Königlich Bayerisches 1. Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold“

Erinnerungsabzeichen zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des 1. Feldartillerie-Regiments und zum 24-jährigen Gründungsjubiläum des 7. Feldartillerie-Regiments, 1924
Grußpostkarte vom 1. Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold“, 1914. Deutlich zu sehen, die Schulterklappen mit dem Regimentschiffre: Zwei gegeneinander gestellte, verschlungene „L“.
Denkmal mit Verlusten im Ersten Weltkrieg
Denkmal mit Verlusten im Ersten Weltkrieg (Ehemalige Max II Kaserne)

Das 1. Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold“ war ein Artillerieverband der Bayerischen Armee.

Geschichte

Das Regiment wurde am 11. Oktober 1824 errichtet und war Teil der 1. Division. Erster Regimentsinhaber war seit 1. November 1839 Prinz Luitpold von Bayern, der spätere Prinzregent. Dessen Namen führte das Regiment als Zusatz. Am 23. Juni 1916 ging die Inhaberschaft auf Rupprecht von Bayern über.

Zusammen mit dem 7. Feldartillerie-Regiment bildete es ab Oktober 1900 die 1. Feldartillerie-Brigade. Friedensstandort beider Regimenter war München.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war das Regiment als Teil der Divisionsartillerie der 1. Infanterie-Division bei der 6. Armee im Westen eingesetzt. Weitere Stationen des Regiments im Verlauf des Krieges sind mit denen der Division identisch.

Verbleib

Nach Kriegsende marschierte das Regiment nach München zurück, wurde dort ab 22. Dezember 1918 demobilisiert und schließlich aufgelöst. Aus Teilen bildete sich die Volkswehr-Batterie von Hallberg. Diese wurde mit Bildung der Vorläufigen Reichswehr zur 5. Batterie des leichten Reichswehr-Artillerie-Regiments 21.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 6. Batterie des 7. (Bayerisches) Artillerie-Regiments in Würzburg. In der Wehrmacht führte das Artillerieregiment 7 die Tradition fort.

Kommandeure

Bis 1872 führten die Kommandeure die Bezeichnung Oberstkommandant.

Denkmal mit Kanone auf dem Nordfriedhof in München
BEGRAEBNISSPLATZ DES VERBANDES DER PRINZ REGENT LUITPOLD KANONIERE München Nordfriedhof
DienstgradNameDatum[1]
Karl von Zoller11. Oktober 1824 bis 20. Mai 1829
Ignaz Göschl21. Mai 1828 bis 29. August 1837
Philipp Ernst Wagner29. August 1837 bis 24. Dezember 1841
Nikolaus von Rudersheim25. Dezember 1841 bis 30. Oktober 1845
Johann Deyrer31. Oktober 1845 bis 3. Mai 1848
Karl von Berchem04. Mai 1848 bis 26. Februar 1850
Friedrich Schnizlein27. Februar 1850 bis 2. März 1855
Joseph Hütz03. März 1855 bis 8. Mai 1859
Wilhelm von Brück09. Mai 1859 bis 30. März 1866
Nepomuk Hiemer31. März bis 16. August 1866
Rudolph von der Tann-Rathsamhausen17. August 1866 bis 31. Januar 1870
Korbinian Halder01. Februar 1870 bis 27. Februar 1874
Joseph Keller von Schleitheim28. Februar 1874 bis 12. August 1879
Theodor Kriebel13. August 1879 bis 1. März 1881
OberstViktor Gramich02. März 1881 bis 11. September 1883
August du Jarrys von La Roche12. September 1883 bis 10. Januar 1887
Maximilian von Schuh11. Januar 1887 bis 7. März 1889
Maximilian von Lutz08. März bis 11. Dezember 1889
Theodor von Bomhard12. Dezember 1889 bis 11. Juni 1893
OberstEugen von Keller12. Juni 1893 bis 30. März 1895
OberstAlbert Rutz31. März 1895 bis 24. Dezember 1897
Maximilian Zerreiß25. Dezember 1897 bis 11. Mai 1898
Oberstleutnant/OberstKarl von Endres12. Mai 1898 bis 21. Februar 1900
OberstJohann Streck22. März 1900 bis 30. September 1901
OberstLuitpold von Horn01. Oktober 1901 bis 8. März 1903
OberstEdwin von Rauscher auf Weeg09. März 1903 bis 8. April 1905
Oberstleutnant/OberstAugust Damboer09. April 1905 bis 19. Juli 1906
OberstOtto von Gyßling20. Juli 1906 bis 22. April 1911
Oberstleutnant/OberstArnold Müller23. April 1911 bis 24. September 1914
OberstleutnantFranz von Bomhard25. September 1914 bis 11. Juli 1917
OberstleutnantRudolf von Xylander12. Juli 1917 bis 17. März 1918
OberstleutnantEugen Peringer18. März bis 20. Dezember 1918
OberstKarl Haushofer21. Dezember 1918 bis 6. Januar 1919
OberstleutnantFranz von Bomhard07. Januar bis 3. Februar 1919

Regimentsmärsche

Präsentiermarsch: Parademarsch der Königl. Bayer. Grenadier Garde (AM I, 103) von Wilhelm Legrand. Parademarsch im Schritt: Parademarsch Nr. 1 (AM III, 51) von Julius Möllendorf. Parademarsch im Trab: Trabmarsch nach Motiven des Balletts Giselle von Adolphe Charles Adam (AM III, 33) von Albert Lorenz. Parademarsch im Galopp: Leicht zu Fuß (Light Of Foot) von Carl Latann.

Literatur

  • Konrad Krafft von Dellmensingen, Friedrichfranz Feeser: Das Bayernbuch vom Weltkriege 1914–1918. Band 1, Chr. Belser AG Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1930.
  • Joachim Toeche-Mittler: Armeemärsche. II. Teil, Neckargemünd 1971, S. 129.
  • Militär-Handbuch des Königreiches Bayern. München 1905.
  • Rudolf Ritter von Xylander: Geschichte des 1. Feldartillerie-Regiments Prinz-Regent Luitpold. IV. Band. 1911-1920 (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Bayerische Armee. Band 73). Schick, München 1931 (Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Kavallerie, Artillerie, Pioniere, Kraftfahr- und Fahr-Abteilungen, Panzertruppe, Verkehrstruppe und Nachrichten-Abteilungen. Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2413-1, S. 437 ff.

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Erinnerungs-Abzeichen, 100 Jahre 1. Bayerisches Feld-Artillerie-Regiment "Prinz Regent Luitpold" und 24 Jahre 7. Bayerisches Feld-Artillerie-Regiment "Prinz Regent Luitpold" (sogenannte "Luitpoldkanoniere")
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