Kärntner Caritasverband

Caritas Kärnten
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SitzKlagenfurt, Österreich
SchwerpunktSoziale Arbeit, Humanitäre Hilfe
PersonenJosef Marketz (Direktor)
Umsatz49.455.0521 Euro (2020)[1]
Beschäftigte962 (2020)[1]
Websitewww.caritas-kaernten.at

Der Kärntner Caritasverband ist eine soziale Hilfsorganisation der römisch-katholischen Kirche im österreichischen Bundesland Kärnten und Teil von Caritas Österreich. Sie ist eine eigenständige Institution und untersteht dem Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt.

Kärntner Caritas Klagenfurt, Sandwirtgasse 2, Ecke Adolf Kolpinggasse

Organisation

Der Kärntner Caritasverband gliedert sich in neun Bereiche:

  • Menschen in Not
  • Beschäftigung und Betriebe
  • Menschen in Krisen
  • Mobile Betreuung und Pflege
  • Stationäre Betreuung und Pflege
  • Menschen mit Behinderung
  • Kinder und Jugend
  • Schulbildung
  • Auslandshilfe[2]

Direktor des Kärntner Caritasverbandes war zuletzt bis Dezember 2019 Josef Marketz, kaufmännische Geschäftsführerin ist Marion Fercher. Neben der Zentrale in Klagenfurt gibt es Außenstellen in Villach, St. Veit, Spittal, Wolfsberg, Friesach, Bad Eisenkappel, Maria Elend, St. Andrä/Lav., Feldkirchen, Eberstein, Obervellach, Globasnitz und Althofen.[3] Insgesamt sind 962 Caritas-Mitarbeiter im Einsatz.[4]

Aufgaben

Soziale und finanzielle Notlagen

Im Bereich „Soziale und finanzielle Notlagen“ gibt es zwei Schwerpunkte:

  • Beratung: Sozialarbeiter bieten kostenlose, vertrauliche Beratungsgespräche an. Wenn die eigenen Möglichkeiten (Verdienst, wirtschaftlicheres Haushalten etc.) ausgeschöpft sind, werden staatliche Ansprüche besprochen (Arbeitslosengeld, Notstandshilfe). Frauen, die Opfer von Menschenhandel oder Zwangsprostitution wurden, erhalten auch Schutz und die notwendige Unterstützung.
  • Direkte Hilfe: In Zusammenarbeit mit der Vinzenzgemeinschaft in Kärnten und dem Verein „share“ werden Lebensmittel ausgegeben. Der Caritas-Laden „carla“ bietet Bekleidung, Haushaltswaren, Bücher, an.[5] In Notsituationen wird auch finanzielle Unterstützung gewährt.[6]

Beratung und Psychotherapie für Menschen in Krisen

Einzelpersonen, Paare oder Familien werden bei Partnerschaftsproblemen, Trennung, Rechtsfragen kostenlos beraten. Ebenfalls kostenlos ist die Suchtgiftberatung. Diese versucht, die Hintergründe des Suchtverhaltens zu erkennen und weist auf ambulante und staatliche Behandlungsmöglichkeiten hin.

Rund um die Uhr ist der Telefon-Notruf 142 erreichbar. Ebenso anonym ist die Onlineberatung der Telefonseelsorge.[7]

Obdach und Wohnen

Für Menschen, die ihre Wohnung verloren haben, stehen in Klagenfurt ein Haus mit 51 Wohnungen in der Größe von 21 m² und vier Doppelwohnungen mit 42 m² zur Verfügung. In Althofen und Friesach gibt es 4 Häuser für insgesamt 48 Personen in vollzeitbetreuten Wohngemeinschaften. Die Tagesstätte „Eggerheim“ bietet Wohnungslosen täglich Verpflegung, Kleidung, sanitäre Anlagen sowie eine Waschmaschine.[8]

Arbeit und Beschäftigung

magdas LOKAL[9] in Klagenfurt, Stauderplatz 1, ist seit 2016 ein Ausbildungslokal, das anerkannten Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund eine Chance auf Integration und Ausbildung bietet.[10]

In Kooperation mit SPAR wird in der Tirolerstraße in Villach ein SPAR-Supermarkt[11] betrieben. Hier erhalten Menschen über 50 und Langzeitarbeitslose eine befristete Beschäftigung. Ziel ist es, diese wieder in den regulären Arbeitsmarkt zu integrieren.[12]

Asyl, Integration und Migration

Für Flüchtlingsfamilien bietet der Kärntner Caritasverband Betreuung in eigenen und externen Quartieren. Daneben werden kostenlose Deutsch-Integrationskurse angeboten, wo freiwillige Lehrer besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der Konversationsfähigkeiten legen. In Klagenfurt, Villach, Wolfsberg und St. Gertraud gibt es außerdem Lerncafés, wo Schüler mit Migrationshintergrund gratis Nachhilfe bekommen.[13]

