Königlich Bayerische Gewehrfabrik

Die Königlich Bayerische Gewehrfabrik in Amberg wurde 1801 von Kurfürst Maximilian IV., dem späteren König Maximilian I., gegründet. Die von Georg von Reichenbach aufgebaute Fabrik war die erste Produktionsstätte im industriellen Maßstab in Bayern.[1]

Sie wurde ab 1820 durch die Bayerische Armee verwaltet. Im Zuge der Industrialisierung wurde 1878 eine komplett neue Fabrik außerhalb des Stadtgebietes vor dem Nabburger Tor errichtet. Die Produktion erreichte im Ersten Weltkrieg ihren Höhepunkt mit etwa 4100 beschäftigten Arbeitern. Das Ende der Fabrik kam mit der Novemberrevolution 1919. Sie wurde dann zur zivilen Fertigung von Werkzeugen und Druckluftgeräten genutzt und den Deutschen Werken angegliedert. Im Jahre 1931 gingen daraus die Deutschen Präzisionswerkzeuge AG (DEPRAG) hervor.

Es blieb die einzige Waffenfabrik in Bayern. Zu ihr wurden oft junge Offiziere der bayerischen Armee abkommandiert, um einen tieferen Einblick in die Waffentechnik und ihre Fertigung zu erhalten.

Weblinks

Literatur

  • Thomas Janssens: Die Geschichte der Königlich Bayerischen Gewehrfabrik in Amberg (1871–1918) – Ein Beitrag zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Bayerns, Verlag Peter Lang, Frankfurt/Main 2009 (= Militärhistorische Untersuchungen, Bd. 4, hrsg. von Merith Niehuss). ISBN 3-631-37719-3 (Rezension)
  • Friedrich Münich: Geschichte der Entwicklung der bayerischen Armee seit zwei Jahrhunderten, München 1864 (online bei archive.org).

Einzelnachweise

  1. Dirk Götschmann: Georg von Reichenbach (1771–1826). Meister der Präzision, innovativer Militärtechniker und Wegbereiter der Industrialisierung in Bayern. Pustet, Regensburg 2021, ISBN 978-3-7917-3216-9