Königshütte (Harz)

Königshütte (Harz)
Koordinaten:51° 44′ N, 10° 46′ O
Höhe:ca. 420–480 m ü. NHN
Einwohner:452 (31. Dez. 2021)[1]
Eingemeindung:1. Januar 2004
Eingemeindet nach:Elbingerode (Harz)
Postleitzahl:38875
Vorwahl:039454
KarteBenneckensteinElbingerodeElendHasselfeldeKönigshütteRübelandSorgeStiegeTanneTrautensteinLandkreis Harz
Karte
Lage von Königshütte (Harz) in Oberharz am Brocken
Königshütte von der Ruine Königsburg
Königshütte von der Ruine Königsburg
Einfahrt der Rübelandbahn in den Bahnhof Königshütte, 1995

Königshütte (Harz) ist ein Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Im Ort leben etwa 600 Einwohner (2011).

Geografische Lage

Königshütte liegt an der Bundesstraße 27 im Harz, von der in der Ortsmitte eine Landstraße nach Tanne (Harz) abzweigt. Unmittelbar unterhalb des Ortes unter der Ruine Königsburg fließen Kalte und Warme Bode zusammen und bilden die Bode, die zunächst in die Talsperre Königshütte und weiter nach Rübeland fließt.

Königshütte ist eine der Stationen auf dem Harzer Hexenstieg. Dieser führt u. a. vorbei am früheren Standort der Trogfurther Brücke.

Geschichte

Die Anfänge der Besiedlung im Gebiet des Zusammenflusses von Kalter und Warmer Bode und die erste urkundliche Erwähnung einer Siedlung reichen bis in die Zeit von Heinrich I. zurück. Im Jahre 935 wurde in der Nähe eine Jagdpfalz Bodfeld erwähnt. Das Forstgebiet Bodfeld überließ Heinrich II. im Jahre 1009 dem Kloster Gandersheim im Rahmen eines Tausches.

Die Königsburg südwestlich unterhalb des Katzenbergs wurde im Jahr 1312 als "castrum Königshof" erstmals urkundlich erwähnt, als Bischof Albrecht von Halberstadt die Burg vom Knappen Heinrich von Botvelde käuflich erwarb. Nach einer weiteren Erwähnung im Jahr 1324 wurde 1614 lediglich der Bergfried zum Königshoffe erwähnt, der ab dem Jahre 1709 nur noch als Königsburg bezeichnet wurde. Damals war die Anlage bereits zur Ruine zerfallen.

Königlich Großbritannisches Hannöversches Eisenwerk zu Rothehütte;
Reliefbild Gusseisen, gegossen etwa zwischen 1820 und 1850; heute im Oberharzer Bergwerksmuseum

Ende des 14. Jahrhunderts entstanden mit der Erzverhüttung im Tal der Bode zahlreiche kleine Hütten, wie auch die Rothe Hütte, was auf die Verhüttung von Roteisenstein zurückgeht. Ein gleichnamiges Dorf entstand am Papenberg.[2] Aufgrund der Zugehörigkeit zum Besitz des Stifts Gandersheim gehörten Königshof und Rothehütte zum Amt Elbingerode, welches wiederum ab 1705 zum Kurfürstentum Hannover gehörte. Beide Orte unterstanden zwischen 1807 und 1813 dem Königreich Westphalen, sie waren in den Kanton Elbingerode im Distrikt Blankenburg des Departements der Saale eingegliedert. Durch die Bestimmungen des Wiener Kongresses kamen die Orte des Amts Elbingerode im Jahr 1814 als Exklave zum Königreich Hannover, das 1866 als Provinz Hannover in das Königreich Preußen eingegliedert wurde. Im Zuge der Einführung der Kreisverfassung 1885 ging das Amt Elbingerode im Kreis Ilfeld auf, welcher bei seiner Auflösung am 1. Oktober 1932 der preußischen Provinz Sachsen zugeordnet wurde. Seitdem gehörten Königshof und Rothehütte wie ihre Nachbarorte Elbingerode und Elend zum Landkreis Wernigerode im Regierungsbezirk Magdeburg, der ab 1944 in der Provinz Magdeburg lag. Die kirchliche Zugehörigkeit zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers endete erst mit der Auflösung des Konsistorialbezirks Ilfeld und dessen Eingliederung in die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen am 1. Januar 1982.

Die Gemeinde Königshütte entstand durch die Zusammenlegung von Königshof und Rothehütte am 1. April 1936.[3] Rothehütte war insbesondere als Standort mehrerer Eisenhüttenwerke bekannt, so der Neuen Hütte und von Lüdershof. Nach der Auflösung Preußens gehörte Königshütte ab 1945 zur Sowjetischen Besatzungszone, seit 1947 zum Land Sachsen-Anhalt und seit 1952 zum Kreis Wernigerode im Bezirk Magdeburg. Seit 1990 gehörte der Ort zum sachsen-anhaltischen Landkreis Wernigerode, der im Jahr 2007 im Landkreis Harz aufging. Königshütte hatte seit 1886 über die Rübelandbahn Eisenbahnanschluss bis Blankenburg (Harz). Nachdem zuerst nur der Personenverkehr auf dem elektrifizierten Abschnitt Elbingerode–Königshütte am 30. Mai 1999 eingestellt wurde, erfolgte am 31. August 2000 die endgültige Stilllegung des Streckenabschnitts bis Königshütte.

