Kölner Wappen
Das Kölner Wappen existiert seit mehr als 700 Jahren. Es hat sich mehrfach in der Geschichte der Stadt Köln geändert und ziert heute viele Logos und Embleme von Kölner Institutionen und Unternehmen.
Abgrenzung
Das Wappen geht auf das Wappen der Freien Reichsstadt Köln (seit 1475) zurück. Die Wappen des ehemaligen Kurfürstentums und Erzstifts Köln sowie des Erzbistums Köln zeigen in Silber ein (häufig geständertes) schwarzes Balkenkreuz. Das kurkölnische Wappen ist heute noch ein Bestandteil vieler Kreis-, Stadt- und Ortswappen im Kölner Umland und in den ehemals kurkölnischen Gebieten Westfalens.
Symbolik
Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin balkenweise drei goldene dreiblättrige Kronen, in Silber 11 schwarze Flammen (5:4:2).“ – Bis um 1550: „Silber mit rotem Schildhaupt, darin balkenweise drei goldenen dreiblättrigen Kronen.“
Köln war neben Lübeck Mitbegründerin der Hanse, der Schild trägt daher die Farben der Hanse, Rot und Weiß. Die drei Kronen sind seit dem 12. Jahrhundert das Hoheitszeichen der Stadt und erinnern an die Heiligen Drei Könige, deren Reliquien 1164 als Geschenk des Kaisers Friedrich I. Barbarossa nach Köln gebracht wurden.
Die elf schwarzen Tropfen oder Flammen (in Köln spricht man auch von „Tränen“) zieren seit dem 16. Jahrhundert das Stadtwappen und erinnern an die Heilige Ursula, der Legende nach eine fromme Tochter des Königs der Bretagne, Maurus. Eigentlich stellen die Tropfen Hermelinschwänze dar, die sich im Wappen der Bretagne finden[1]. Der Legende nach befand sich die Heilige Jungfrau Ursula zusammen mit ihren zehn jungfräulichen Gefährtinnen auf der Rückfahrt von einer Pilgerreise nach Rom. Möglicherweise war es der im Mittelalter aufgekommene Reliquienkult, der aus den elf Jungfrauen 11.000 (daher „Ursula und die 11.000 Jungfrauen“) werden ließ. Nach der Legende wurden sie bei Köln von den Hunnen unter Attila ermordet. Im Laufe der Jahrhunderte wurden viele Gebeine, die in und um Köln gefunden wurden – häufig aus römischen Grabmälern, die üblicherweise an Ausfallstraßen angelegt wurden –, den Gefährten der Ursula zugerechnet[2].
Der Wappenschild liegt seit 1897[3]auf einem doppelköpfigen nimbierten, goldbewehrten und rotbezungten Adler, in den Fängen Schwert und Zepter. Der Doppeladler soll an den Status als Freie Reichsstadt erinnern, den Köln 1475 erhielt. Vor 1794 wurde das Dreikronenwappen jedoch nicht mit dem Doppeladler als Schildhalter geführt, sondern von Löwe und Greif gehalten. Über dem Schild als Oberwappen ein roter Tuernierhut mit Hermelinkrempe, darauf ein Schildbrett mit dem Wappenbild. Das Schildbrett ist oben mit Pfauenfedern besetzt.
Während der französischen Besatzung verlieh Napoleon der Stadt Köln im Jahr 1811 ein neues Wappen. Köln wurde eingeordnet als eine der Städte erster Ordnung, der Guten Städte des französischen Kaiserreiches (Bonnes villes de l’Empire français).
Blasonierung: „In rotem Schildhaupt drei goldenen Bienen, darunter ein schwarzer, unten gezackter Balken in rot. Das Oberwappen ein Merkurstab, darüber eine goldene Mauer mit einer siebenzinnigen Mauerkrone, aus der ein goldener Adler wächst. Um den Schild ein von roten Bändern umflochtener goldener Kranz, der rechts aus Olivenzweigen und links aus Eichenzweigen besteht.“
Zudem war Köln Ausgangspunkt der Köln-Mindener Eisenbahn. Einige Bahnhöfe, so Minden oder Bremen an der Hamburg-Venloer Bahn, tragen deshalb das Kölner Wappen.
Quellen
- Deutsche Wappen – Bundesrepublik Deutschland, Stadler, K., 1964–1971, Angelsachsen Verlag, 8 Ausgaben
- Heiko Steuer: Das Wappen der Stadt Köln, Köln 1981, Greven Verlag
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ In anderen Versionen ist Maurus ein englischer König, und die Bretagne der Besitz von Ursulas Bräutigam Ætherius. https://www.heiligenlexikon.de/BiographienU/Ursula_von_Koeln.htm
- ↑ https://www.heiligenlexikon.de/BiographienU/Ursula_von_Koeln.htm
- ↑ Stadtanzeiger Nr. 213 vom 13. Mai 1897: "Die Stadt Köln steht, wie wir erfahren, soeben im Begriff, neben dem bisher geführten städtischen Wappen, das – wie jeder Kölner weiß – einen quergeteilten Schild darstellt, in dessen oberm rotem Felde drei goldene Kronen sich befinden, während das untere weiße Feld elf schwarze, bald als Funken, bald als Flammen, bald als Hermelinschwänze gedeutete Abzeichen ausweist, ein zweites Wappen anzunehmen, nämlich den doppelköpfigen Reichsadler mit einem die oben genannten kölnischen Abzeichen enthaltenden Brustschild, Dieses letztere Wappen soll künftig als Hauptwappen dienen, während der alte kölnische Schild mit dem zugehörigen Helm in Zukunft nur bei weniger feierlichen Gelegenheiten als Wappen verwandt werden soll. Bei diesem Anlaß wird es für die Leser dieses Blattes nicht ohne Interesse sein, sich die historische Entwicklung des kölnischen Wappens und besonders die Beziehung, in welcher der Doppeladler dazu steht, zu vergegenwärtigen. Die Stadt knüpft bei ihrem Entschluß an eine im Amtsblatt der hiesigen kgl. Regierung vom 27. Januar 1818 veröffentlichte Cabinetsordre des Königs Friedrich Wilhelm III., d. d. Berlin den 29. December 1817 an, welche folgenden Wortlaut hat: 'Ich will auf den Bericht des Staats-Ministerii vom 23. v. M. den Wunsch der Städte des linken Rheinufers, ihre alten Stadtwappen wieder anzunehmen, hiermit bewilligen; auch sollen die vormaligen unmittelbaren Reichsstädte den Reichsadler als ein Andenken an ihre ehemalige Verfassung behalten'. Nachdem im Anschluss hieran die Stadtverordneten-Versammlung einstimmig das oben Beschriebene Wappen mit dem Reichsadler für das von der Stadt vor der französischen Zeit geführte Wappen erklärt und sich für seine Wiederaufnahme entschieden hatte, wurde der dahin gehende Beschluss von der kgl. Regierung genehmigt, der Doppeladler mit Brustschild demgemäß als Wappen der Stadt Köln sanctionirt. Eine größere Anzahl von Stempeln mit diesem Wappen wurde angefertigt und mehrere Jahrzehnte hindurch regelmäßig von der städtischen Verwaltung verwendet. Nichtsdestoweniger hat sich dann aber dieses Wappen nicht recht einzubürgern vermocht, vielmehr hat das einfache kölnische Wappen ohne Doppeladler in den letzten Jahrzehnten fast überall, wo die Stadt ihre Wappen hat anbringen lassen, wieder allein Verwendung gefunden. […]"
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