König von Hannover (Gasthof)
König von Hannover war der Name eines Gasthofes außerhalb der historischen Tore der Stadt Hannover. Das teils aus mehrgeschossigen Fachwerkhäusern bestehende Anwesen direkt neben dem katholischen und dem Soldatenfriedhof[1] ging aus einer Schenkung des Landesherrn im 17. Jahrhundert hervor.[2] Vom Lande kommend, fanden Reisende den staatlichen Gasthof[1] am Beginn der Höltystraße, bevor über diese dort der neue Verlauf der Hildesheimer Straße angelegt wurde.[2]
Geschichte
Nach dem Dreißigjährigen Krieg konnte die katholische Gemeinde der Calenberger Neustadt im Jahr 1669 einen eigenen Friedhof außerhalb des Aegidientors auf einem Teil des seinerzeit „Patergarten“ Grundstückes anlegen.[2] Hier ließ Herzog Johann Friedrich die Kapuziner-Patres ein Absteige-Haus errichten, das der Kammersekretär Johann Joachim Zeuner später in einer eigenen Zeichnung festhielt.[2] Nachdem die Immobilie von den Geistlichen geräumt worden war, schenkte es Herzog Ernst August der Gräfin von Platen.[3]
Noch Anfang des 19. Jahrhunderts pflegten mit Pferden und Kutschen Anreisende, die in der Stadt nicht als Ankömmlinge registriert und gemeldet werden wollten, in dem stattlichen Gasthof abzusteigen. Aus dieser Zeit hat sich eine Tuschzeichnung aus dem Jahr 1825 im Historischen Museum Am Hohen Ufer erhalten, das eine belebten Szenerie auf der Landstraße vor dem König von Hannover zeigt.[1]
Ähnlich wie Teile der beiden bis zur Höltystraße reichenden Friedhöfe[2] wurde auch über die Fundamente des Königs von Hannover[1] der neue Verlauf der Hildesheimer Straße angelegt,[2] während noch zur Zeit des Königreichs Hannover im Jahr 1865 der alte Verlauf der Chaussee bis zur Marienstraße in „Höltystraße“ umbenannt wurde.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Bernhard Dörries, Helmut Plath (Hrsg.): Alt-Hannover 1500–1900 / Die Geschichte einer Stadt in zeitgenössischen Bildern von 1500–1900. vierte, verbesserte Auflage, Heinrich Feesche Verlag Hannover, 1977, ISBN 3-87223-024-7, S. 91
- ↑ a b c d e f Arnold Nöldeke: St.-Johannis-Friedhof. In ders.: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover Band 1, Heft 2, Teil 1, Selbstverlag der Provinzialverwaltung Hannover, Theodor Schulzes Buchhandlung, Hannover 1932 (Neudruck Verlag Wenner, Osnabrück 1979, ISBN 3-87898-151-1), S. 257
- ↑ R. Hartmann: Die nächste Umgebung von Hannover und Linden, in ders.: Geschichte der Residenzstadt Hannover von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. UNICUM, 2013, ISBN 978-3-8457-0308-4 (überarbeiteter Nachdruck der Originalausgabe von 1880), S. 291ff.; hier: S. 292; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Helmut Zimmermann: Höltystraße, in ders.: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 119
Koordinaten: 52° 22′ 2″ N, 9° 44′ 43,7″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Detailreich und mit einem erkennbaren Interesse an Uniformen schuf der Künstler um das Jahr 1820 diese Gouache auf Velin in den Maßen 41,5 x 59 cm. Die Ansicht zeigt den Döhrener Turm am Landwehrgraben, von wo aus der Blick über die Hildesheimer Chaussee in Richtung der Stadt Hannover geht. Im Hintergrund links ist der Lindener Berg mit der Windmühle zu erkennen. Kurz vor dem Eingang zur Stadt vor dem Aegidientor ist das König von HannoverSüdstadt aufgegangen ...
Die heutige Höltystraße in Hannover, gesehen und gezeichnet von unbekannter Hand im Jahr 1825: Im Vordergrund links ist der Soldatenfriedhof und der katholische Friedhof zu sehen, dahinter das mehrstöckige Fachwerkhaus auf dem Gartengelände des Gasthofes König von Hannover. Hier stiegen noch Anfang des 19. Jahrhunderts von auswärts ankommende Reisende ab, die nicht in der Stadt gemeldet werden wollten. Im Hintergrund links sind die Türme der Aegidienkirche und der Marktkirche zu sehen. Heute führt die Hildesheimer Straße über die Fundamente des Gasthofes in gerader Linie bis zum Aegidientorplatz. Die Tuschzeichnung des unbekannten Künstlers findet sich im Historischen Museum der Landeshauptstadt Hannover ...
Ausschnitt aus dem mit
übertitelten hannoverschen Stadtplan, der 1807 von dem Kupferstecher Franz in Berlin nach Vorlage von Inspector Pentz und Lieutenant Ludwig Bennefeld gestochen wurde. Im rechten unteren Viertel dieses Ausschnittes ist der bis an den damaligen Verlauf der Hildesheimer Straße reichende, hier Katholischer Kirchhof genannte Friedhof zu sehen, daran direkt südlich angrenzend der etwa gleich lange Soldaten Kirchhof. Beide Friedhöfe wurden 1926 für die Bebauung aufgegeben; auf dem Gelände des historischen Katholischen Friedhofes dann beispielsweise der Turm der Stadtbibliothek Hannover errichtet worden ...„Hannover“