Kırklareli

Kırklareli
Wappen fehlt
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Kırklareli (Türkei)

Stadtzentrum
Basisdaten
Provinz (il):Kırklareli
Koordinaten:41° 44′ N, 27° 14′ O
Höhe:203 m
Einwohner:79.884[1] (2020)
Telefonvorwahl:(+90) 288
Postleitzahl:39 000
Kfz-Kennzeichen:39
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021)
Gliederung:13 Mahalle
Bürgermeister:Mehmet Siyam Kesimoğlu (CHP)
Postanschrift:Karacaibrahim Mahallesi
Karakol Sk. No:2
39000 Kırklareli
Website:
Landkreis Kırklareli
Einwohner:101.451[1] (2020)
Fläche:1.623 km²
Bevölkerungsdichte:63 Einwohner je km²
Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/Landkreis

Kırklareli (bulgarisch ЛозенградLozengrad, griechisch Σαράντα ΕκκλησιέςSaranta Ekklisjes) ist eine türkische Stadt und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz nahe der Grenze zu Bulgarien (37 km in nordwestlicher Richtung). Gleichzeitig ist sie auch Zentrum des sie umgebenden zentralen Landkreis (Merkez İlçe). Sie liegt in der Region Ostthrakien und trug bis 1924 den Namen Kırkkilise (auch Kirk Kilisse geschrieben, zu dt. „Vierzig Kirchen“).

Geographie

Lage

Der Landkreis ist der größte der Provinz (25 %), hat aber nach Lüleburgaz nur die zweithöchste Einwohnerzahl. Seine Bevölkerungsdichte liegt über dem Provinzdurchschnitt (von 56 Einw. je km²). Er grenzt im Osten an den Kreis Demirköy, im Südosten an den Kreis Pınarhisar, im Süden an den Kreis Babaeski, im Westen an drei Kreise der Provinz Edirne sowie im Norden an den Kreis Kofçaz.

Landkreis

Der Kreis besteht neben der Kreisstadt noch aus drei weiteren Belediye (Gemeinden): Kavaklı (3910), Üsküp (2224) und İnece (1722 Einw.) sowie 40 Dörfern (Köy) mit durchschnittlich 343 Bewohnern. Das größte Dorf der Provinz liegt in diesem Kreis (Karakoç mit 3099 Einw.). Drei weitere Dörfer haben über 500 Einwohner: Kızılcıkdere (757), Kayalı (699) und Dolhan (640).

Klimatabelle

Kırklareli (232 m)
Klimadiagramm
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2
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen Republik, Normalperiode 1981-2010
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kırklareli (232 m)
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)3,23,86,912,117,321,824,123,619,214,08,74,9Ø13,3
Mittl. Tagesmax. (°C)6,98,311,917,723,428,130,830,726,119,713,18,2Ø18,8
Mittl. Tagesmin. (°C)0,30,42,87,211,415,618,017,813,99,95,32,1Ø8,8
Niederschlag (mm)48,142,747,539,947,750,627,819,533,444,671,062,9Σ535,7
Sonnenstunden (h/d)2,13,24,45,27,37,68,38,36,44,63,31,9Ø5,2
Regentage (d)9,78,49,510,19,48,64,73,75,07,18,811,5Σ96,5
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JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
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44,6
71,0
62,9
 JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Kırklareli sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).[2]

JahrProvinzLandkreisStadt
absolutanteilig (%)absolutanteilig (%)absolut
2020361.73728,05101.45178,7479.884
2019361.83628,48103.04276,7079.038
2018360.86028,52102.90976,8679.093
2017356.05028,12100.11677,1477.226
2016351.68427,7697.62676,8174.986
2015346.97327,4695.27477,1673.517
2014343.72326,9292.51475,8470.161
2013340.55926,2889.50975,9768.004
2012341.21826,0788.95675,7267.360
2011340.19925,8187.79875,4366.226
2010332.79125,2784.08573,9262.152
2009333.17926,0186.66374,1664.265
2008336.94225,1984.86872,9161.880
2007333.25625,0283.37871,9359.970

Volkszählungsergebnisse

Zu den Volkszählungen liegen folgende Bevölkerungsangaben über die Stadt, den Kreis, die Provinz und das Land vor:[3] Ein Teil der Werte (1960 und davor sowie 1997) wurden PDF-Dokumenten entnommen, die über die Bibliothek des TÜIK abruf- und downloadbar sind[4].

Region194519501955196019651970197519801985199019972000
Stadt (Şehir)14.41214.55719.09720.19624.79027.43133.26536.29640.88143.01749.31553.221
zentraler Kreis (Merkez)0068.66671.90861.83359.46564.23163.17668.16171.12975.29077.17577.72780.730
Provinz (İl)178.203191.376222.856241.146258.386257.131268.399283.408297.098309.512318.866328.461
Türkei018.790.174020.947.188024.064.763027.754.820031.391.421035.605.176040.347.719044.736.957050.664.458056.473.035062.865.574067.803.927

Geschichte und Sehenswürdigkeiten in der Stadt

Hızırbey-Moschee (rechts) und Hızırbey-Hamam im Stadtzentrum

Bereits in prähistorischer Zeit wurde die Region um Kırklareli besiedelt. Das Archäologische Institut der Universität İstanbul gräbt seit 1993 gemeinsam mit dem Deutschen Archäologischen Institut und seit 2008 auch mit der Ludwig-Maximilians-Universität München zwei vorgeschichtliche Siedlungen aus. Der neolithische Tell Aşağı Pınar datiert in einen Zeitraum zwischen ca. 6100 und 4800 v. Chr., die bronzezeitliche Siedlung Kanlıgeçit dagegen in das dritte Jahrtausend v. Chr. Weiterhin sind aus der Umgebung verschiedene eisenzeitliche Grabhügel bekannt. Zahlreiche Funde sind im kleinen Historischen Museum der Provinz Kırklareli ausgestellt.

