Kąp (Giżycko)

Kąp
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Kąp (Polen)
Kąp
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Ermland-Masuren
Powiat:Giżycko
Gmina:Giżycko
Geographische Lage:54° 0′ N, 21° 51′ O
Einwohner:112 (31. März 2011[1])
Postleitzahl:11-500[2]
Telefonvorwahl:(+48) 87
Kfz-Kennzeichen:NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße:DK 63: (Russland–) PerłyWęgorzewoGiżyckoPiszŁomżaSławatycze (–Belarus)
DW 655: Rutka-TartakSuwałkiOleckoWydminy → Kąp
Eisenbahn:kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen:Danzig



Kąp (deutsch Kampen) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Giżycko (Landgemeinde Lötzen) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen) gehört.

Geographische Lage

Kąp liegt in der nordöstlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren, sechs Kilometer südöstlich der Kreisstadt Giżycko (Lötzen).

Geschichte

Das kleine masurische Dorf[3], das sich noch bis 1918 „Campen“ schrieb, wurde 1785 als Dorf mit 28 Feuerstellen, 1818 mit 21 Feuerstellen und 132 Seelen erwähnt[4].

Im Jahr 1874 kam es zum neu errichteten Amtsbezirk Sulimmen[5] (polnisch Sulimy) – innerhalb des Kreises Lötzen im Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 bis 1945: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen.

208 Einwohner waren 1910 in Kampen – mit seinem Ortsteil Upalten-Bahnhof (polnisch Upałty) an der Bahnstrecke Lötzen–Johannisburg – registriert[6]. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 229 und belief sich 1939 bereits auf 241[7].

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Kampen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Kampen stimmten 140 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[8]

Im Jahr 1945 kam das Dorf in Kriegsfolge mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und trägt seitdem die polnische Namensform „Kąp“. Nahebei, allerdings schon auf dem Gemeindegebiet von Miłki (Milken) liegt mit gleichem Namen die Siedlung Kąp, jedoch ist außer dem Namen keine Beziehung beider Orte zu belegen. Das Dorf Kąp ist heute Sitz eines Schulzenamtes (polnisch sołectwo) und eine Ortschaft im Verbund der Gmina Giżycko (Landgemeinde Lötzen) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seitdem der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen

Vor 1945 gehörte Kampen zur Evangelischen Pfarrkirche Lötzen[9] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union und in die Katholische Pfarrkirche St. Bruno Lötzen[4] im Bistum Ermland.

Heute gehört Kąp zur Evangelischen Pfarrkirche in Giżycko in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, und auch katholischerseits ist das Dorf zur Kreisstadt hin orientiert – im Bistum Ełk (Lyck) der Römisch-katholischen Kirche in Polen.

Schule

Eine Schule wurde in Kampen im Jahre 1741 gegründet. Sie wurde 1945 in zwei Klassen geführt[4].

Verkehr

In Kąp treffen die polnische Landesstraße DK 63 (einstige deutsche Reichsstraße 131) und die Woiwodschaftsstraße DW 655 zusammen. Beide sind von großer Bedeutung, stellen sie doch eine Verbindung in den nordöstlichen Bereich Polens mit den Woiwodschaften Podlachien sowie Masowien und Lublin her.

Im Ortsgebiet von Kąp lag seit 1906 die Bahnstation Upalten (polnisch Upałty) an der Bahnstrecke Lötzen–Johannisburg, auf der der Betrieb allerdings 1945 in Kriegsfolge eingestellt wurde und deren Anlagen größtenteils demontiert worden sind.

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 444
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsverzeichnis Ostpreußen (2005): Kampen
  4. a b c Kampen (Landkreis Lötzen)
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sulimmen
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  7. Michael Rademacher: Landkreis Lötzen (poln. Gizycko). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 80
  9. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 492

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