Königskapelle Brennbichl

Die Königskapelle bei Brennbichl (Bezirk Imst) in Tirol im Jahr 2015

Die Königskapelle steht beim Straßenübergang Brennbichl über den Inn im Weiler Königskapelle in der Gemeinde Karrösten im Bezirk Imst im Bundesland Tirol. Bei der 1855 erbauten Kapelle entstand ein Weiler gleichen Namens. Die Kapelle steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Geschichte

Die neugotische, in Sichtsteinmauerwerk erbaute Königskapelle zwischen Karrösten und Brennbichl (auch Sachsenkapelle genannt) entstand ab 1854 auf Veranlassung von Marie (1805–1877), der Witwe von König Friedrich August II. von Sachsen (1797–1854). Sie wurde nach den Plänen des k.k. Bezirksingenieurs von Imst und Reutte, Joseph Rokita (1811–1887) errichtet und am 8. August 1855 mit einem Gottesdienst mit dem Geistlichen Alois Moriggl eingeweiht.

Die Königskapelle erinnert an den tödlichen Verkehrsunfall von König Friedrich August II. im Sommer 1854. Bei einem Ausflug in das Pitztal verunglückte er kurz hinter Imst, zwischen dem Ortsteil Brennbichl und der Innbrücke, als der Pferdewagen umfiel und der König durch den Hufschlag eines scheuenden Pferdes am Hinterkopf verletzt wurde. Am 9. August 1854 verstarb er an den Folgen seiner schweren Verletzungen im benachbarten Gasthof Neuner. Noch heute erinnert das Sterbezimmer daran.

Grablege der Wettiner

BW

Bis zum Ende der Monarchie in Sachsen 1918 hatte die Katholische Hofkirche Dresden als traditionelle Grablege des sächsischen Königshauses gedient.

1960, wenige Jahre vor seinem eigenen Tod, bestimmte der außerhalb der damaligen DDR lebende Friedrich Christian von Sachsen, Markgraf zu Meißen (1893–1968), der Chef des ehemaligen sächsischen Königshauses der albertinischen Wettiner, die Königskapelle Brennbichl in Österreich zur künftigen Grablege für sich und seine Nachfolger. Er ließ dazu im Park neben der Kapelle eine Gruftanlage mit Raum für zehn Särge errichten.[1]

Folgende Familienmitglieder liegen in der Gruft hinter der Königskapelle begraben:

  1. Friedrich Christian von Sachsen, Markgraf zu Meißen (1893–1968) – zweitältester Sohn des letzten Königs von Sachsen, Friedrich August III.
  2. Elisabeth Helene von Sachsen, Markgräfin zu Meißen, geb. von Thurn und Taxis (1903–1976) – Gemahlin von Friedrich Christian von Sachsen
  3. Maria Emanuel von Sachsen, Markgraf zu Meißen (1926–2012) – ältester Sohn von Friedrich Christian von Sachsen

Zuletzt wurde am 30. Juli 2012 Maria Emanuel von Sachsen hier begraben. Im Beisein des engsten Familienkreises wurde sein Leichnam in einem verlöteten Zinksarg, der in einen Eichensarg gebettet ist, in der Gruft bestattet.[1]

Abbildungen

Einzelnachweise

  1. a b Jürgen Helfricht: Wettiner-Thronfolger in Österreich beerdigt. In: Bild.de. 31. Juli 2012, abgerufen am 2. Februar 2014.

Literatur

  • Prinz-Friedrich-Christian-Stiftung: Königskapelle Brennbichl. Schnell Kunstführer Nr. 962 (Schriftenreihe der Studiengruppe für Sächsische Geschichte und Kultur e.V. München; 5.), Verlag Schnell & Steiner 2. Aufl., Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-4694-9 (online)
Commons: Königskapelle Karrösten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 13′ 14,3″ N, 10° 45′ 26,3″ O

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Königskapelle (Sachsenkapelle) in Brennbichl bei Imst in Tirol

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Grablege der Wettiner bei der Königskapelle Karrösten – Friedrich Christian Markgraf von Meißen Herzog zu Sachsen
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Eröffnung der Königskapelle in Brennbichl bei Imst in Tirol

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Grablege der Wettiner bei der Königskapelle Karrösten – Elisabeth Helene Markgräfin von Meißen Prinzessin von Thurn und Taxis
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Grablege der Wettiner bei der Königskapelle Karrösten