Januar 2009.

Auf einer Messe, die im Mai 2016 stattfand, wurde ein neues Fahrzeug vorgestellt. Kim Jong-un bezeichnete den neuen Traktor als großen Erfolg der Traktorenwerke.[7]

Am 7. Dezember 2017 fand auf dem Kim-Il-sung-Platz in Pjöngjang eine Zeremonie zur Einführung neuer Fahrzeugmodelle, darunter der Traktor Chollima-804, statt.[8] Die Leistung des Allrad-Schleppers wird mit 80 PS angegeben.[9]

Commons: Tractors in North Korea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hy-Sang Lee: North Korea: A Strange Socialist Fortress. Greenwood Publishing Group, 2001, ISBN 978-0-275-96917-2, S. 91 (google.com [abgerufen am 1. Oktober 2015]).
  2. Kumsong tractor. In: Flickr – Photo Sharing! Abgerufen am 1. Oktober 2015.
  3. Kumsong tractor. In: Flickr – Photo Sharing! Abgerufen am 1. Oktober 2015.
  4. Rainer Dormels: Nampo – Hafen von Pyongyang – zweitgrößte Stadt der DVR Korea. (PDF) In: koreanologie.univie.ac.at. Universität Wien, Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Ostasienwissenschaften, Koreanologie, 2014, S. 8, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Juni 2016; abgerufen am 13. August 2023.
  5. - About. In: www.kpajournal.com. Abgerufen am 1. Oktober 2015.
  6. Kum Song Tractor Factory | NTI. Abgerufen am 1. Oktober 2015.
  7. Kim Jong Un Visits Machinery and Equipment Exhibition. In: North Korea Leadership Watch. 14. Mai 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Oktober 2016; abgerufen am 28. Juni 2016.
  8. New-type Tractors, Trucks on Display before Being Sent to Agricultural Front. In: Rodong Sinmun. 9. Dezember 2017, abgerufen am 13. August 2023.
  9. Kim Jong Un Visits Kumsong Tractor Factory. In: KCNA. 15. November 2017, abgerufen am 10. Dezember 2017.

Koordinaten: 38° 54′ 44″ N, 125° 32′ 3″ O

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