Kırklareli in der osmanischen Zeit

Die Hızır Bey Moschee, die älteste in der Provinzhauptstadt Kırklareli, wurde 1388 erbaut. Unter Hızır Bey, einem osmanischen Offizier, wurde gleich neben der Moschee auch ein Ensemble aus Hamam (Badehaus) und Besistan (überdachtem Basar) errichtet. Das Kırklar-Denkmal (Kırklar türkisch für Die Vierzig) aus dem 14. Jahrhundert, ein beeindruckendes Bauwerk bestehend aus 18 Säulen, steht auf dem gleichnamigen Hügel zur Erinnerung an 40 Janitscharen, die bei der Eroberung des Gebietes 1368 unter Sultan Murat I. gefallen sein sollen.

Das Kırklar-Denkmal in Kırklareli Stadt

In der französischsprachigen Statistik Ethnographie des Vilayets d’Andrinople, de Monastir et de Salonique zählte Kirk Kilisse im Jahr 1873, 3460 Haushalte mit 2700 moslemische, 6700 bulgarisch-orthodoxe und 2850 griechisch-orthodoxe Einwohner.[5] Im Ersten Balkankrieg wurde die Stadt in der Schlacht von Kırklareli am 24. Oktober von der bulgarischen 1. Armee erobert, wurde jedoch im Zweiten Balkankrieg am 21. Juli 1913 vom osmanischen Truppen zurückerobert. In der Folge wurde die bulgarische Bevölkerung vertrieben oder ermordet (→ Thrakische Bulgaren). Ein Teil der Vertriebenen ließ sich in Sosopol und anderen Orten in der Region von Burgas nieder.

Besonders sehenswert ist die Yayla mahallesi, ein hochgelegenes Stadtviertel, das weitestgehend im Bauzustand des 19. Jahrhunderts verblieben ist.

Im Stadtzentrum befindet sich ein kleines Museum mit naturkundlichen und archäologischen Exponaten. Am südöstlichen Stadtrand wurde im Sommer 2008 neben der Ausgrabungsfläche von Aşağı Pınar eine Ausstellung zu den Ergebnissen der archäologischen Grabungen und der Vor- und Frühgeschichte des Umlandes eingerichtet.

Verkehr

In Kırklareli kreuzen sich die Fernstraßen D555 (Europastraße E87) und die D020. Außerdem ist die Stadt Anfangspunkt einer Eisenbahnlinie.

Schulen und Universität

Neben allgemeinbildenden Schulen besteht das naturwissenschaftliche Gymnasium Kırklareli Fen Lisesi seit 2002. Die Universität Kirklareli entstand 2007 als Ausgründung aus der Trakya-Universität Edirne, Gründungsrektor ist Enver Duran.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

  • Vize (gr. Bizye)
  • Dupnisa Höhle im Strandscha-(Yıldız) Gebirge mit einer Gesamtlänge von 2720 m.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Kirklareli unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu:

Persönlichkeiten

  • Anthim I. (1816–1888), Exarch des Bulgarischen Exarchats
  • Orhan Çıkırıkçı (* 1967) türkischer Fußballspieler und -trainer
  • Serkan Çınar (* 1976), türkischer Fußballschiedsrichter
  • Candan Erçetin (* 1963), türkische Popsängerin
  • Ramize Erer (* 1963), türkische Comic-Zeichnerin, Cartoonistin, Karikaturistin, Malerin und Autorin
  • Erbil Uzel (* 1974), türkischer Fußballspieler

Trivia

Die Turkish Airlines haben einen Airbus A321 (TC-JSR) auf den Namen Kirklareli getauft.

Weblinks

Commons: Kırklareli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Kırklareli Merkez Nüfusu , abgerufen am 1. August 2021
  2. Central Dissemination System/Merkezi Dağıtım Sistemi (MEDAS) des TÜIK, abgerufen am 1. August 2021
  3. Genel Nüfus Sayımları (Volkszählungsergebnisse 1965 bis 2000), abgerufen am 1. August 2021
  4. Bücherei des Türkischen Statistikinstituts TÜIK, abrufbar nach Suchdateneingabe
  5. Le Courrier d’Orient: Ethnographie des Vilayets d’Andrinople, de Monastir et de Salonique. Courrier d’Orient, Constantinople 1878, ISBN 978-1-85065-534-3, S. 18 (französisch, archive.org [abgerufen am 9. Juni 2023]).
  6. Partnerstädte

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Kırklareli Zentrum.JPG
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Das Stadtzentrum von Kırklareli (Türkei) mit der Hızırbey-Moschee (rechts) und dem Hızırbey-Hamam.
Kırklar Denkmal.jpg
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Das Kırklar-Denkmal in Kırklareli Stadt, Türkei.
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F-5 in the center of Kırklareli
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Kirkclisia from Views in the Ottoman Dominions, in Europe, in Asia, and some of the Mediterranean islands (1810) illustrated by Luigi Mayer (1755-1803).
Kırklareli districts.png
Map of the districts of Kirklareli province in Turkey. Created by Rarelibra 22:00, 1 December 2006 (UTC) for public domain use, using MapInfo Professional v8.5 and various mapping resources. Edited by One Homo Sapiens Corrected text where İ,Ş,ı,ğ,or ş occurs in name. Source: [statoids-com]. Increased font size and enhanced color differences among adjacent districts.