Die bis dahin selbstständige Gemeinde wurde am 1. Januar 2004 in die Stadt Elbingerode (Harz) eingemeindet.[4] Mit der Auflösung der Stadt Elbingerode (Harz) und Gründung der Stadt Oberharz am Brocken am 1. Januar 2010 wurde Königshütte ein Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken.

Sehenswürdigkeiten

Gedenkstätten

Das Kriegerdenkmal am Klingenberg

Persönlichkeiten

  • Friedrich Carl Ludwig Koch (1799–1852), Unternehmer

Literatur

  • Hans-Heinrich Hillegeist: Die Rothehütte und die Königshütte, ehemalige Stätten des Eisenkunstgusses – zwei bedeutende Harzer Eisenhütten im historischen Vergleich, in: Der eiserne Harz. Harzer Eisenkunstguss des 19. Jahrhunderts (= Edition Schloß Wernigerode), illustrierter Begleitband anlässlich der gleichnamigen Sonderausstellung der Schloß Wernigerode GmbH, des Oberharzer Bergwerksmuseums Clausthal-Zellerfeld, des Südharzer Eisenhüttenmuseums auf der Königshütte Bad Lauterberg und des Hütten- und Technikmuseums Ilsenburg vom 18. August – 21. November 2010, Dößel (Saalekreis): Stekovics, 2010, ISBN 978-3-89923-250-9, S. 131–176.

Weblinks

Commons: Königshütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Katrin Schröder: Immer weniger Einwohner im Oberharz - nur ein Ort verzeichnet ein Plus. In: volksstimme.de. 25. Januar 2022, abgerufen am 14. Februar 2022.
  2. Königshütte auf www.blaues-band.de
  3. Königshütte auf gov.genealogy.net
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004

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Kriegerdenkmal Koenigshuette.jpg
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Kriegerdenkmal in Königshütte/Harz
Königshütte in Oberharz am Brocken.svg
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1820-1850 circa Königlich Großbritannisches Hannöversches Eisenwerk zu Rothehütte, Gusseisen Platte Oberharzer Bergwerksmuseum Clausthal-Zellerfeld.jpg
Autor/Urheber: Foto vom Oberharzer Bergwerksmuseum Clausthal-Zellerfeld, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Im Zeitraum zwischen 1820 und 1850 im Königlich Großbritannischen Hannöverschen Eisenwerk zu Rothehütte im Harz aus Gusseisen gegossenes Relief mit einer Aufhängöse zur Befestigung an einer Wand. Dargestellt sind verschiedene Gebäude, darunter eine Kirche, und eine auf eine Anhöhe führender Weg. Im Vordergrund finden sich zwischen Gesteinsblöcken verschiedene Blumen und Gräser.

Das Kunstwerk in den Maßen 15 cm x 10,1 cm mit einem Gewicht von 262 g wurde als Fotografie durch das Oberharzer Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld über das Portal Kulturerbe Niedersachsen unter der Freien Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) für die Öffentlichkeit zur unentgeltlichen Verfügung gestellt.

Das Museum empfahl als Literatur in diesem Zusammenhang:

„H. -H. Hillegeist, „Die Rothehütte und die Königshütte, ehemalige Stätten des Eisenkunstgusses - zwei bedeutende harzer Eisenhütten im historischen Vergleich. Der eiserne Harz“. Stekovics, Dößel, S. 131-176, 2010“

Das hier zu sehende Digitalisat der Fotografie wurde elektronisch minimal "aufgehübscht", um es anschließend zur Illustration bestenfalls in einen noch anzulegenden eigenständigen Wikipedia-Artikel einzupflegen unter der Überschrift

Eisenwerk zu Rothehütte

Koenigshuette1.jpg
(c) JesterWr, CC BY-SA 3.0
Königshütte von der Königsburg gesehen; Umgebung des Orts im Landschaftsschutzgebiet „Harz und Vorländer“ (LSG 32)
Bahnübergang Königshütte - Die Rübelandbahn, Lok 171 003-7 mit Personenzug, October 1995 - where trains don't go now.jpg
Autor/Urheber: Felix O, Lizenz: CC BY-SA 2.0
The Rübeland Railway used to terminate just behind the camera, but has now been cut back to Elbingerode. Ex-DR 171 003-7 brings three coaches still in Deutsche Reichsbahn green into the terminus from Blankenburg. In former times, the line also served the large foundry and oven manufacturing business, VEB Gießerei und Ofenbau Königshütte, just short of the terminus. Locomotives on this line ran under a 25kV 50hz system, rather than the 16.66hz system in the rest of Germany owing to the very steep adhesion gradients. Perhaps 1:15 at maximum. Thus this line was completely separate from the rest of the DR network for locomotion, but obviously wagons could be exchanged on the same gauge at Blankenburg for onward transport by diesel.

Koenigshuette lies at 343m above sea level,but the line climbs sharply from Blankenburg (199m) to the highest point at Hornberg (505M) in not many miles. The line is now goods only from May 1999, with the Fels Netz GmbH Rübeland operating the limestone trains. 10 out of the original 15 class 171 locomotives are in operation.However, the electricity was turned off in May 2005: diesel locomotives were being used on this branch by the Osthavelländische Eisenbahn AG (OHE) and this accounted for two thirds of the traffic on the line, making Railion's use of electric locomotives uneconomic... Only at the end of 2008 was the power turned back on.

In pre-war times, the line extended beyond the terminus here to Tanne, where the line connected with the Harzquerbahn narrow gauge railway.