Caritas Pflegeheim „Haus Martha“ in Klagenfurt

Betreuung und Pflege

908 Mitarbeiter unterstützen Familien bei der Betreuung und Pflege von Angehörigen:

  • Mobiler Besuchsdienst: Vermittlung von Freiwilligen, die Abwechslung in den Alltag von alleinstehenden alten Menschen bringen.
  • Pflege Zuhause: Pflegehelfer und diplomiertes Gesundheitspersonal unterstützen pflegende Angehörige, damit ältere Menschen so lange wie möglich zu Hause leben können.
  • 24-Stunden-Betreuung: Für Menschen mit hohem Betreuungsaufwand werden geeignete Betreuungspersonen vermittelt sowie die Angehörigen beim Erstbesuch unterstützt und regelmäßig Qualitätsvisiten durch diplomierte Pflegekräfte durchgeführt.
  • Pflegeheim: Wenn ein Leben zu Hause nicht mehr möglich ist, bietet der Kärntner Caritasverband in neun Altenwohn- und Pflegeheimen professionelle Pflege an.[14]
  • Mobile Hospizbegleitung: Freiwillige, die eine einschlägige Ausbildung absolviert haben, arbeiten in der Sterbebegleitung, sowohl zuhause als auch im Pflegeheim und im Krankenhaus.[15]

Menschen mit Behinderung

Menschen mit Behinderung finden in vier Werkstätten in Althofen, Friesach und Globasnitz/Globasnica einen Arbeitsplatz. Je nach Standort gibt es Tischlerei, Tonwerkstatt, Wäscherei, Gärtnerei, Nähwerkstatt, Kunst- und Kreativwerkstatt, Teppichweberei, bzw. werden Montagen, Sortierarbeiten und Kuvertierungen übernommen.

Die vier Häuser für vollzeitbetreutes Wohnen in Althofen und Friesach stehen auch Menschen mit Behinderung offen.[16]

Finanzierung

Die Einnahmen setzen sich größtenteils aus Entgelten für Dienstleistungen (über 80 %) sowie Spenden (8 %) zusammen. Im Jahr 2020 betrug das Gesamtbudget 49.455.052,- Euro.

Die Ausgaben nach Leistungsbereichen sind:

LeistungsbereichEuro
Menschen in Not2.714.045
Asyl, Integration und Migration182.530
Familienorientierte Arbeit679.401
Kinder und Jugend7.403.813
Beschäftigungsprojekte und Hilfsbetriebe1.238.708
Betreuung, Pflege und Hospiz25.952.448
Menschen mit Behinderung8.432.046
Pfarrcaritas, youngCaritas und Freiwilliges Engagement262.475
Internationale Programme1.522.602
Schulen und Lehrgänge1.066.984
SUMME49.455.052

Der Spendenanteil ist in den einzelnen Wirkungsbereichen recht unterschiedlich:[3]

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Menschen in Not
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Integration
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Familie
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Kinder&Jugend
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Beschäftigung
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Pflege
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Behinderung
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youngCaritas
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International
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Schulung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Unser Wirken 2020. (PDF) Kärntner Caritasverband, S. 31–32, abgerufen am 16. September 2021.
  2. Kärntner Caritasverband, Organigramm. 1. März 2018, abgerufen am 26. November 2018.
  3. a b Kärntner Caritasverband, Wirkungsbericht 2017. Abgerufen am 26. November 2018.
  4. Caritas als Arbeitgeberin. 19. November 2018, abgerufen am 26. November 2018.
  5. Soziale & finanzielle Notlagen. 19. November 2018, abgerufen am 26. November 2018.
  6. Kleine Zeitung, Hochwasserhilfe. 8. November 2018, abgerufen am 29. November 2018.
  7. Beratung & Psychotherapie. 19. November 2018, abgerufen am 26. November 2018.
  8. Obdach & Wohnen. 19. November 2018, abgerufen am 26. November 2018.
  9. magdas LOKAL. Abgerufen am 29. November 2018.
  10. ORF, Restaurant „magdas“ öffnet in Klagenfurt. 12. November 2016, abgerufen am 29. November 2018.
  11. Caritas SPAR Supermarkt. Abgerufen am 29. November 2018.
  12. Arbeit & Beschäftigung. 19. November 2018, abgerufen am 26. November 2018.
  13. Asyl, Integration & Migration. 19. November 2018, abgerufen am 26. November 2018.
  14. Kärntner Landesregierung, Kärntner Pflegeatlas 2018. Abgerufen am 29. November 2018.
  15. Betreuung & Pflege. 19. November 2018, abgerufen am 26. November 2018.
  16. Menschen mit Behinderung. 19. November 2018, abgerufen am 26. November 2018.

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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