Kœstlach

Kœstlach
Kœstlach (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Haut-Rhin (68)
ArrondissementAltkirch
KantonAltkirch
GemeindeverbandSundgau
Koordinaten47° 30′ N, 7° 16′ O
Höhe423–650 m
Fläche8,23 km²
Einwohner504 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte61 Einw./km²
Postleitzahl68480
INSEE-Code
Websitehttp://www.koestlach.fr/

Rathaus Kœstlach

Kœstlach (deutsch Köstlach, elsässisch Chäschli) ist eine französische Gemeinde mit 504 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Kanton Altkirch und zum Kommunalverband Sundgau.

Geografie

Kœstlach liegt im Sundgau in der Nähe der Grenze zur Schweiz, am Rand des Jura, im sogenannten Jura alsacien, nördlich des Burgerwalds. Kœstlach liegt etwa 37 Kilometer südöstlich von Belfort, etwa 26 Kilometer südwestlich von Basel, 15 Kilometer nordwestlich von Delémont[1] und 3 Kilometer nordwestlich von Ferrette zwischen den Nachbargemeinden Mœrnach im Westen und Vieux-Ferrette im Osten. Das Gemeindegebiet ist 823 Hektar groß.

Geschichte

Das Dorf war schon in gallo-römischer Zeit (52 v. Chr. bis 486) besiedelt, wie die Ruinen von römischen Thermen und andere archäologische Funde beweisen. Die Thermen lagen an der Römerstraße von Augusta Raurica (Augst) nach Pruntrut. Die Pfarrei von Köstlach wurde 1144 erstmals urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde die Ortschaft gebrandschatzt. Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte Köstlach als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Altkirch im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr191019621968197519821990199920062017
Einwohner408[2]318352344358393417497506

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche Saint-Léger (St. Leodegar) wurde im 12. Jahrhundert erbaut und wegen eines Brands im Dreißigjährigen Krieg zwischen 1668 und 1745 erneuert. Teile der ursprünglichen romanischen Kirche blieben erhalten, dazu gehört der Glockenturm und Teile des Gewölbes im Chor. Namenspatron der Kirche ist Leodegar von Autun. 1748 wurde die Kirche vom Fürstbischof von Basel neu geweiht. Der Hauptaltar der Kirche stammt aus dem Kloster Lützel, auf ihm stehen mehrere Statuen und Reliquiare und ein Gemälde von Jean-Jacques Bulffer (1744–1819), das Leodegar von Autun darstellt. Der linke Seitenaltar ist der Jungfrau Maria geweiht, der rechte Seitenaltar ist Blasius von Sebaste geweiht. Die Orgel wurde 1838 von Valentin Rinckenbach anstelle einer älteren Orgel eingebaut und 1981 repariert. Die ältere Orgel wurde an die Gemeinde Zaessingue verkauft.

Die Ruinen der römischen Thermen im lieu-dit (Ort, der genannt wird …) Burglegarten wurden 1907 als Monument historique (historisches Denkmal) klassifiziert. Sie befinden sich im Privatbesitz. Die Villa, zu der die Thermen gehörten, wurde im 2. Jahrhundert erbaut und im 4. Jahrhundert verlassen. Steine aus ihren Mauern wurden zum Bau anderer Gebäude der Ortschaft verwendet und schließlich wurde anstelle der Thermen ein Friedhof der Merowinger eingerichtet.

Die Kapelle Unserer Lieben Frau der Schmerzen (Chapelle Notre-Dame-des-Douleurs) aus dem Jahr 1883 wurde an der Stelle einer der ältesten Wallfahrtskirchen im Sundgau errichtet.

St. Leodegar, Südseite
St. Leodegar, Westseite
Kapelle Notre-Dame-des-Douleurs
Reste der römischen Thermen

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Band 1. Flohic Editions, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 408–411.

Weblinks

Commons: Kœstlach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kœstlach. In: Base Mémoire des Ministère de la Culture (französisch)

Einzelnachweise

  1. Kœstlach. annuaire-mairie.fr (französisch); abgerufen am 4. März 2010
  2. Kreis Altkirch. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900

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Rathaus der Gemeinde Kœstlach
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Ruinen einer römischen Villa in Kœstlach
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Kapelle Unserer Lieben Frau der Schmerzen in Kœstlach
Kœstlach, Eglise Saint-Léger 1.jpg
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Westseite der Kirche St. Leodegar in Kœstlach
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Südseite der Kirche St. Leodegar in Kœstlach